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Serie: Die Sidekicks der Kreisliga

Auch seine gesellige Art verhalf Guido Kuhl in seinem langjährigen Engagement als Betreuer bei der ISV zum Kultstatus. Foto: Renger

"Der Kuhlste" hat sogar ein eigenes Lied


Von Julian Schimmöller

(1&.04.21) 20 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Vor 20 Jahren war noch Gerhard Schröder Bundeskanzler und es wurde noch mit D-Mark bezahlt. Und vor fast 20 Jahren stieg Guido Kuhl bei der ISV als Betreuer ein. Damals noch bei der von Ralf Janning trainierten ersten Mannschaft der Ibbenbürener. Auch unter Rainer Faste blieb er der Ersten treu, es folgten ab 2012 zwei Jahre unter Stefan Gütt und Carsten Pollok bei den B-Junioren und schließlich seit 2014 - erneut mit "Gütti" - die ISV-Reserve. Und dort ist er nach wie vor mit vollem Engagement dabei.

"Guido zählt bei der ISV zu den Urgesteinen", sagt deshalb auch Kevin Hagemann. Hagemann war es, der Kuhl unter dem facebook-Post von Kollege Renger für die Sidekicks vorgeschlagen hatte und dafür ordentlich Likes kassierte. Und das, obwohl der Flügelflitzer selber gar nicht bei der Reserve, sondern in der Ersten spielt. Kennen tut man sich natürlich trotzdem, wie Hagemann erklärt: "Die mannschaftsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Erster und Zweiter funktioniert super. Und wenn man mal bei der Zweiten aushilft, nimmt einen immer ein strahlender Guido in Empfang und stattet dich mit frisch gewaschenem Equipment aus."

Man hört aus diesen Zeilen schon raus: Kuhl erfreut sich im Sportzentrum Ost großer Beliebtheit. Das Zwischenmenschliche ist es auch, was den 50-Jährigen antreibt: "Ich mache das Ganze vor allem für die Geselligkeit. Der Verein ist genial, super familiär, egal ob Erste, Zweite oder Alte Herren. Der Umgang mit den Jungs macht einfach einen Heidenspaß." Dass inzwischen ein oder zwei Jahre mehr zwischen ihm und den Spielern liegen, ist kein Problem. Denn Kuhl ist jung geblieben und nach wie vor mit den Jungs auf einer Wellenlänge, wie Benne Börgel aus der Zwoten betont: "Guido hat immer ein offenes Ohr und ist jederzeit für eine gesellige Runde zu haben. Bei ihm ist der Name einfach Programm - der Kuhlste."

Aus einer Kirmeslaune wird eine Ewigkeit

Dass bei dem Nachnamen Wortspiele kommen, ist wenig überraschend. Dass Kuhl aber sogar einen eigenen Song hat... Aber dazu später mehr. Zunächst einmal zu den Anfängen von Kuhls Betreuerkarriere: Die war so nämlich nicht geplant, sondern im wahrsten Sinne des Wortes eine "Kirmeslaune", wie Kuhl erzählt: "Ralf (Janning, Anm. d. Red.) hat mich bei Ledigs Anna zu späterer Stunde einfach mal gefragt. Ich habe ihm gesagt, dass müsse er mit meiner Frau klären. Die hatte nichts dagegen und damit war die Sache beschlossen." Der Anfang war also gemacht. Dass daraus eine halbe Ewigkeit wird, war an diesem Abend wohl noch nicht abzusehen.

Doch dass es so gekommen ist, hat gute Gründe. Wer nämlich einmal mit Kuhl zusammengearbeitet hat, der lässt ihn nur ungerne wieder gehen. "Er war quasi das Mädchen für Alles, Co-Trainer und Betreuer in Personalunion. Mit ihm kommt man super klar, es gab eigentlich nie Stress. Er gehört definitiv zu den besten Betreuern, mit denen ich zusammengarbeitet habe", ist Gütt voll des Lobes für seinen langjährigen Kompagnon. Nie Stress, und das obwohl Gütt glühender Gladbach-Fan ist und Kuhl ebenso leidenschaftlicher Anhänger des Effzeh aus Köln - bemerkenswert.

Beide verbindet auch neben dem Platz eine langjährige Freundschaft, seit Gütt als Trainer der Kobbos aus Tecklenburg noch den Spieler Kuhl unter seinen Fittichen hatte. Aus seinen Tecklenburger Zeiten ist Kuhl auch Hanno Knippenberg, dem heutigen Leiter der Sparte Fußball bei den Kobbos, in Erinnerung geblieben. Beide standen gemeinsam auf dem Grün und auch heute freue sich Knippenberg noch, wenn er Kuhl sehe: "Ich habe ihn von damals noch als extrem geilen Typen im Kopf. Guido ist immer nett und freundlich, einfach ein sehr angenehmer Kollege."

Aus Daddy Cool wird Guido Kuhl

Als Spieler sprang Kuhl auch in Betreuer-Funktion im Notfall noch hin und wieder ein, teilweise gar noch mit Mitte 40. An Fitness und Spritzigkeit mangelte es dabei auch im fortgeschrittenen Alter nicht, wie sich Janni Schröer - langjähriger Keeper der ISV-Reserve - erinnert: "Auch im gehobenen Alter gehörte Guido häufig noch zu den Schnellsten auf dem Platz." Hagemann traut ihm mit einem Augenzwinkern auch jetzt noch Folgendes zu: "Wenn man ihn bei der Altliga beobachtet, hat er auch heute noch das Potenzial, um in der Zweiten zu spielen. Für drei bis fünf Minuten. In einem Testspiel..."

Kultfigur, der Name, das ein oder andere Kaltgetränk und eine Prise Kreativität - diese Zutaten führten am Ende dazu, dass Kuhl sogar seinen eigenen Song bekam. Und so wurde zur Melodie des Klassiker "Daddy Cool" von Boney M dann nicht mehr "Daddy, Daddy Cool" sondern "Guido, Guido Kuhl" gesungen. Schröer, neben Lennart Brinkkötter einer der Initiatoren des Liedes, hat die genaue Entstehungsgeschichte nicht mehr auf dem Schirm: "Vielleicht gab es das auch vor uns schon und wir haben es nur weiter verbreitet. Bei den ISV-Masters gibt es ja immer Tore zur Musik. Und spätestens als Lennart dann zu unseren Spielen immer das Lied aufgelegt hat, war es komplett etabliert."

Nur noch "Jahresverträge"

Eine Ewigkeit im Verein, Kultstatus samt eines eigenen Lieds - da kann man schon mal an den Ruhestand denken. Doch sowei ist Kuhl noch lange nicht: "Ich gucke einfach von Jahr zu Jahr und schließe quasi nur noch Jahresverträge ab. Damit fahre ich aktuell sehr gut und für Steffen (Büchter, aktueller Trainer der ISV-Reserve, Anm. d. Red.) passt das auch." Auch, dass sein langjähriger Wegbegleiter Gütt seit knapp zwei Jahren nicht mehr die Reserve coacht und dessen Nachfolger mit Philipp Hölscher und nun Büchter deutlich jünger sind, brachte Kuhls Treue zur Truppe nicht ins Wanken.

Aus Sicht von Schröer kein Wunder: "Guido findet auch zu jungen Trainern und den Spielern immer schnell eine gute Connection und bleibt dabei trotzdem immer authentisch. Das zeichnet ihn aus." Und auch in der Mannschaft ist man froh, dass Kuhl nach wie vor an Bord ist, wie Börgel verdeutlicht: "Er hat zwar schon das ein oder andere Mal angekündigt, dass es seine letzte Saison wird, bisher jedoch immer weiter gemacht - zum Glück! Ohne ihn wären wir nämlich aufgeschmissen, er ist der Mann für Alles und sorgt dafür, dass Trainer und Spieler sich komplett auf das Geschehen auf dem Platz konzentrieren können." Und Hagemann ergänzt abschließend: "Mit Guido hat man einfach immer Lust auf Fußball und die ISV!"

Serie: Die Sidekicks der Kreisliga

Trainergesichter kennt ja jeder! Doch wer sind eigentlich die wichtigen Leute im Hintergrund? Der Co-Trainer, der Edelbetreuer, der Torwarttrainer, der Busfahrer...in loser Folge wollen wir euch diese wichtigsten Sidekicks aus den Teams hinter den Teams näher bringen. Ihr habt einen kultigen Betreuer? Einen super Co-Trainer? Einen tollen Torwarttrainer? Einen top Physiotherapeuten? Ideen gerne her zu uns!

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