Lausbuben aus Ladbergen

Von Fabian Renger

(07.09.20) Einmal hin - alles drin! Das Match zwischen Eintracht Mettingen und dem VfL Ladbergen war eines der speziellen Sorte. Gut, dass wir keine Trainer sind - da würden wir nämlich wahrscheinlich bekloppt. 3:3 (0:2) lautete das nackte Endergebnis. Geboten wurde aber ganz schön viel. Beispielsweise Ladberger, die ihren Trainer so richtig happy machten.

Stefan Kilfitt heißt dieser. Und im Rückspiegel betrachtet, fielen ihm zum Spiel so viele positive Adjektive ein - da wird einem richtig warm ums Herz. "Richtig genial", sagte Kilfitt. "Es war echt klasse. Das war von unserer Mannschaft eine Bomben-Leistung. Die Jungs haben sich richtig reingekniet." Selbst Mettingens Trainer Tobias Stenzel hob anerkennend nicht nur eine, sondern zwei Augenbrauen. Und wenn er eine dritte hätte, hätte er diese wahrscheinlich auch noch gehoben. "Ladbergen war top eingestellt. Großes Kompliment an den Gegner", sagte Stenzel.

Dabei hätte die ganze Nummer auch ganz anders ablaufen können. Wenn Mettingens Tim Gilhaus nach drei Minuten den zugesprochenen Foulelfmeter nicht an die Oberkante der Latte, sondern ins Netz gesetzt hätte zum Beispiel. Stattdessen gab's die doppelt kalte Dusche: Mete Yilmaz (7.) und Leon Dürbaum (12.) brachten Ladbergen fix 2:0 in Front. "Wir haben gebraucht, um uns zu fangen", erzählte Stenzel. Gegen leidenschaftlich rackernde, aggressiv in die Zweikämpfe gehenden und auch offensiv durchaus gefährliche Gäste musste sich Mettingen mächtig strecken und mal was einfallen lassen. "Ich glaube, wir haben sie überrascht", so Kilfitt. Die Ladbergeristi waren heiß, richtig aufgedreht. "Zur Pause waren alle unter Strom. Du konntest die Pulse hören", berichtete Kilfitt.

Stenzel:"Tolle Moral"

Seine Mannschaft gingen die investierten Körner in der Folge jedoch etwas flöten, nun spielte Mettingen das Konzert dieses Spiels. Die Stenzel-Truppe wechselte zweimal, Marius Moormann und Timm Tenambergen kamen rein. Ladbergen verlor den Zugriff im Mittelfeld, die Eintracht machte Dampf. Innerhalb von einer Viertelstunde war der Spielstand auf dem Kopf gestellt. Abwechslungsreich waren die drei Hütten nicht. Florian Lagemann traf nach einem Eckball aus dem Gestocher zum 1:2 (55.), Bastian Richter traf nach einem langen Einwurf im Nachsetzen zum Ausgleich (64.) und schließlich staubte Lagemann nochmals nach einem langen Einwurf ab - 3:2 (70.). Da haben sie wohl ausgiebig Einwurf-Training gemacht im Tüöttendorf. "Das war in der zweiten Hälfte ein Spiel auf ein Tor. Die Jungs haben alles reingehauen und richtig tolle Moral bewiesen", lobte Stenzel.

Allerdings war die Sache noch immer nicht durch. Denn Ladbergens Lausbuben hatten noch einen Streich parat. Nach klasse Vorarbeit von Fabian Büker stellte Dürbaum den Gleichstand her - 3:3 (81.). Und weil ja auch ein Platzverweis nicht fehlen durfte in diesem Wahnsinn, flog in der Schlussminute Büker vom Platz. In einer Auseinandersetzung mit einem Mettinger kam es wohl zu einem Schubser (90.).

Eintracht Mettingen - VfL Ladbergen 3:3 (0:2)
0:1 Yilmaz (7.), 0:2 Dürbaum (12.)
1:2 Lagemann (55.), 2:2 Richter (64.)
3:2 Lagemann (70.), 3:3 Dürbaum (81.)

Bes. Vorkommnisse:
Mettingens Tim Gilhaus setzt Foulelfmeter an Latte (3.)
Rote Karte für Ladbergens Fabian Büker (90./Schubser)