Kreisliga A
Nervenstarker Mai entscheidet das Spitzenspiel
Von Julian Schimmöller
(24.04.22) Spitzenspiel in der Abstiegsrunde? Hört sich irgendwie verkehrt an, zur Partie zwischen Grün-Weiß Steinbeck und Westfalia Hopsten passt es aber trotzdem. Der Zweite empfing den Ersten, beide Teams waren in der Abstiegsrunde bis dato ungeschlagen. Den etwas besseren Eindruck hinterließen im direkten Aufeinandertreffen dann eigentlich die grün-weißen Gastgeber, die Punkte nahm dank eines glücklichen 1:0 (0:0)-Auswärtssiegs allerdings die Westfalia mit. "Häufig lief es für uns andersrum, aber heute haben endlich mal wir einen dreckigen Sieg geholt", freute sich Hopstens Coach Sven Jenssen.
Die entscheidende Szene ereignete sich gut fünf Minuten vor Schluss: Maurice Welp erwischte im Duell mit Hopstens Goalgetter Leon Schrey sowohl den Ball als auch den Gegner, GWS-Coach Klaus Frank sah eine "50:50-Situation". Referee Mahsum Iciger entschied auf Elfmeter, und da Welp bereits verwarnt war zusätzlich auf Gelb-Rot für den Übeltäter (84.). Hopstens Joker Peter Mai bewies vom Punkt Nervenstärke und verwandelte vom Punkt (85.). Weil sich Iciger bei einer strittigen Handspiel-Situation gegen einen Strafstoß für die Gastgeber entschied und Justin Brockmöller kurz vor Schluss über das quasi leere Tor schoss, reichte dieser eine Treffer für drei Punkte.
Aus Niehüser wird wohl kein Torjäger mehr
Nicht nur aufgrund der späten Szenen, sondern vor allem aufgrund der ersten Hälfte haderte Frank mit der Niederlage: "Selbst ein Remis wäre für Hopsten eigentlich schmeichelhaft gewesen. Zur Pause können wir schon mit Drei oder Vier zu Null führen." Das wusste auch Jenssen: "Wir hatten wirklich Glück, dass wir zur Pause nicht zurücklagen." Bedanken konnte sich Hopsten unter anderem bei Steinbecks Marcel Niehüser, der gleich mehrere Chancen ausließ: Beim Lupfer traf er den Ball nicht richtig, aus kurzer Distanz scheiterte er an Hopstens Schnapper Nick Lüttmann, dann verpasste er den Querpass. "Er hätte heute zum Torjäger werden können", haderte Frank.
Doch auch Olli Schmerge - eigentlich ja Steinbecks Torjäger vom Dienst in dieser Saison - verfehlte das Tor per Kopf knapp und Julian Oelgemöller scheiterte an einer guten Parade Lüttmanns. Während Steinbeck also über die gesamte Länge der Partie zu guten Möglichkeiten kam, gelang das Hopsten erst in den letzten 20 Minuten. Max Withake scheiterte an Steinbecks Keeper Cedric Chronz, Lukas Stegemann traf den Pfosten - und Mai vom Punkt schließlich entscheidend ins Tor.
"Ich hätte auch einen Punkt hier unterschrieben, aber den Dreier nehmen wir natürlich gerne mit. Nach dem Riesenbeck-Spiel war ich angefressen, dafür gab es heute auch nochmal eine Ansage. Und man hat gemerkt, dass die Jungs heute alles reingehauen haben", lobte Jenssen. Frank war derweil zwiegespalten: "Vom Spiel her bin ich nicht unzufrieden, wenn man die Qualität der Abschlüsse mal ausnimmt war es eine richtig gute Leistung. Aber davon können wir uns leider nichts kaufen."
Grün-Weiß Steinbeck - Westfalia Hopsten 0:1 (0:0)
0:1 Mai (FE, 85.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Steinbecks Welp (Wiederholtes Foulspiel, 84.)