Andrade verhindert Steinbecks nächsten Coup

Von Julian Schimmöller

(26.09.21) Lange Zeit schien es so, als könnte Grün-Weiß Steinbeck seinem starken Saisonstart (sieben Punkte aus vier Spielen) den nächsten Coup hinzufügen, am Ende mussten sich die Gäste beim haushohen Favoriten SV Büren aber doch mit 1:3 (1:0) geschlagen geben. "Ein Punkte wäre nicht unverdient gewesen, vor allem defensiv haben wir es gut gemacht", war Grün-Weiß Coach Klaus Frank mit der Leistung trotz der Niederlage einverstanden. Bei aller Defensivstärke konnte auch Steinbeck vor allem einen Akteur nicht stoppen: Bürens Neuzugang Pablo Andrade Gregorio, der seine Farben in Durchgang zwei mit einem Hattrick fast im Alleingang zum Sieg schoss. 

In Durchgang eins hatte Andrade aus aussichtsreicher Position noch quergespielt statt abzuschließen, zudem ließen Ilijan Ridic und Andi Nagavci zwei dicke Dinger liegen. Viel mehr ließ Steinbeck nicht zu und ging dann vor der Pause kurios in Führung: Julian Oelgemöller zog einen Eckbal scharf auf den kurzen Pfosten, wo SVB-Schnapper Nick Gumneschaimer den Ball unter Bedrängnis an den Innenpfosten faustete, von wo der Ball ins Netz flog (45.+1). "Ein krummes Ding", kommentierte Bürens Trainer Marcel Czichowski den Treffer zum 0:1-Pausenstand.

Einmal früh und zweimal spät

Trotz des Rückstandes geriet Czichowski in der Kabine derweil nicht in Panik: "Ich habe den Jungs gesagt, dass ich keine Bedenken habe, dass wir das Spiel noch drehen können. Bis auf das 0:1 haben wir nämlich eigentlich gar nichts zugelassen." Und diese Aussage unterstrich sein Team dann kurz nach Wiederanpfiff auch auf dem Feld: Andrade aus sechzehn Metern Maß und setzte den Ball mit einem richtig schönen Strahl in den linken Giebel (48.). Vor allem der frühe Zeitpunkt des Ausgleichs ärgerte Frank: "Das ging leider zu schnell." Einen Angriffswirbel der Hausherren entfachte der Ausgleich allerdings nicht, viele Angriffswellen prallten auch weiter an der Gäste-Defensive ab.

Das erlösende 2:1 gelang dem nur knapp 1,70 Meter großen Andrade dann ausgerechnet per Kopf: Ein Halbfeldfreistoß von SVB-Kapitän Patrick Klug landete am zweiten Pfosten, wo der Pflügepflitzer einnickte (86.). Steinbeck bäumte sich nochmal auf und wehrte sich gegen die Niederlage, doch ein Weitschuss von Jannes Determeyer wurde geblockt und Kristian Niehüsers Querpass kam nicht ganz bei Justin Brockmöller an. Auf der Gegenseite ließ zunächst Joker Nico Schlegel nach Querpass von Marco Schneider noch die Entscheidung liegen, ehe Schlegel dann in der Nachspielzeit Andrade mit einem Steilpass fand und dieser mit dem 3:1 den Deckel auf die Partie draufmachte (90.+6).

Wermutstrofen aus Bürener Sicht: Luca Riehemann musste mit dem Verdacht auf eine schwere Verletzung an der Achillessehne vom Krankenwagen abtransportiert werden und droht lange auszufallen. Und auch sportlich war Czichowski "nicht zu 100 Prozent zufrieden", betonte aber: "Am Ende zählen die drei Punkte." Gegenüber Frank war trotz der Niederlage stolz auf seine Jungs: "Ich denke, dass der Sieg für Büren am Ende auch etwas glücklich war. Wir hätten den Bonuspunkt gerne mitgenommen, haben aber auch so gezeigt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen."

SV Büren - Grün-Weiß Steinbeck 3:1 (0:1)
0:1 Gumenschaimer (ET, 45.+1), 1:1 Andrade (48.)
2:1 Andrade (86.), 3:1 Andrade (90.+6)