Kreisliga A
Hollmans Standards lassen Träume platzen
Von Julian Schimmöller
(01.05.22) 45 Minuten lang schien es so, als könne der SV Büren im Spitzenspiel bei der Mettinger Eintracht ein Ausrufezeichen setzen, die Gastgeber überholen und den Rückstand auf Spitzenreiter Teuto Riesenbeck wieder auf fünf Punkte verkürzen. Mit 2:0 führte der SVB, hatte das Spielgeschehen weitestgehend unter Kontrolle - und nahm am Ende beim 2:2 (2:0) doch nur einen Punkt mit aus dem Tüöttensportpark. Angesichts von sieben Punkten Rückstand vier Spieltage vor Schluss sind die Bürener Aufstiegsträume nun quasi ausgeträumt, wie auch Coach Marcel Czichowski tief enttäuscht feststellen musste: "Wir sind heute extrem niedergeschlagen, das Remis tut brutal weh. Unsere Chancen auf den Aufstieg sind wohl nur noch theoretischer Natur."
Was Czichowski besonders ärgerte: Aus dem Spiel heraus hatte sein Team kaum etwas zugelassen. Doch nach zwei starken Standards des zur Pause eingewechselten Tom Hollmann musste der sonst kaum beschäftigte SVB-Schnapper Nino Lücke trotzdem zweimal hinter sich greifen. Zunächst kam nach rund einer Stunde Levin Damer auf links im Zweikampf mit Eduardo und Luca Riehemann zu Fall, Referee Manfred Rekers entschied auf Freistoß. Den brachte Hollmann vorher, Damer stand völlig blank und köpfte ein (66.). Das 2:2 war dann fast eine Kopie: Diesmal wurd Hollmann selbst von Leon Höfner auf halblinks gelegt, brachte den Ball scharf vorher und Jan-Niklas Misch hielt die Rübe in die Hereingabe (81.). "Wir waren zu passiv und haben deshalb zu viele Standards in Tornähe verursacht", haderte Czichowski.
"Krummes Ding" und Traumtor zur Pausenführung
Auch nach dem Ausgleich hätte Büren noch den Dreier eintüten können, doch der eingewechselte Andi Nagavci scheiterte kurz vor Schluss an Eintracht-Keeper Jannik Sriskandarajah. Das es überhaupt nochmal knapp werden würde, hätte Czichowski zur Pause eigentlich nicht erwartet: "Ich war in der Kabine eigentlich sicher, dass wir das Spiel gewinnen." In Durchgang eins hatte sein Team schließlich eigentlich alles im Griff und ging kurios in Führung: Ein 25-Meter-Freistoß von Marco Schneider wurde von der Mauer abgefälscht, sodass Sriskandarajah - bereits auf dem Weg in die andere Ecke - ohne Chance war (30.). "Ein krummes Ding", so Czichowski.
Weniger krumm, dafür umso schöner war dann das Bürener 2:0: Büren kombinierte sich über rechts nach vorne, der Ball wurde in den Rückraum abgelegt und Riehemann traf mit vollem Risiko aus 18 Metern per Vollspann in den linken Giebel - Traumtor (40.). Zehn Minuten nach Wiederbeginn verpasste dann Carl Gründel nach feiner Hackenablage von Pablo Andrade das 3:0, als er freistehend an Sriskandarajah scheiterte. Die verpasste Vorentscheidung sollte sich später dann bitter rächen. Während bei Büren die Enttäuschung groß war, dürfte Mettingen der einzige verbleibende Aufstiegskonkurrent für Riesenbeck sein: Am kommenden Sonntag gastiert die Eintracht bei Teuto und könnte den Rückstand mit einem Sieg auf zwei Punkte verkürzen.
Eintracht Mettingen - SV Büren 2:2 (0:2)
0:1 Schneider (30.), 0:2 Riehemann (40.)
1:2 Damer (61.), 2:2 Misch (81.)