Teuto "zu lieb" für abgeklärtes Büren

Von Fabian Renger

(19.10.20) André Wichert ist ein Fan der klaren Worte. Teuto Riesenbecks Reserve-Coach redete nach der 0:5 (0:2)-Pleite beim SV Büren Tacheles. "Wir sind einfach zu lieb!" Den spielstarken Bürenern musst du schon physisch was entgegensetzen, um sie aufzuhalten oder sie wenigstens leicht aus dem Konzept zu bringen. Das gelang der Wichert-Bande jedoch an diesem Nachmittag ganz und gar nicht. Der SVB hingegen überzeugte auf ganzer Linie.

"Wir haben einen disziplinierten, souveränen, unaufgeregten Auftritt hingelegt", lobte SVB-Trainer Marcel Czichowski seine Jungs. Das war und ist beileibe nicht immer der Fall in Büren. Häufig stolpert die Truppe über ihre fußballerischen Fähigkeiten und (ver)dribbelt sich einmal zu oft. Gegen die Riesenbecker allerdings war das nicht so. Mitunter war das Spiel der Hausherren natürlich trotzdem wunderschön mit anzusehen.

Dreimal Aluminium

Dem 1:0 von Luca Riehemann ging beispielsweise eine wahnsinnige Einzelaktion von Eduardo voraus. Der ließ die halbe Gäste-Equipe stehen, marschierte bis zur Grundlinie und legte fein in den Rückraum zum Torschützen (28.). Das 2:0 besorgte Bürens Top-Torjäger Ilijan Ridic nach einem Joel Thieme-Eckstoß (42.). Zur Pause verhinderten drei Alu-Treffer eine höhere Führung der Gastgeber. Ridic langte indes später im Match per Foulelfmeter übrigens noch zum 5:0 nach (80.). Er steht damit nun bei neun Buden - bei sechs Spielen mit seiner Beteiligung eine nicht ganz so miese Quote.

Die beiden dazwischen liegenden Tore gingen derweil aufs Konto von Czichowskis Jokern. Erst scheiterte Carl Gründel aus rund 20 Metern an Teuto-Tormann Felix Stockmann, Nicholas Imsiepen staubte erfolgreich ab (72.). Beide waren genauso eingewechselt worden wie Leon Höfner und Leon Mordovski. Auf das Quartett war Verlass. Dem 4:0 - Endverwerter war diesmal Gründel (76.) - ging schließlich ein grandioser Spielzug voraus. Höfner, Imsiepen und Gründel spielten sich in unnachahmlicher Weise nach vorne. Mit doppelten Doppelpässen und allem Pipapo. Czichowski fand's ebenfalls traumhaft:"Das war schon Tiki-Taka!" Sie können es halt.

Die Körperspannung fehlte

Den Gästen zollte Bürens Übungsleiter im Übrigen ein Kompliment. "Teuto hat es über weite Strecken defensiv sehr ordentlich gemacht", meinte Czichowski. Da dürfte Wichert es aber wohl eher nicht warm ums Herz werden, wenn er das hört. "Wenn man gegen so eine Mannschaft spielt, muss man mit einer anderen Körperspannung ins Spiel gehen. Wir hätten noch drei Stunden weiter spielen können und da wäre nix passiert", kritisierte er haarscharf. Freilich: Wiederholt war er zu diversen Personalrochaden gezwungen. Aber das ließ er nicht als Ausrede gelten. Lieb zu sein ist zwar schön, aber nicht auf dem Fußballplatz.

SV Büren - Teuto Riesenbeck II 5:0 (2:0)
1:0 Riehemann (9.), 2:0 Ridic (42.)
3:0 Imsiepen (72.), 4:0 Gründel (76.)
5:0 Ridic (80./FE)