Kreisliga A TE
"Jeder will unter die ersten Zehn"
Von Stephan Meyer
(09.07.20) Wie soll die Saison ablaufen? Bis Sonntag noch haben die 20 A-Liga-Vereine Zeit, ihre Stimme abzugeben. Bei der Abschlusstagung am Montag stellte der Kreisvorstand den Vereinsvertretern zwei Varianten vor. Variante A sieht eine "normale" Saison mit Hin- und Rückspiel vor, bei Variante B würde nach der Hinrunde ein Cut gemacht und die Liga geteilt. Die ersten Zehn würden den Meister ausspielen, die letzten Zehn die Absteiger. 38 oder 28 Spiele also. Wir sind mal so frei gewesen und haben für euch ein paar Stimmen eingefangen, die ein geteiltes Meinungsbild wiedergeben...
Vor knapp vier Wochen äußerte Björn Jansson vom SC Halen noch Unverständnis für die Entscheidung des Kreises, die Saison mit 20 Teams starten zu lassen. "Ich stehe auch dazu, dass 20 Teams zu viele sind", äußert der Spielertrainer weiterhin. Dennoch sagt er klar: "Die Entscheidung ist nicht so einfach, das muss ich gestehen." Er und Trainerkollege Michi Beuke seien zwiegespalten und tendieren aktuell sogar dazu, sich für eine normale Saison mit Hin- und Rückspiel, Variante A also, zu entscheiden. "Ich bin ein Verfechter davon. Eine richtige Saison ist einfach cooler. Es hat ja auch seinen Reiz, als 14. mal den Tabellenzweiten schlagen zu können." Klar sei aber eben auch, dass eine Saison mit 38 Spielen für seinen kleinen Kader nur schwer zu bewerkstelligen sei: "Wir müssen nochmal gucken, wie wir uns entscheiden."
Einfach mal was anderes
Relativ eindeutig fiel die Entscheidung in Dörenthe aus, wie Neu-Coach Dennis Rottmann berichtet: "Die Mannschaft war fast einstimmig für die Variante mit weniger Spielen." Man sei bei dem kleinen Kader beim DSC ohnehin "jeden Sonntag bemüht, die volle Man-Power auf den Platz zu bringen", nennt Rottmann einen der Gründe. "Da kämen uns 28 statt 38 Spiele schon entgegen." Zudem sei im "SchoeneWerbung.de"-Stadion kein Kunstrasen vorhanden, sodass dem DSC in den Wintermonaten möglicherweise oft ein Heimrechttausch drohe. "Wir spielen aber gerne zuhause", stellt Rottmann klar. Im heimischen Stadion versteht sich, wie er explizit betont: "Es reißt sich auch bei uns keiner drum auf Asche zu spielen." Rottmann sieht noch einen weiteren Vorteil der Variante B: "Das ist einfach mal was anderes. Da brennt von Anfang an die Luft. Jeder will unter die ersten zehn kommen."
Klar ist auch die Meinung bei Steffen Büchter von der ISV-Reserve. "Wir sollten uns allen den Gefallen tun und keine Saison mit 38 Spielen durchziehen. Dann hätte man nachher mehr Verletzte als Gesunde." Zudem würde sich eine so lange Saison sehr ziehen und so vielleicht auch die Lust verloren gehen. Büchter: "Wir sind alle nur Amateursportler und man braucht auch mal Freizeit." Variante B findet er daher ansprechend: "Dann hätte man auch mal spielfreie Wochenenden um etwas runterzukommen und nicht nur an Fußball zu denken." Und man spiele dann nach der Hinrunde in seiner entsprechenden Leistungsklasse weiter. "Und das ist eine gute Sache", sagt Büchter abschließend.
Teutos Doppelstimme
Für Variante A plädiert hingegen Dennis Esch, Coach der ersten Riesenbecker Mannschaft. Aus Fairnessgründen, wie er selber sagt: "Das wäre einfach am fairsten allen gegenüber." Auf diesen Nenner kamen und er Trainerkollege Niklas Plake recht schnell - vor allem, weil bei jeder Gelegenheit das Heimrecht getauscht werden soll und ohne Rückspiel eben kein Rücktausch möglich wäre. "Wir hoffen wirklich darauf, dass es so kommt. Bei unserem großen Kader könnten wir dann auch die Einsatzzeiten gut aufteilen." Auch Teutos zweite Mannschaft um Neu-Coach Andre Wichert flemmt ja bekanntlich kommende Saison im Kreisoberhaus, sodass Riesenbeck zwei Stimmen abgeben darf. So gebe es laut Esch auch heute Abend noch eine gemeinsame Besprechung mit dem Vorstand: "Ich gehe aber davon aus, dass jeder für sich seine Stimme abgeben wird."
Bei André Wichert, der Teuto 2 von Esch und Plake übernimmt, ist noch keine Entscheidung gefallen: "Ich kann mit beidem leben. 38 Spiele sind schön, aber Variante B finde ich schon ganz cool." Seinen Spielern sei es letztlich auch egal: "Sie wollen einfach spielen." Fest steht für Wichert, dass es bei Variante B gleich ganz anders zu Werke gehe: "Wenn man Zehnter wird, ist man ja schon gerettet. Das wird von Anfang an mehr Gas geben." Für die Teams, die dann unter den letzten Zehn landen, sei ab dann "jedes Spiel ein Endspiel".
38 Spiele ein Brett
Bei der Mettinger Eintracht geht die Tendenz zu Variante A. "Wir stellen unseren Kader anhand der Maßgabe von 38 möglichen Spielen auf", äußert Chris Loetz vom dortigen Trainerduo. "Wir nehmen es so, wie es kommt und sind auf beide Varianten vorbereitet." Grundsätzlich findet Loetz eine Liga im Normalbetrieb immer besser, weiß aber auch: "38 Spiele mit dem Rahmenterminkalender, den wir nun als Vorlage haben, und unter der Prämisse, dass es wetterbedingte Ausfälle geben wird, sind aber natürlich ein Brett."