Ramazzotti nein, danke. Aufstieg ja, bitte.

Von Theresa van den Berg

(28.08.2021) Endlich geht's wieder los. Auch in Halen kann man es kaum erwarten und geht mit großen Plänen in die Saison. Naja, zumindest einer. Während Trainer Björn Jansson seinen Jungs keinen Druck machen will, hat Dennis Kleingünther ein klares Ziel. "Ich will aufsteigen. Ganz klar." Der Neuzugang, der vom TSV Wallenhorst zum SC gekommen ist, will definitiv angreifen - auch in der eigenen Mannschaft. "Ich denke schon, dass ich ein wichtiger Faktor im Zentrum bin, der torgefährlich ist, aber auch gute Ideen hat." 

Wie torgefährlich, das hat der im Fußballkreis Tecklenburg bestens bekannte Offensivmann - er kickte bereits in Büren und Lotte - zuletzt im Pokalspiel gegen Hörstel unter Beweis gestellt. Beim überraschend deutlichen 7:2-Erfolg gegen den Bezirksligisten traf er drei Mal. Mit so einem eindeutigen Sieg hat auch der selbstbewusste Kleingünther nicht gerechnet. "Wir wussten, dass wir Hörstel schlagen können und wollten Gas geben. Dass das Ergebnis am Ende so hoch ausfällt, war aber nicht zu erwarten."

Der offensive Allrounder

Erster Pflichtspielsieg und dann noch ein Dreierpack vom Neuling. Da wurde doch bestimmt ein ordentlicher Einstand fällig? "Bier und Ramazzotti fließt hier in Halen immer. Aber nicht für mich", setzt der Familienvater seine Prioritäten mittlerweile anders. "Ich bin froh, wenn ich auch mal zu Hause bin." Ans aufhören hat der 30-jährige nach der langen Corona-Pause allerdings nicht gedacht. "Ich bin topfit und gut drauf." Das freut vor allem die Halener, die schon länger ein Auge auf ihn geworfen hatten. Wohl auch, weil er durchaus flexibel einsetzbar ist. Zehner, Stürmer, Außen - Kleingünther kann eigentlich alles spielen. Am wohlsten fühlt sich der Rechtsfuß aber auf der Zehn. 

Mindestens genauso wohl, wie bei seinem neuen Verein, der so neu gar nicht ist. In Halen trifft Kleingünther auf viele bekannte Gesichter, die ihm seinen Einstieg leicht gemacht haben. "Aber auch die anderen Neuzugänge wurden super aufgenommen. Die Stimmung im Team ist richtig gut." Nach der gelungenen Vorbereitung  sei man startklar in Halen. "Wir haben gut und viel trainiert und sind bereit für Sonntag." Der Routinier ist heiß, warnt aber gleichzeigt: "Das wird kein einfaches Spiel gegen Saerbeck. Wir müssen aufpassen, aber wir sind erfahren genug, dieses Spiel nicht zu unterschätzen." 

Ohne Emotionen, ohne Kleingünther

Trotz seiner Erfahrung, die sich in etlichen Fußballjahren angesammelt hat, hat Kleingünther in der Corona-Pause vor allem eines vermisst. "Die Stimmung nach dem Sieg im Pokal, die Zuschauer, eben diese Emotionalität beim Fußball. Alle waren heiß, alle hatten Bock. Ich bin ein Heißsporn und brauche das. Da mache ich auf dem Platz auch schon mal Stimmung und provoziere. Nicht unfair, versteht sich." 

Arminia Ibbenbüren II - SV Dickenberg (Sonntag, 13:00 Uhr)
In einem sind sich die zwei Trainer einig: Das kann für  beide ein guter Auftakt werden. "Niemand möchte gerne gegen Halen oder Büren starten", hatte Dickenberg-Trainer Rüdiger Gövert auf einen Gegner auf Augenhöhe zu Beginn gehofft. Das kann Sebastian Schomaker auf Arminia-Seite nur bestätigen. "Auf so einen Start wie in der vergangenen Saison mit Null Punkten kann ich verzichten." Gleichzeitig wissen aber beide Coaches auch, dass sie für ihr Ziel Klassenerhalt in solchen Spielen punkten müssen. Halbgas ist also nicht. 
Heimspiel-Tipp: 1:1
Kleingünther: 5:1

Teuto Riesenbeck II - Sportfreunde Lotte U23 (Sonntag, 13:15 Uhr)
Wundertüte Lotte für André Wichert und Co? "Die Mannschaft ist immer schwierig einzuschätzen",  übt sich Riesenbecks Trainer in Zurückhaltung. Ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen von den Sportfreunden, Daniel Solbach. "Wir haben noch eine Rechnung offen, da ist Feuer drin." Das kann man wohl so sagen. Immerhin ging keines der vergangenen fünf Spiele an Lotte. Folgt das sechste oder kann die U23 endlich mal in Riesenbeck  gewinnen?
Heimspiel-Tipp: 2:3
Kleingünther: 4:1

VfL Ladbergen - Cheruskia Laggenbeck II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Wiedergutmachung ist auch in Ladbergen angesagt. In der abgelaufenen Saison gingen die Punkte beim 2:4 an Laggenbeck. Auf eine Wiederholung kann VfL-Trainer Stefan Kilfitt am ersten Spieltag verzichten. Das dürfte der Coach von Laggenbeck, Marc Wichmann, anders sehen. Chancen rechnet er sich und seinen Schützlingen aus, warnt aber gleichzeigt: "Wir müssen bei 100 Prozent sein."
Heimspiel-Tipp: 1:0
Kleingünther: 2:1

SW Lienen - Westfalia Hopsten (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die Vorbereitung hätte ruhiger verlaufen können in Lienen. Plötzlich war der Trainer weg. Yannik Lunow sprang ein und muss jetzt dafür sorgen, dass die Jungs am ersten Spieltag voll da sind. Gegen Hopsten erwartet er ein Spiel auf Augenhöhe und auch Hopsten-Trainer Sven Jenssen stuft Lienen als schlagbar ein. Das Duell in der vergangenen Saison ging mit 4:0 klar an die Gäste aus Hopsten. Bleibt abzuwarten, ob es am Sonntag, wie von beiden Trainern erwartet, enger zugeht. 
Heimspiel-Tipp: 0:2
Kleingünther: 1:1

Preußen Lengerich - SC VelpeSüd (Sonntag, 15:00 Uhr)
Was auf dem Papier sehr einladend aussieht, ist für Lengerichs Trainer Sascha Höwing definitiv kein Selbstläufer. "Gegen die vermeintlich kleineren Teams tun wir uns oft eher schwer." So war es auch in der vergangenen Saison, als man dem SC mit 1:2 unterlag. Gegen einen erneuten Dreier hätten die Lila-Weißen um Trainer Jan Niehaus wohl auch in dieser Spielzeit nichts einzuwenden. 
Heimspiel-Tipp: 2:1
Kleingünther: 4:2

Schwarz-Weiß Esch - Ibbenbürener Spvg II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Ein knackiges Auftaktprogramm steht der ISV bevor. Mit Esch erwartet Trainer Steffen Büchter einen unangenehmen Gegner, der in der Vorbereitung überzeugte. Aber auch die Ibbenbürener Reserve muss sich nicht verstecken und wird von dem einen oder anderen sogar als Überraschungskandidat für den Titel gehandelt. Auch Schwarz-Weiß-Trainer Manuel Schnieders sieht die Gäste weit vorne und weiß: "Die ISV ist schon eine Hausnummer."
Heimspiel-Tipp: 1:3
Kleingünther: 3:1

Brukteria Dreierwalde - GW Steinbeck (Sonntag, 15:00 Uhr)
Dreierwaldes Coach, Jan Wissing, hätte lieber die Außenseiterrolle, statt das Spiel machen zu müssen. So wie in der vergangenen Woche, als seine Jungs den Bezirksligisten Recke aus dem Pokal warfen. Aber wie heißt es so schön? Das Leben ist kein Wunschkonzert und so kommen am Sonntag "nur" die Steinbecker. Die haben ihre Hausaufgaben gemacht und den Gegner gegen Recke ganz genau unter die Lupe genommen. Klaus Frank ist gewarnt, weiß aber auch: "Gegen uns werden sie sich nicht nur hinten reinstellen."
Heimspiel-Tipp: 2:2
Kleingünther: 3:2

Teuto Riesenbeck - SC Dörenthe (Sonntag, 15:00 Uhr)
Heimspiel, Derby - was will man mehr am ersten Spieltag? "Geiler Auftakt", freut sich Riesenbecks Trainer Niklas Plake. Das von vielen Trainern als Mitfavorit auf den Titel gehandelte Team hat Bock auf das Spiel. Bock haben auch die Dörenther, die sich jedoch über die Kräfteverhältnisse in dieser Partie im Klaren sind. "Wir müssen wach sein, denn Riesenbeck wird es garantiert sein", ist SC-Coach Dennis Rottmann gewarnt. Betrachtet man die Ergebnisse der vergangenen drei Spiele, können sich die Zuschauer auf eine spannende Partie freuen. 
Heimspiel-Tipp: 3:0
Kleingünther: 4:1

Falke Saerbeck - SC Halen (Sonntag, 15:00 Uhr)
Auch hier ist die Favoritenrolle klar definiert. Vor allem nach dem beeindruckenden Sieg im Pokal gegen Hörstel hat Halen noch einmal ordentlich auf sich aufmerksam gemacht. Mussten sie eigentlich gar nicht, zählten sie doch bereits vor dem Spiel für zahlreiche Trainer zu den heißen Kandidaten was die Meisterschaft angeht. Einer davon war Saerbecks Trainer Dragan Grujic, der sich eine einfachere Aufgabe zum Auftakt hätte vorstellen können. Ein Grund, sich kampflos geschlagen zu geben ist das aber noch lange nicht. "Wenn wir rechtzeitig wach sind, sitzt da was drin." 
Heimspiel-Tipp: 1:3
Kleingünther: 1:3

SV Büren - Eintracht Mettingen (Sonntag, 15:00 Uhr)
Das Topspiel des Saisonstarts steigt in Büren. Die Gastgeber gelten als Top-Anwärter auf den Titel, aber auch Mettingen muss sich nicht verstecken. Respekt und Vorfreude beschreibt die Gefühlslage von Eintracht-Trainer Michael Pötter am Besten. "Wir freuen uns darauf, uns mit ihnen zu messen." Die Freude ist ganz Czichowskis-seits. Bürens Coach hofft auf viele Zuschauer, die diesen Kracher verfolgen wollen. 
Heimspiel-Tipp: 2:1
Kleingünther: 2:2