Schocke fackelt nicht lange

Von Fabian Renger

(21.01.21) Florian Schocke knüppelt an diesem Donnerstag Paragraphen, als wir bei ihm durchklingeln. Teuto Riesenbecks Angreifer ist angehender Maurermeister, da muss er sich auch mal dem schönen Thema Baurecht beschäftigen. Lecker! Weniger lecker ist es dagegen, Schocke als Gegenspieler zu haben. Mit dem bulligen Stürmer würden wir nicht gerne in den Ring steigen, geschweige denn ins Zweikampfduell gehen.

"Ich laufe sehr viel  und stehe nicht nur vorne herum", beschreibt er seinen Spielstil. "Ich haue auch mal dazwischen, wenn es sein muss. Ich fackele nicht lange!" Seinen Körper stellt er rein und ab geht die wilde Lutzi. Sieben Tore spendierte er auf diesem Wege seiner Mannschaft in den bisherigen sechs Teuto-Spielen der Saison.

Medizinisches Phänomen

Bis zur C-Jugend kickte er bereits in Riesenbeck, damals noch als JSG gemeinsam mit Stella Bevergern. Dann zog er nach Altenberge, flemmte dort anschließend beim TuS, als Senior in der der ersten und zweiten Mannschaft. Zur Spielzeit 2020/21 kehrte er zurück er in den Vogelsang. Umso beachtlicher ist seine Saisonbilanz, wenn wir auf den Januar 2020 zurückblicken. Der Skiurlaub führte Schocke damals ins Zillertal. "Zwei Tage vorher habe ich mich mit Eschi und Berni [Teutos Trainer Dennis Esch und Niklas Plake, d. Red.] getroffen. Die sagten zu mir: Hol dir bloß nix", erzählt der 22-Jährige lachend. Hat nicht funktioniert. Er kehrte mit einem Kreuzbandriss heim.

Doch Schocke ist ein medizinisches Phänomen. Ende Februar kam's zur Operation, Ende Juni stand er wieder auf dem Trainingsplatz. Während manche Ewigkeiten an Kreuzbandrissen zu knabbern haben, war Schocke innerhalb von vier Monaten wieder genesen. "Der Arzt hat zu mir gesagt, das hätte er auch nicht so oft gesehen", erzählt Schocke. Heute spüre er davon nichts mehr.

"Bock darauf, Tore zu schießen"

Dennoch bleibt die Frage, warum es so hervorragend funktioniert in Riesenbeck. In Altenberge herrschte für  ihn nämlich eher Torflaute. Jetzt das Gegenteil. "Die Mannschaft hat mich gut unterstützt. Mir macht's einfach mega Spaß. Und wenn man Spaß an der Sache hat, funktioniert das auch", lautet des Rätsels Lösung. Er habe sowieso schon immer einen gewissen Offensivdrang gehabt. Ein Stürmer? "Der ist man einfach", befindet er. "Ich hab einfach Bock darauf, Tore zu schießen und mit der Mannschaft zu jubeln."

Das ist aktuell nicht möglich. Lockdown und so. Für so einen Vollblutsturmbullen muss das doch besonders ätzend sein, oder? Geht eigentlich, entgegnet Schocke. "Das Mannschaftliche vermisst man am meisten", meint er. "Sport an sich kann man ja machen." Joggingrunden stehen für ihn an, auch die private Möglichkeit für Kraftsport hat er noch.

"Die Stimmung ist geil"

Neulich war wenigstens ein Zoom-Mannschaftsabend angesetzt. Ansonsten sei gerade samstags zu Bundesliga-Zeiten noch etwas Halligalli in der Mannschats-Whatsapp-Gruppe angesagt, wenn Teutos Schalke-Fans mal wieder dran glauben müssen. Aber lassen wir das.

Werfen wir abschließend einen Blick aufs Kreisliga A-Tableau. Teutos Mannschaft hat ja noch nicht einmal ein Match verloren, ist Fünfter und hat noch ausstehende Spiele u.a. gegen Büren und Halen.  Was geht da noch? "Die Stimmung ist geil in der Mannschaft", sagt Schocke. "Wir wissen alle, wie die Tabelle aussieht. Ich hab den Jungs auch gesagt, sie sollen sich fithalten. Ich hab da keinen Bock darauf, dass wir unfit sind, wenn es dann weitergeht." Was eine Fortsetzung der Saison angeht, ist Schocke übrigens optimistisch gestimmt. Tore knüppeln ist eben auch definitiv schöner als Baurecht-Paragraphen zu inhalieren...