Büren macht's trotz Unterzahl bockstark

Von Fabian Renger

(25.04.22) Den Aufstiegskampf hakte Preußen Lengerichs Coach Sascha Höwing ab. Er ist ja nicht geisteskrank oder wahnwitzig. Mit seiner Elf holte er sich ein 1:1 (0:0)-Unentschieden im Heimspiel gegen den SV Büren. Lengerichs Abstand zum Spitzenreiter aus Riesenbeck beträgt nun stolze neun Zähler, das wird nix mehr. Büren hat nun fünf Punkte weniger als Teuto. Doch wie der SVB dieses Remis in Lengerich ergatterte, das war schon aller Ehren wert. Schließlich verlor Büren nach 41 Minuten seinen Schnapper Nick Gumenschaimer.

Nach einem langen Ball hinter Bürens Kette war Martin Fleige auf und davon, Gumenschaimer eilte aus seinem Kasten heraus. Kurz vorm 16er rasselten beide ineinander. Referee Bernd Wallmeier zückte den roten Karton und entschied auf Notbremse. Nino Lücke stellte sich fortan für Gumenschaimer in den Kasten.

Höwing: "Büren war klar besser"

Es stand 0:0 zu diesem Zeitpunkt. Höwing gestand: "Zusammengefasst muss man klar sagen: Büren war klar besser." Entgegen der eigenen Planung ließ sich seine Elf von aufgeweckt agierenden Hausherren tief in die eigene Hälfte drängen. "Wir waren nicht so da, wie wir es vorhatten", so Höwing. Büren hatte vor allem in den ersten 15 Minuten mehrere richtig gute Dinger auf dem Schlappen. Lengerich hatte mit Tim Kipp aber eben auch einen gut aufgelegten Keeper zwischen den Pfosten. Bürens Cheftrainer Marcel Czichowski ärgerte sich dann aber etwas: Nach dem töften Beginn hätte seine Elf den Spielstil verloren. "Wir haben zu schnell versucht, in die Spitze zu spielen", kritisierte Czichowski.

Das torlose Remis zur Pause war aber letztendlich für Lengerich mehr eine Wohltat als für Büren. Platzverweis hin, Platzverweis her. Nach dem Seitenwechsel führten die Gastgeber dann urplötzlich. Ein Bürener Eckball misslang völlig und endete am 16er, Lengerich konterte. Patrick Rosenbusch-Wieborg ging ins Laufduell gegen Carl Gründel, setzte sich durch und schloss erfolgreich ab - 1:0 (52.). Spielverlauf erfolgreich auf den Kopf gestellt.

SVB wirft alles rein

Doch wer jetzt dachte, dass die Bürener absolut in sich zusammen fallen mit einem Mann weniger, der sah sich getäuscht. Denn nach dem Rückstand übernahm der SVB trotz Unterzahl endgültig das Zepter und war drückend überlegen. "Was wir abgerissen haben in Unterzahl, war absolut in Ordnung", zog Czichowski den Hut vor der Leistungsbereitschaft seiner Männer, die alles in die Waagschale schmissen. Und zum verdienten Ausgleich kamen. Lengerich hatte sich beim Versuch, auf Abseits zu spielen, verspekuliert. Pablo Andrade hatte so freies Geleit und ließ sich die Chance nach einem ellenlangen Lauf nicht nehmen - 1:1 (67.).

Büren ging aufs Ganze, der SVB war gierig auf den Siegtreffer und richtig heiß. Lengerich nutzte indes die gebotenen Räume nicht aus. Ein weiteres Tor fiel jedoch hüben wie drüben nicht mehr.

Was es noch zu sagen gibt? Emotionen waren drin in diesem Spiel. Neben dem Platzverweis gab es stolze acht Gelbe Karten und auf beiden Seiten konnten diverse Akteure froh sein, nicht ebenfalls vorzeitig zum Duschen geschickt worden zu sein.

Preußen Lengerich - SV Büren 1:1 (0:0)
1:0 Rosenbusch-Wieborg (52.), 1:1 Pablo Andrade (67.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Bürens Keeper Nick Gumenschaimer (Notbremse/41.)