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Kreisliga A TE

Marc Wichmann ist ein Trainer, der Ordnung mag.

Die gute Ordnung hat ihren Preis


Von Fabian Renger

(16.07.20) Klassischer Fall von doof gelaufen. Da hatte Marc Wichmann, Trainer von Cheruskia Laggenbecks Reserve, wohl den Mund etwas zu voll genommen. Er dealte mit seiner Mannschaft: Für jedes Zu-Null-Spiel in der Saison 2019/20 zahlt jedes Mitglied aus dem Trainer- und Betreuerteam 15 Taler in die Mannschaftskasse ein. Für jedes Gegentor wiederum soll jeder Spieler 50 Cent berappen. "Ich war eigentlich von drei bis vier Spielen ausgegangen...", sagt Wichmann. Die Weste der Mannschaft blieb allerdings gleich neunmal weiß. "Für mich war es relativ teuer", gibt Wichmann lachend zu. Kassenwart in Laggenbeck müsste man sein.

Während es ordentlich in der Kasse klingelte, rappelte es insgesamt nur 21-mal im eigenen Kasten. Es war die beste Defensive der Kreisliga B1. Ein Mitgrund dafür, dass das Team Zweiter wurde und so hoch ins Kreis-Oberhaus kletterte. "Ich leg als Trainer schon wert auf gewisse Ordnung", gesteht Wichmann. Pal Dardai, das Profi-Synonym für geschulte Defensiv-Arbeit, wäre aber nicht stolz auf ihn. So schlimm sei er nicht, meint Laggenbecks Boss. "Wir üben es natürlich auch im Training, dass man gut verschiebt, das wird durchgehend praktiziert", erklärt der Coach. Man verliert und gewinnt nicht nur zusammen - in Laggenbeck verteidigen und stürmen die Kicker auch zusammen.

18 (!) verschiedene Torschützen

Klingt natürlich furchtbar abgelutscht, wenn wir das so schreiben. Aber das ist halt so. 59 Gegentreffer erzielte die Truppe. Getroffen haben 18 verschiedene Torschützen. Mein lieber Schwan, das ist mannschaftliche Geschlossenheit und Unausrechenbarkeit at it's best. "Das ist auch ein Teil unserer Stärke", lobt Wichmann. Dennis Mantler sowie Sebastian Kuschel (je 8 Tore), Oliver Herrmann und Marc Fisse (je 7), Moritz Peters (6) und Lukas Massannek (5) waren die torgefährlichsten. Trifft der eine nicht, trifft der andere halt. Fisse wird künftig allerdings nicht mehr so viel treffen. Er baut ein Haus. "Der Plan ist, dass er nicht mehr spielen muss", berichtet Wichmann. Fisse switcht in den Stand-By-Modus für absolute Notfälle.

Ersatz steht parat. Cedric Keller beispielsweise ist Mittelstürmer und kommt von SF Lotte II. Ein fähiger Bursche, allerdings bis zur Rückrunde eher keine Alternative. Er hatte sich im Winter das Sprunggelenk verletzt. Vielversprechende Hilfe aus der Bezirksliga-Ersten steht indes vor allem für die Außenbahn parat. Leon Töller ist ein schneller Flitzer mit guten Anlagen für die rechte Bahn, Andreas Blom ist für die linke Seite vorgesehen. Beides gute Leute. Willi Fleck ist ebenfalls nach einem halbjährigen Ausflug zu Vladan Dindic und Co wieder aus der Bezirksliga zurück. Dass nun gar keine Liga mehr zwischen der Ersten und der Zwoten liegt, ändere derweil nichts an der Marschroute und Vorgabe der Zwoten, die läge weiter wie gehabt auf der Talententwicklung, sagt Wichmann. Aber der Übungsleiter sieht vor allem für die Bezirksliga-Reservisten, die unten mal aushelfen sollten, gute Vorteile. "Die werden auch in der A-Liga mächtig gefordert", weiß Wichmann, dass in der neuen Spielzeit ein anderer Wind weht als in der B-Liga.

Der neue Modus? "Ein gewisser Reiz"

Mit dem nigelnagelneuen A-Liga-Play-Off-Modus kann er aber gut leben. "Das hat einen gewissen Reiz", meint der Trainer. Laggenbeck stimmte für die Variante B. "Bei 38 Spielen am Stück kann man auch die Uhr danach stellen, dass jede Mannschaft irgendwann zwölf Verletzte hat", gibt er zu bedenken. Das Ziel bleibe aber klar, den Abstieg zu vermeiden. Die ersten zehn zu erreichen? "So forsch will ich da jetzt nicht dran gehen", wiegelt Wichmann umgehend ab.

Die Vorbereitung hat er zweigeteilt. Momentan gibt's ein kurzes Break, ehe es ab dem 2. August auch den ersten Test gibt. Dann reist die Wichmann-Truppe zum Niedersächsischen Kreisligisten TuS Venne um Nico Fehlhauer, Ex-Trainer von Laggenbecks Erster. Zuvor lässt Cheruskias Zweitvertretung aber die Puppen tanzen.

Wichmann schließt am 26. Juli seine Gartenhütte auf. Ursprünglich wäre in Laggenbeck an dem Wochenende Kirmes und Remmidemmi angesagt gewesen. Nun feiert die Truppe halt den A-Liga-Aufstieg und haut die scheinbar prall gefüllte Mannschaftskasse mit Partyservice und allem Pipapo auf den Kopf. Die Mannschaftsfahrt fiel coronabedingt nämlich natürlich auch aus. "Mal gucken, wann hier die letzten das Grundstück verlassen", orakelt Wichmann und lacht. Immerhin: In der neuen Saison dürfte er glimpflicher dabei weg kommen. "Ich vermute, dass wir in der neuen Saison ein paar Tore mehr schlucken müssen", schätzt er schließlich noch. Dann könnte man ja eigentlich über eine Erhöhung des Zu-Null-Einsatzes sprechen - nur so eine Anregung...

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