Halen knackt Dickenberg erst in Überzahl

Von Julian Schimmöller

(12.12.21) Mehr als 70 Minuten lang ärgerte ärgerte der SV Dickenberg den SC Halen gewaltig. Halen hatte zwar mehr vom Spiel und ein kalres Chancenplus, doch nachdem Jannik Wesselmann aus über 20 Metern einfach mal einen herrlichen Dropkick raushaute (72.) stand es plötzlich 2:2 auf`m Berg und der SCH musste um seinen Auswärtssieg zittern. Doch auch weil unter anderem Torschütze Wesselmann kurz danach vom Platz flog, tütete Halen in Überzahl spät doch noch einen hochverdienten 4:2 (2:1)-Erfolg ein und hat passend zur Winterpause ans obere Drittel angedockt. 

"Ohne die Platzverweise wäre für uns vielleicht sogar ein Punkt drin gewesen", haderte Dickenbergs Coach Rüdiger Gövert nach dem Spiel. Ein Remis wäre glücklich, aber eben nicht unmöglich gewesen. Doch fünf Minuten nach seinem Ausgelichstreffer rutschte Wesselmann in einem Zweikampf weg, unterband den Gegenangriff durch ein Trikotziehen und sah - bereits verwarnt - folgerichtig Gelb-Rot (77.). Keine 60 Sekunden später griff Igor Michel als letzter Mann zur Notbremse (78.) und so war der SVD plätzlich in doppelter Unterzahl.

So dezimiert konnten die Gastgeber anschließend der Angriffswucht der Gäste nicht mehr standhalten: Nachdem Stefan Seiler sich über außen durchtankte und ablegte verwandelte Dominik Pieper trocken zum 3:2 (80.). Kurze Zeit später tauschte das Duo dann die Rollen: Pieper assistierte per Eckball, Seiler köpfte ein und machte somit den Deckel drauf (87.).

Pieper und Seiler als kongeniale Partner

"Dickenberg hat alles reingeworfen und uns gerade unter diesen widrigen Bedingungen das Leben schwer gemacht", zollte SCH-Spielertrainer Björn Jansson den Gastgebern Respekt, betonte aber auch: "Dass der Sieg am Ende verdient ist, ist trotzdem unstrittig." Bereits im ersten Druchgang hätte der SCH für klare Verhältnisse sorgen können, Michi Beuke, Seiler und Pieper fehlte beim Abschluss auf seifigem Untergrund aber mehrfach die Standfestigkeit. Den Knoten löste dann Kapitän Patrick Lahme, der einen Querpass von Simon Ludwig über die Linie drückte (38.).

Zwei Minuten später bekam Seiler den Ball von Pieper, verschaffte sich mit einer Körpertäuschung Platz und traf zum 2:0 (42.). Zweimal Pieper auf Seiler, einmal Seiler auf Pieper - ob sich da ein neues Traum-Duo gefunden hat? Wir dürfen auf das nächste Jahr gespannt sein. Dickenberg war jedenfalls nicht beeindruck und verkürzte mit der ersten echten Chance durch Felix Osterbrink nach Rückpass von Sebastian Steinmeier auf 1:2 (45.). Und so blieb es auch nach Wiederbeginn spannend - zumindest so lange, bis Dickenberg sich doppelt dezimierte.

"Wir haben es nicht überragend, aber unter schwierigen Bedingungen ordentlich gemacht", war Jansson durchaus zufrieden: "Letztlich ist das wie auch relativ egal, wichtig ist der Sieg." Zumindest über das "wie" der Niederlage konnte sich derweil Gövert freuen: "Die Leistung heute hat gezeigt, dass die Entwicklung insgesamt positiv ist, das haben wir den Jungs auch nochmal gesagt. Es war etwas ganz anderes als vor einigen Wochen gegen Büren oder Mettingen, wo es im Prinzip nur um die Anzahl der Gegentore ging.

SV Dickenberg - SC Halen 2:4 (1:2)
0:1 Lahme (38.), 0:2 Seiler (42.)
1:2 Osterbrink (45.), 2:2 Wesselmann (72.)
2:3 Pieper (80.), 2:4 Seiler (87.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für Dickenbergs Wesselmann (Wiederholtes Foulspiel, 77.), Rote Karte für Dickenbergs Michel (Notbremse, 78.)