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Kreisliga A

Abbruch? "Alles andere macht keinen Sinn!"


Von Fabian Renger

(31.03.21) Am Montag erwarteten wir ja durchaus eine Entscheidung - besser gesagt: Den Saisonabbruch. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) lud zur Pressekonferenz. Viel Neues gab's dann aber nicht zu hören. Jeder Staffel solle einzeln betrachtet werden, einen Generalabbruch im gesamten Verbandsgebiet wird es weiter nicht geben. Hmm. Auch im Kreis will und muss man die nächsten FLVW-Entscheidungen abwarten. Ende weiter offen. Weiter warten. Doch was sagt die Basis? Wir haben mal nachgefragt - die Tendenz ist eindeutig.

Ladbergens Coach Stefan Kilfitt sagt: "Du kannst nach einem halben Jahr Pause nicht innerhalb von vier Wochen wieder auf den Platz und ein Fußballspiel unter Wettkampfbedingungen bestreiten." Foto: Renger

Dennis Rottmann (Trainer SC Dörenthe/Platz 12)

"Wenn's nach mir geht, würde die Saison abgebrochen werden - einfach um Klarheit zu haben! Ich sehe wenig Sinn darin, jetzt noch zu warten." Was sich der Coach durchaus vorstellen könnte, eventuell im Mai oder Juni noch ein paar Pokal- oder Testspiele zu bestreiten. Das wäre aber auch das höchste der Gefühle. "Solange so viele andere Sachen nicht laufen, sollten wir uns nicht das Recht rausnehmen, laut brüllen zu müssen: Wir wollen wieder Fußball spielen! Auch wenn wir alle Bock hätten."

Bei seinen Spielern hat er den Eindruck, dass von denen auch kaum jemand daran glaubt, in dieser Saison nochmal zu kicken. "Die ganze Situation wird jetzt nicht in einer oder zwei Wochen erledigt sein. Wann sollen wir denn wieder spielen nach sechs Monaten? Ich denke, ich muss vorher ein paar Leute auf die Bahn schicken. Nein, für unsere Liga ist es gelaufen, sonst musst du schon ein großer Träumer sein. Was sollen wir noch groß werten? Ich kann verstehen, dass sich manche ärgern. Für die, die oben stehen, ist es natürlich bitter."

Stefan Kilfitt (Trainer VfL Ladbergen, Platz 13)

"Alles andere als ein Abbruch macht keinen Sinn. Du kannst es jetzt besser abhaken, eine Null drunter machen und die Saison komplett wiederholen", will Kilfitt mehr in die Zukunft schauen. "Wir sollten lieber so früh wie möglich mit der neuen Saison starten, um für einen eventuellen weiteren Lockdown oder so etwas gewappnet zu sein."

Falls es die Situation zuließe, könnte er sich schon vorstellen, vielleicht noch ein paar Freundschaftsspiele zu absolvieren. Er habe sogar schon die ersten Tests abgemacht. Auch eine baldige Trainingsrückkehr wäre wünschenswert. "Bei uns sind im Großen und Ganzen wieder alle heiß, gegen die Kugel zu treten. Aber du kannst nach einem halben Jahr Pause nicht innerhalb von vier Wochen wieder auf den Platz und ein Fußballspiel unter Wettkampfbedingungen bestreiten. Das geht gar nicht. Das ist eine unheimliche Belastung und aus medizinischer Sicht absolut fatal."

Holger Althaus (Trainer SC VelpeSüd, Platz 17)

Dass am Montag noch kein Abbruch verkündet wurde, überraschte auch den Interimstrainer der Velper, der zur neuen Saison Borussia Emsdetten II (Kreisliga A ST) übernimmt. "Ich kann's auch nicht nachvollziehen", sagt Althaus. "Natürlich fände ich es schön, wenn man sich sportlich verabschieden könnte. Ich habe das im letzten Jahr in Saerbeck schon mitgemacht, da war das nicht schön. Aber wir sind keine 3. Liga, wir sind eine Kreisliga, wo die Jungs nebenbei noch arbeiten müssen. Es wird immer wieder Corona-Fälle geben, wo eine oder beide Mannschaften in Quarantäne müssen. Was sollen denn da die Arbeitgeber sagen? Das ist grenzwertig!"

Er hofft auf die Impfungen und den Spätsommer für eine verbesserte Lage. "Für die Jungs ist es demotivierend genug, so lange hingehalten zu werden. Wenn ich was vorschlagen könnte: Ich würde das Training der Kinder aufrecht erhalten, sofern es geht. Wenn die Zahlen irgendwann passen, lass die Erwachsenen in kleinen Gruppen raus. Wenn das funktioniert, lasst uns Freundschaftsspiele machen, so wie jeder will. Aber ohne Pflicht. Eine Saison plus Pokal unter Druck so durchzuziehen, finde ich aber extrem schwierig. So gerne wir alle Fußball spielen. Realistisch und vernünftig wäre es, jetzt frühzeitig alles abzubrechen. Wir haben ja noch nicht einmal ein Drittel der Saison absolviert."

Dirk Sterthaus (Trainer SV Dickenberg, Platz 19)

Auch Sterthaus hört im Sommer auf, wird dann Coach der U19 von Emsdetten 05. Er hofft natürlich auf einen ordentlichen sportlichen Abschluss seiner zweijährigen Tätigkeit. "Da war ich vor zwei, drei Wochen etwas positiver gestimmt", sagt der Übungsleiter. Als Lockerungen und Ende April/Anfang Mai als Saisonstart im Gespräch waren, nahm er zackig Gespräche mit seinen Jungs auf. "Wir waren ganz gut gewappnet", sagt Sterthaus. Das ist Schnee von gestern. Heute sei er nicht mehr optimistisch, was die Fortsetzung angeht.

"Rechnerisch geht es gar nicht mehr, die 50 Prozent zu erreichen. Mir und keinem der Spieler wäre geholfen, zwölf Spiele in neun Wochen übers Knie zu brechen und ich habe dann mehrere Spieler mit muskulären Verletzungen, die ausfallen." Natürlich habe er Jungs dabei, die zumindest konditionell fitter seien als vorher. "Das wäre aus Trainersicht wohl mega interessant gewesen, die Jungs an unterschiedlichen Punkten abzuholen." Wäre. Sein einziger Wunsch ist es jetzt, irgendwie noch einen würdigen Abschluss begehen zu können. In echt und nicht am Bildschirm.

Zum ersten Teil!

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