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Kreisliga A TE

"Sowas gehört auf keinen Sportplatz"


Von Fabian Renger

(15.09.20) Was war das für ein Theater am Wochenende! Irgendetwas lief am vergangenen Wochenende gehörig aus dem Ruder auf den Plätzen der Kreisliga A. Die Bandbreite ist weit gefächert. Mal flogen rassistische Beleidigungen, mal gab's virtuellen Schwachsinn weit unter der Gürtellinie und anderswo sollen Beleidigungen geflogen sein, die ebenfalls nirgendwo etwas zu suchen haben. Und über allem schwebt die Frage, was um alles in Welt das eigentlich soll.

Beim Spiel zwischen Brukteria Dreierwalde und dem SV Büren brannte die Luft. Die Stimmung sei auf beiden Fanseiten sehr gut gewesen, berichtet SVB-Coach Marcel Czichowski. Das Areal am Dreierwalder Weikamp war prächtig gefüllt. Weit mehr als 200 Zuschauer säumten die Anlage, rund 70 davon kamen aus Büren.  Unter all den Zuschauern war allerdings auch einer dabei, der sich deutlich im Ton vergriff. Wie der SV Büren auch auf Öffnet externen Link in neuem Fensterseiner facebook-Seite schildert.

"Er hat es ein bisschen übertrieben und erst sehr häufig Karten gefordert, die überzogen waren. Irgendwann hat er sich überlegt, dass er unsere Spieler vier- oder fünfmal als Neger beleidigt", erklärt Czichowski im Gespräch mit uns. Dabei bezogen sich die Rufe wohl vorwiegend auf Bürens Brasilianer. Er selbst und die Bürener Ersatzbank waren so vertieft ins Spiel, dass sie es nicht mitbekommen hatten. Ein Bürener Zuschauer machte lautstark auf die rassistischen Bemerkungen aufmerksam. Hätte Czichwoski es selbst gehört, wäre die Reaktion klar gewesen:"Dann hätte ich sofort meine Mannschaft zusammengerufen und wir hätten das Spiel nicht fortgesetzt, solange derjenige nicht den Platz verlässt. Das ist das Mindeste, was ich erwarte. Sowas gehört auf keinen Sportplatz!"

Thema ist abgehakt - Dreierwalde bezieht klar Stellung

Auch im Spielbericht wurde dieser Vorfall im Nachgang vermerkt. Inzwischen sei die Sache für den SVB allerdings abgehakt. Gleich nach dem Spiel hätten sich Dreierwaldes Teambeteiligte inklusive Coach Jan Wissing bei den Gästen entschuldigt. Auch auf den Vorstands-Ebenen wurde dieses Thema mittlerweile ausgeräumt. "Die Dreierwalder haben sich vorbildlich verhalten und klar davon Abstand genommen", sagt Czichowski. Tobias Greiwe, seinerseits Fußballobmann der Brukteria, stellt dies für den Club auch nochmal klar:"Wir haben uns in aller Form entschuldigt und distanzieren uns in aller Form davon!"

Mittlerweile sei der Übeltäter wohl ausfindig gemacht worden. "Es war wohl ein Besucher, der nicht aus Dreierwalde kam", so Greiwe. Der Verein werde zunächst das Gespräch mit ihm suchen und dann über weitere Schritte wie Platzverbote oder Ähnliches nachdenken. Klar ist für ihn auch:"Sowas geht gar nicht!" Czichowski betont:"Das war nicht ganz Dreierwalde, sondern eine Einzelperson, die Dreierwalde die Stange hält!"

Ein übertriebener Liveticker

Damit ab ins Netz. Bei fussball.de gibt's ja die Möglichkeit des Fan-Tickers. Jemand meldet sich an und berichtet live vor Ort vom Spiel. Jeder kennt's. Mal geht's ernst zu, häufiger auch mal eher flapsig. Auch beim Spiel zwischen dem SC VelpeSüd und Preußen Lengerich gab es einen solchen (inzwischen gelöschten) Liveticker, der sich auch auf Velpes Facebook-Seite finden lässt. Der Inhalt: Mehr als grenzwertig. So war dort beispielsweise Folgendes zu lesen: "Jeder kennt das Sprichwort dass irgendwo der Hund begraben liegt, Velpe ist der Ort, wo man diese Hunde tot schlägt. Entsprechend berüchtigt ist die Velper Zweikampfführung."

Aha. Da kräuseln sich beim Lesen ja schon jegliche Nackenhaare. Comedypreisverdächtig ist das definitiv nicht. "Als ich das gelesen habe, habe ich nur gedacht: Sowas geht gar nicht", findet Sascha Höwing vom Preußen-Trainerteam. "Es ist ja egal, wer es geschrieben hat - es ist quasi in unseren Namen geschrieben. Da kannst du dich nur für entschuldigen!"

Eine lange Entschuldigung

Am Dienstagmittag flatterte beim SC VelpeSüd prompt eine lange Entschuldigungs-E-Mail des Verfassers rein. Der Club veröffentlichte diese auf seiner Öffnet externen Link in neuem FensterFacebook-Seite. Dominik Sickendieck, spielender Co-Trainer des SC, zieht für diese Reaktion seinen Hut:"Diese Eier in der Hose zu haben und sich so zu entschuldigen, Respekt!"

Durch eine Anfrage bei fussball.de habe der Verein den Liveticker entfernen lassen. "So weiß jeder, wo er sich drauf einlässt, wenn er bei uns spielen muss", nahm es Sickendieck mit Humor. "Wobei das nicht stimmte, was da drin stand. Die Partie relativ fair. Die Art und Weise, wie wir bezeichnet werden, war ziemlich drüber. Da muss man schon aufpassen, was man schreibt. Das war schon nicht lustig."

Das H-Wort soll geflogen sein

Nicht lustig war auch der Nachmittag für die Zweite der SF Lotte. Die spielte bei Teuto Riesenbeck II, verlor 2:3. Verdient, wie Lottes Trainer Daniel Solbach im Gespräch mit uns nochmal betonte. Allerdings stellte er die Frage, die man gar nicht beantworten muss:"Muss ich mich als Hurensohn beleidigen lassen?" In einer Tour seien laut Solbach vom Seitenrand beleidigende Töne in Richtung seiner Truppe - vor allem zu seinen Auswechselspielern - gerufen worden. Öfter soll das H-Wort gefallen sein, auch "scheiß Millionäre" sei dabei gewesen. "Ich weiß nicht, ob sich sowas gehört? Sowas habe ich noch nie erlebt", sagt Solbach. 

André Wichert, Trainer von Teutos Reserve, kann die Aufregung allerdings nicht verstehen. "Das habe ich so nicht gehört. Die Stimmung war gut und hitzig, ja. Wenn sowas passiert ist, geht das natürlich nicht. Aber ich kann mir das nicht vorstellen", so Teutos Trainer. Solbach wiederum freut sich schon auf den Sonntag. Da geht's gegen Teutos Erste. Er verspricht, dass seine Mannschaft sportliche Antworten geben werde. Und er hofft auf eine deutlich ruhigere Atmosphäre.

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