Lienen muss sich mächtig strecken

Von Fabian Renger

(11.04.22) "Das war hart erkämpft." Yannik Lunow wirkte erleichtert. Der Spielertrainer von SW Lienen holte mit seiner Mannschaft gegen Cheruskia Laggenbeck II einen 2:1 (0:1)-Heimerfolg. Lienen musste sich dabei allerdings mächtig strecken.

Vor der Pause rief Lienen nämlich eine äußerst bescheidene Leistung ab. "Wir haben eigentlich alles vermissen lassen, was uns gegen Ladbergen noch ausgezeichnet hat", erzählte Lunow. Was er kritisierte: Das Offensivspiel der Schwarz-Weißen war ideenlos, sie fanden wenig spielerische Lösungen, geschweige denn irgendeine Art von Tiefe auf dem Weg nach vorne. Andererseits luden sie die tief stehenden Gäste immer wieder zum Kontern ein. Einen solchen vollendete Luca Bajorath nach einer guten halben Stunde Spielzeit zur Halbzeitführung (34.). Absolut nicht unverdient.

"Das war bis dahin mehr oder weniger Standfußball von uns", moserte Lunow. Offenbar fand er in den Katakomben dann aber die richtigen Worte. Denn die Gastgeber kamen wie verwandelt aus der Kabine. "Überfallmäßig" nannte Lunow den folgenden Auftritt. Kann man so sagen. In Windeseile drehten die Hausherren die Partie. Nach einer Dominik Winkler-Flanke brachte Merlin Korte die Kugel in die Fänge von Eimo Smidt, der aus fünf Metern problemlos einnetzte - 1:1 (50.). Fünf Minuten später erzielte Smidt das 2:1, als er einen Laggenbecker im direkten Duell vernaschte. Seine Treffer vier und fünf in der Abstiegsrunde - im erst zweiten Spiel. Bemerkenswert. Er ist damit sozusagen Lienens Lebensversicherung. SWL traf bisher nämlich insgesamt sechsmal.

In der zweiten Hälfte hätte sich Laggenbeck auch über weitere Gegentore wohl nicht beschweren dürfen. Doch Smidt, Louis Hawerkamp und Korte machten allesamt Bekanntschaft mit Laggenbecks Keeper Sean Fricke, der seine Vorderleute bis zum Schluss im Spiel hielt. Laggenbeck blieb dennoch sieglos in 2022 und zugleich Vorletzter.

SW Lienen - Cheruskia Laggenbeck 2:1 (0:1)
0:1 Bajorath (34.), 1:1 Smidt (50.)
2:1 Smidt (55.)