Wow-Start für Ladbergen - Wow-Ende für Halen

Von Fabian Renger

(22.10.20) Nach handgestoppten 26 Sekunden führte der VfL Ladbergen daheim gegen den SC Halen 1:0. Leon Dürbaum war der Torschütze. Nach neun Minuten legte Fabian Weikert das 2:0 nach. "Da hab ich gedacht: Wow, geil", erzählte später VfL-Übungsleiter Stefan Kilfitt. 'Wow, geil' waren nach 90 Minuten nicht mehr seine Gedanken. Denn Ladbergen verlor gegen Halen schlussendlich noch mit 2:5 (2:2). In Björn Janssons Haut hätten wir dennoch nicht gerne gesteckt: Da wurden zum Spielstart ganz böse Erinnerungen wach...

"Wir waren in den ersten zehn Minuten noch gefühlt in Riesenbeck", bekam es Halens Spielertrainer mit der Angst zutun. Dort hatte Jansson eine Woche zuvor mit seiner Truppe im Pokal eine 1:8-Pokalpleite kassiert. Sonntags drauf fiel das Heimspiel gegen Teuto wegen zweier (inzwischen entkräfteter) Corona-Verdachtsfälle aus. Sollte das gegen Ladbergen wieder so eine böse Watsch'n geben? Zumindest schien es so. Kurzzeitig jedenfalls.

"Wenn du denen Platz lässt..."

Denn nach und nach rollte der Halener Express an. "Wenn du denen Platz lässt, können die spielen", schwärmte Kilfitt. Seine Männer begingen eben diesen Fehler und überließen den Gästen nun vor allem im Mittelfeld zu viele Freiräume und waren zu weit weg vom Mann. Halen nutzte das schamlos aus und wirkte plötzlich richtig konzentriert, der frühe Schock schien wie weggeblasen. Den Anschlusstreffer markierte Janssons Trainerkollege Michael Beuke per Strafstoß (21.), mit dem Halbzeitpfiff glich Kevin Wolff aus (45+1.), kurz nach der Pause drehte Jansson das Spiel zu Halens Gunsten (47.).

Was für optimale Zeitpunkte. Kilfitt, der kurzfristig auf der Sechser-Position hatte umswitchen müssen, merkte seiner Truppe leichte Abstimmungsprobleme an. "Eigentlich ist es ganz gut gewesen", bemerkte er dennoch. "Aber irgendwie waren wir dann doch nicht da..." Von 'wow, geil' war jedenfalls keine Spur mehr. Das allerdings war bei Jansson zu hören. Das 4:2 war schon eine schnieke Bude. Patrick Lahme verlagerte die Seite spitzenmäßig zu Alex Fried, der wiederum Kevin Wolff bediente. Die Entscheidung in Minute 64. Das 5:2 ging abermals auf Beukes Konto, abermals per Strafstoß (72.).

Denkel gibt sein Debüt

"Das war einfach gut", lobte Jansson. Seine Elf hatte die erhoffte Reaktion gezeigt. Vielleicht gehörte dieser Tiefschlaf zu Beginn ja zu irgendeinem kruden Plan. Wer weiß das schon. Kilfitt wiederum war auch nicht zu Tode betrübt. Seine Mannschaft hatte mit einem einem Spitzenteam - und vorübergehenden Tabellenführer - mehr als ordentlich mitgehalten. Seinen Jungs riet er nach Spielende, die Köpfe aufzurichten. Als nächstes wartet in zwei Wochen der SV Büren auf seine Kombo. Vielleicht denkt Kilfitt ja da nach 90 Minuten 'Wow, geil'. Apropos: Joel Denkel gab beim VfL sein Debüt bei den Senioren, er ist auf dem Papier eigentlich noch A-Junior. Merkt euch diesen Namen, er verrichtete nämlich einen tadellosen Job.

VfL Ladbergen - SC Halen 2:5 (2:2)
1:0 Dürbaum (1.), 2:0 F. Weikert (9.)
2:1 Beuke (21./FE) 2:2 Wolff (45+1.)
2:3 Jansson (47.), 2:4 Wolff (64.)
2:5 Beuke (72./FE)