Später Show-Down und jubelnde Riesenbecker

Von Julian Schimmöller

(28.11.21) Lange Zeit passierte wenig im Spitzenspiel zwischen dem SV Büren und Teuto Riesenbeck - zumindest aus fußballerischer Sicht. In der Schlussphase wurde es dann aber doch nochmal richtig heiß, am Ende durften die Riesenbecker in doppelter Überzahl über einen 2:0 (0:0)-Auswärtssieg und den Sprung an die Tabellenspitze jubeln. Dass das Pendel zugunsten der Gäste ausschlug, war dabei auf eine ereignisreiche Szene in den Schlussminuten zurückzuführen.

Da wurde nämlich Teuto-Joker Mario Heeke auf halbrechts geschickt, Bürens Schnapper Nick Gumenschaimer eilte weit aus seinem Tor und kam zu spät. Schiedrichter Ulrich Wessel blieb keine Wahl: Er zückte Rot für Gumenschaimer (80.). Den fälligen Freistoß konnte Büren anschließend nicht klären, aus dem Gewühl legte Florian Schocke den Ball mit der Hacke in den Lauf von Benedikt Bischoff und der Abwehrhüne jagte den Ball humorlos ins Netz (83.). Während die Riesenbecker ausgiebig jubelten, beklagten die Bürener lautstark eine vermeintliche Abseitsstellung. Zu vehement tat das Joker Eduard Keib und sah dafür Gelb. Weil höhnischer Applaus folgte, zückte Wessel Gelb-Rot für Keib (84.). Binnen einer Szene lag Büren also plötzlich zurück und war in doppelter Unterzahl - was für ein Nackenschlag.

Wöltes Mega-Parade verhindert den Ausgleich

"Ich weiß nicht, ob Nick da rausmuss, die rote Karte ist dann unstrittig", sah SVB-Coach Marcel Czichowski die Fehler bei seinem Team und nicht beim Unparteiischen. Das galt insbesondere acuh für den zweiten Platzverweis: "Ich weiß nicht, ob es Abseits war, aber da muss man dann einfach mal die Klappe halten. So war es ein Bärendienst für die Mannschaft."

Die stemmte sich auch in doppelter Unterzahl noch gegen die Niederlage: Pablo Andrade war bei einem Solo nur per Foul zu stoppen und trat zum Freistoß aus 20 Metern selber an. Der Ball flog über die Mauer, die Bürener hatten den Jubelschrei schon auf den Lippen - doch Teuto-Schnapper Lukas Wölte kratzte den Ball von der Linie. "Eine Wahnsinnsparade", lobte auch Trainer Niklas Plake seinen Schlussmann.

Tief in der Nachspielzeit machte Riesenbeck dann den Deckel drauf: Joker Marvin Grave setzte sich im Sechzehner noch einmal gut durch und bewies bei seinem Querpass auch noch die nötige Übersicht, sodass Schocke aus kurzer Distanz nur noch den Fuß hinhalten musste (90.+5). Sekunden später pfiff Wessel ab.

Ridic-Verletzung als Schock zum Auftakt

Als wäre die Niederlage samt zweier Platz-Verweise nicht bitter genug für die Bürener verletzte sich darüber hinaus bereits in der Anfangsphase Ilijan Ridic schwer. Es war der negative Höhepunkt einer ansonsten ereignisarmen ersten Pause. Für Ridic, der am Sonntag-Abend bereits im Krankenhaus im OP-Saal lag und lange ausfallen wird, kam Pedro Silva in die Partie. An dieser Stelle wünschen wir natürlich gute Besserung!

Für Czichowski passte Ridic Verletzung zu einem am Ende rabenschwarzen Tag: "Wir hatten mehr Spielanteile, verlieren aber die Partie und darüber hinaus drei Spieler mit Sperren und Verletzungen. Das ist brutal." Zumal Büren in Hälfte zwei auch bei einem Lattentreffer von Sahin Günana und einem Pfostenschuss von Eduardo Pech hatte.

Plake war derweil stolz auf sein Team: "Es war ein enges Spiel ohne viele Chancen. Es war klar, dass Kleinigkeiten entscheiden werden. Insgesamt haben wir es richtig gut gemacht, Kompliment an die Jungs. Und über das Ergebnis sind wir natürlich mega happy!"

SV Büren - Teuto Riesenbeck 0:2 (0:0)
0:1 Bischoff (83.), 0:2 Schocke (90.+5)
Besondere Vorkommnisse: Rot für Bürens Gumenschaimer (Notbremse, 80.), Gelb-Rot für Bürens Keib (Meckern, 84.)