Kein Problem mit der Favoritenrolle

Von Alexander Eckrodt

(20.07.20) Sieben Spieler verpflichtete Preußen Lengerich vor der neuen Saison von anderen Vereinen. Spieler wie Mahmut Akbas (TGK Tecklenburg) und Flamur Zeciri (SC Dörenthe) sind mit ein Argument, weshalb die Preußen schon vor der Saison bei manchen als Aufstiegsfavorit gehandelt werden. Trainer Pascal Heemann sieht darin aber kein Problem für sein Team: "Der Druck ist da eher bei uns Trainern als bei den Spielern. Wir haben Bock. Wir wollen aufsteigen. Warum sollten wir so tun, als wären wir mit Platz drei bis fünf zufrieden? Wir wollen auf jeden Fall unter die ersten zwei kommen."

In der Spielzeit 2020/21 wird der Kampf um die Aufstiegsplätze aber bekanntermaßen anders ablaufen, als wir es in den vergangenen Jahren gewohnt waren. Erst eine normale Hinrunde, anschließend geht's in ein PlayOff-System. "Wenn du Meister werden willst, musst du sowieso alles gewinnen. Dann ist es egal, ob es im normalen Rhythmus passiert oder anders", erklärt Heemann seine Gedanken zum neuen Ablauf. Auch wenn nur die besten zehn Mannschaften der Hinserie die Chance auf den Aufstieg haben, will er an der Vorbereitung nichts verändern. "Ich glaube, die Motivation muss nicht gelegt werden", sagt der Coach.

Qualität ist gestiegen

Ein Grund für das große Selbstbewusstsein des Übungsleiters ist die Chemie im Team: "Wir haben eine echt gute Runde und wir können uns auch nach dem Training gut zusammensetzen und ein Bier trinken." Auch in der Qualität der Mannschaft sieht er eine Verbesserung. "Wir haben an den richtigen Schrauben gedreht und uns gut mit dem Personal verstärkt. Ich bin außerdem überrascht von den A-Jugendlichen, die jetzt hoch gekommen sind. Die knien sich richtig rein und haben Bock. Die sagen nicht: Ich weiß alles, ich kann alles", zeigt sich Heemann zufrieden.

Erste Anzeichen darauf, wie gut die Truppe wirklich ist, werden die Testspiele der Preußen zeigen. Bisher sind vier Testspiele - SG Telgte, 1. FC Nordwalde, Cheruskia Laggenbeck sowie BSV Brochterbeck - angesetzt und acht Stück sollen es am Ende sein. Pikant: Es werden keine Testspiele in Lengerich ausgetragen. "Der Vorstand möchte sich nicht so mit dem Hygienekonzept auseinandersetzen", erklärt der Trainer. Einen Nachteil sieht er darin aber nicht.

Am 1. August beginnt Preußen Lengerich mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Am Ende der Vorsaison der Kreisliga A stand die Truppe auf dem sechsten Tabellenplatz. Nach einer guten Saison fehlten aber trotzdem drei Siege auf den Tabellenzweiten Arminia Ibbenbüren. Nach einer starken Hinserie belegten die Preußen sogar den dritten Platz, in den vier Spielen der Rückrunde holten sie dann aber nur vier Punkte und verspielten die gute Position. Vielleicht auch ein Grund, weshalb Heemann am Ende noch ein wenig zurückrudert: "Ich will nicht sagen, dass wir Aufsteiger Nummer eins sind. Aber wir wollen oben mitspielen."