Agent 007: Zeciri mit der Lizenz zum Vierperpack

Von Fabian Renger

(11.04.22) Um den VfL Ladbergen machen wir uns ab sofort keine Sorgen mehr. Der Klassenerhalt ist quasi eingetütet. Denn VfL-Cheftrainer Stefan Kilfitt hat den Schlüssel für die Rettung gefunden. "Wir holen jetzt einen neuen Trikotsatz und jeder kriegt die Nummer, die er will", spaßte Kilfitt nach dem 6:3 (2:3)-Heimsieg über die U23 der SF Lotte. Offensichtlich bewirkt die richtige Rückennummer so einiges. Bei Flamur Zeciri zumindest. Der wollte schon immer die "7" haben, bekam sie nie. Mit der Nummer sei er nicht mehr zu bremsen, versprach er Kilfitt. Also bekam Zeciri diese Nummer gegen Lotte. Und jau: Zeciri war nicht zu bremsen. Er traf viermal. Wahnsinn.

"Ich will die ganze Mannschaft hervorheben", wollte Kilfitt den Dreier aber nicht ausschließlich an Zeciri fest machen. Der zwar ohne Zweifel 'Man of the Match', selbiges gilt aber auch in großen Teilen für Timon Will, der gleich mehrere Treffer vorbereitete. Und für etliche andere Leute. Dass ein Spiel mit Ladbergener Beteiligung mal wieder in einem kolossalen Spektakel mündete, ist ja schon fast Normalität.

Lotte erst schläfrig, dann supergeil

Der VfL führte früh mit 2:0. Robin Decker traf zum 1:0 (2.), Zeqiri legte das 2:0 nach (6.). Lotte vernachlässigte die Verteidigungsarbeit, verpennte den Start komplett. "Das war nix und darf nicht passieren", so SFL-Übungsleiter Dirk Sterthaus. Doch seine Mannschaft fand schnell zu sich. Teamfeeling, Körpersprache, Power auf den Platz: Lotte kam rein und überzeugte auf ganzer Linie. Für Sterthaus war es die so ziemlich beste halbe Stunde seit seinem Amtsantritt. Ramin Elahi (21.), Elvir Gashi (43.) sowie Louis Frye (45+1.) drehten den Spielstand bis zur Halbzeitpause in ein 3:2 für die Sportfreunde. Ladbergen guckte bloß zu, nahm die Zweikämpfe kaum noch an, gab das Mittelfeld auf. Die Köpfe gingen ebenfalls runter.

Doch nach der Pause veränderte sich das Gesicht der Partie wieder gänzlich. Unerklärbar war das. Denn: Lotte war plötzlich wieder out of order. "Der Fokus war weg", ärgerte sich Sterthaus. "Wir sind nicht mehr zurück ins Spiel gekommen. Wenn wir von der Birne her nicht da sind, dann sind wir nicht gut. Sonst sind wir extrem gut." Ladbergen dominierte die zweite Halbzeit. Nach Zuspiel von Will glich Zeciri direkt zum 3:3 aus (52.), nach einem Eckstoß von Will lümmelte Zeciri den Ball zum 4:3 rein (68.) und markierte nach einer Flanke von Mete Yilmaz das 5:3 (85.). Auch noch ein lupenreiner Hattrick. Läuft mit der richtigen Nummer auf dem Trikot. Simon Richter machte schließlich mit dem 6:3 den Deckel drauf (90+4.).

Kurz zuvor war Gashi vom Platz geflogen, als er einen Gegenspieler mit dem Spielball abgeschmissen hatte (90+4.). Lotte rutschte damit auf den fünften und vermutlich ersten Abstiegsplatz ab. "Das fühlt sich nicht gut an. Unsere Reaktion muss an Ostermontag folgen", so Sterthaus. Vielleicht sollte er in seinem Team eine Umfrage bezüglich Rückennummern starten...

VfL Ladbergen - SF Lotte 6:3 (2:3)
1:0 Decker (2.), 2:0 Zeciri (6.)
2:1 Elahi (21.), 2:2 Gashi (43.)
2:3 Frye (45+1.), 3:3 Zeciri (52.)
4:3 Zeciri (68.), 5:3 Zeciri (85.)
6:3 Richter (90+4.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Lottes Gashi (90+4.)