"Ein Dörenther Urgestein"

Von Fabian Renger

(05.11.21) Der SC Dörenthe war einfach mal dran. Wen dürfen wir denn zum Anschwitzen heranziehen? DSC-Coach Dennis Rottmann überlegt nicht lange und empfiehlt uns Dominik Klaas. "Ein Dörenther Urgestein", sagt der Übungsleiter. "Er nimmt eine immer wichtigere Rolle ein - auf und neben dem Platz." Und Dominik Klaas fliege manchmal etwas unterm Radar, sagt Rottmann. Das kann natürlich nicht so bleiben.

Zunächst einmal müssen wir da aber was klären. Dominik Klaas hat schließlich die Ehre, seit dieser Saison gemeinsam mit seinem eineiigen Zwillingsbruder Patrick auf dem Platz zu stehen. Dominik ist zwei Minuten älter. Beide sehen sich verdammt ähnlich. Wie hält man die bitteschön auseinander? "Früher war das immer so der Witz: Der eine schießt mit links, der andere mit rechts", berichtet Dominik Klaas. Er selbst ist der Linksfuß und als Linksverteidiger eine Bank wie auch Konstante in der Abwehrreihe. Abgesehen von den Spielen gegen Esch (Urlaub) und Hopsten (erkrankt) hat er in dieser Saison kein Ligaspiel verpasst, war in der gesamten Vorbereitung an Bord. Und seit Kindesbeinen flemmt er am Kanal. Urgestein ist also wahrlich eine treffende Bezeichnung. Obwohl Klaas erst 25 Jahre jung ist.

"Das schweißt zusammen"

Da kann er uns also mal erklären, warum die Dörenther momentan so gut drauf sind. Vier Punkte waren es in den ersten fünf Spielen der Spielzeit, es folgten zwölf aus den weiteren fünf Begegnungen. Darunter ein 2:1-Erfolg über Eintracht Mettingen und ein bockstarker Auftritt gegen den SV Büren (0:1-Niederlage). Zuletzt waren es drei Dreier am Stück. Dominik Klaas verweist auf den kleinen Kader am Kanal und erklärt: "Ich glaube, das hängt damit zusammen, dass wir viele Freunde in der Mannschaft sind. Das schweißt nochmal zusammen - gerade wenn wir viele Verletzte haben, geben die Leute, die sonntags da sind, 100 und 110 Prozent." Dies habe man gerade gegen Mettingen und Büren gesehen.

Damit hätten wir jetzt kein Geheimnis entlüftet, zugegeben. Dass am Kanal elf Kumpel um jeden Meter knechten, Gras fressen bis zum Umfallen und den guten alten Malocherfußball zelebrieren, das ist hinlänglich bekannt.  Dazu härtet das alljährliche Training auf dem Ascheplatz, auf den es meistens so ab September zum Training rübergeht, ab. Klaas: "Wenn man aus Dörenthe kommt, dann hat man ja nicht viel anderes erlebt."

Vorteil: Kleiner Platz

Vielleicht rührt darin auch die folgende Diskrepanz: Zuhause holte Dörenthe bislang zwölf Punkte (Tordifferenz: 15:3), auswärts waren es bloß vier (Tordifferenz: 4:7). "Da kommt uns der kleine Platz zugute", sagt Dominik Klaas. Der Rasen wird gerne umgepflügt, momentan auch erfolgreich. Fragt mal nach in Metttingen. Und die Defensive, die steht eh und hat sich gefestigt. Zehn Gegentore - nur eben jene Mettinger und Teuto Riesenbeck haben mit je acht Treffern weniger kassiert. Auch ein Verdienst unseres Anschwitzpartners. Mit dem wir jetzt zum Tippen übergehen.

Anschwitzen, 11. Spieltag

Eintracht Mettingen - Cheruskia Laggenbeck II (Sa., 16.30 Uhr)
Fünf Spiele, fünf Siege, 24:2-Tore: Mettingens Heimbilanz sagt eigentlich alles aus. Jetzt kommt jedoch das große 'Aber': Laggenbeck holte acht seiner neun Zähler in der Fremde. Ein Spaziergang wird das also definitiv nicht für Michael Pötters Eintracht. Obwohl seine Elf nach dem ärgerlichen 0:1 gegen Halen bestimmt Wut im Bauch hat.
Dominik Klaas: 4:0
Heimspiel-Tipp: 2:0

ISV II - SC Dörenthe (So., 12.30 Uhr)
Vielleicht ein bis zwei Tore habe er im Seniorenbereich geschossen, erinnert sich Klaas. Wäre also ein guter Zeitpunkt, das jetzt nachzuholen. Denn: "Das Spiel gegen die ISV für uns Dörenther mit das wichtigste Spiel der Saison." Das zeigt die Statistik. Neun direkte Duelle sind bei fussball.de hinterlegt - siebenmal gewann Dörenthe, zweimal endete die Partie Remis. ISV-Coach Steffen Büchter sollte sich vielleicht irgendeinen verrückten Psychotrick überlegen.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Dominik Klaas: Das wird ein enges Spiel. Wir könnten es knapp mit 3:1 gewinnen. Tore? Eines schießt Sackarndt und Knüppe schafft einen Doppelpack.

VfL Ladbergen - Brukteria Dreierwalde (So., 14.30 Uhr)
Da wirst du jeck. Eigentlich wollten wir neulich das Spiel der Brukteria gegen Riesenbeck mit der Kamera als 'Spiel der Woche' aufzeichnen. Dann kam das Wetter dazwischen. Bei der Neuauflage am Donnerstag waren andere Umstände schuld. Wir unterrichteten Dreierwaldes Marc Vehr davon und versprachen, mit der Kamera wieder zu kommen, falls sich Dreierwalde oben hält. Was sollen wir sagen...da schlagen die Teufelskerle von Coach Jan Wissing doch glatt Teuto Riesenbeck. Irre. Was erlauben Wissing...?!?!
Heimspiel-Tipp: 2:1. VfL-Coach Stefan Kilfitt macht seine Jungs zu heiß. Dreierwalde verliert erstmals.
Dominik Klaas: 2:2, Richter und Yilmaz treffen für Ladbergen. In Ladbergen ist es nie angenehm.

SW Lienen - Teuto Riesenbeck II (So., 14.30 Uhr)
„Lengerich war ein richtig starker Gegner und eine hohe Hausnummer. Deswegen bin ich auch trotz der Niederlage stolz auf mein Team. Wir haben unserem Gegner das Leben schwer gemacht und nicht aufgegeben“, lobte André Wichert seine Männer von Teuto II nach der 1:3-Pleite. Wieder einmal präsentierte sich das weiter sieglose Schlusslicht nicht schlecht. Doch wieder einmal belohnte sich das Team für den Aufwand nicht. Yannik Lunows SW Lienen freute sich derweil über einen ungeplanten Punkt in Saerbeck. SWL bleibt eine Wundertüte.
Heimspiel-Tipp: 4:2
Klaas: 3:1

Preußen Lengerich - Teuto Riesenbeck (So., 14.30 Uhr)
Das kann ja was werden. Der Dritte gegen den Zweiten, ein Punkt trennt beide Truppen. Heilige Maria im Himmel! Die beste Offensive (Lengerich, 38 Tore) trifft auf eine der beiden besten Defensiven (Teuto, 8 Gegentreffer). Wer Sonntag nichts mit sich anzustellen weiß: Hin da!
Heimspiel-Tipp: 2:2
Dominik Klaas: Das wird ein knappes Spiel. 1:2

SW Esch - Arminia Ibbenbüren II (So., 14.30 Uhr)
Derby, Baby! Etwa fünf Autominuten liegen zwischen beiden Spielstätten. Da kann Sebastian Schomaker mit seinen Arminen fast ja hinradeln. Arminia kommt zudem mit Selbstvertrauen. Das 2:2 gegen Dreierwalde in der Vorwoche hatten wohl nur die wenigsten so erwartet. Arminias Problem: Auf dem Papier ist es ein Auswärtsspiel. Alle fünf bisherigen Gastspiele gingen komplett in die Buchse. Aber na gut, gefühlt ist es ja irgendwie an diesem Sonntag doch ein Heimspiel...
Heimspiel-Tipp: 2:0
Dominik Klaas: Eine knappe Nummer, Arminia ist gut drauf. 3:2

GW Steinbeck – SV Dickenberg (So., 14.30 Uhr)
Oliver Schmerge kehrt zurück, Außenverteidiger Finn Detemeryer findet nach Problemen mit den Augen auch immer mehr Fuß und ist sicherlich auch bald wieder eine Alternative für die Startelf.  GWS kann langsam wieder aus dem Vollen schöpfen, Coach Klaus Frank reibt sich erwartungsfroh die Hände. Vorbei sind die Zeiten, in denen er sich bei seiner Reserve bedienen musste. “Gerade Steinbeck macht es richtig gut, haben vorne gute Leute”, sagt Klaas.
Heimspiel-Tipp: 3:0. Der Zwölfte lässte dem Vorletzten keine Chance.
Dominik Klaas: Das könnte eine eindeutige Kiste werden. 4:0

SC VelpeSüd – SF Lotte U23 (So., 14.30 Uhr)
“Ich glaube, dass sich Lotte spielerisch etwas durchsetzt”, sagt Klaas, der ja vorige Woche mit Dörenthe das Vergnügen mit Velpe hatte. Der 4:1-Erfolg ging in Ordnung, befand Velpes Übungsleiter Jan Niehaus nach der Begegnung. Direkt richtete er den Blick nach vorne. "Aber das Spiel müssen wir jetzt einfach abhaken und nächste Woche dann gegen Lotte wieder Vollgas geben." Lottes Coach Daniel Solbach verpasste sich indes nach dem 0:4 gegen Hopsten selbst einen Maulkorb.
Heimspiel-Tipp: Der 17. (8 Punkte) trifft auf den 18. (6 Zähler). Velpe errackert sich einen 1:0-Erfolg.
Dominik Klaas: 1:2

Westfalia Hopsten - SC Halen (So., 14.30 Uhr)
Jetzt, wo man nach dem Last Minute-Sieg über Mettingen eigentlich dachte, Halen wäre überm Berg, kam plötzlich der deftige Rückschlag. 2:5 gegen den SV Büren am Mittwochabend. Übel. Auch in der Höhe verdient. "Das muss man akzeptieren und weiter machen", resümierte anschließend SCH-Coach Björn Jansson. Man sei eigentlich auf dem Weg der Besserung, habe im Derby allerdings das eigene Leistungsvermögen nicht erreichen können. Dann dürfe man sich über diese Niederlage nicht wundern. Gegner Hopsten ist und bleibt eine Wundertüte. Auf einen Sieg gegen Steinbeck folgten die Pleiten gegen Dickenberg und Dörenthe und zuletzt ein deftiger 4:0-Erfolg über Lotte. Erkläre uns das mal irgendeiner.
Heimspiel-Tipp: 1:4. Halen wieder in der Spur. Für Hopsten trifft Leon Schrey. Wer auch sonst...
Dominik Klaas: 1:4.

SV Büren - Falke Saerbeck (So., 14.30 Uhr)
"Saerbeck hält gut zusammen, kann relativ eklig sein", meint Klaas. Also das positive eklig im Sinne von eklige Verteidigung. Nach dem 2:2 gegen Lienen mahnte Falkes Coach Dragan Grujic jedoch, dass die Leistung zu wenig gewesen sei. Dem Ligaprimus aus Büren, der nach Riesenbecks Pleite sicherlich durch den Ort getanzt hat, fehlen am Wochenende definitiv Carl Gründel (Oberschenkel-Verletzung) und Leon Höfner (gesperrt). Es ist das vierte Spiel innerhalb von zehn Tagen. "Die Beine werden mit Sicherheit etwas schwerer sein", weiß SVB-Übungsleiter Marcel Czichowski. "Wir müssen voll fokussiert sein!"
Dominik Klaas: 2:2
Heimspiel-Tipp: 1:1