Achtung Bezirksliga - die Hundertschaft kommt!

Von Julian Schimmöller

(22.05.22) Es ist vollbracht: Nach dem 2:1 (0:1)-Derbysieg in Dörenthe steht Teuto Riesenbeck als Meister der Kreisliga A und als Aufsteiger in die Bezirksliga fest. Herzlichen Glückwunsch! Den Aufstieg haben wir zwar im Winter bereits vorhergesagt, doch am Kanal machte es Riesenbeck dann lange verdammt spannend. Bis Joker Jan Domagalla in der vierten Minute der Nachspielzeit zur Stelle war und zum Auswärtssieg traf- der Rest war pure Ekstase bei Team und Anhängern der Gäste. "Da bekomme ich direkt wieder Gänsepelle", wurde auch Niklas Plake aus dem Trainerteam nach dem Abpfiff emotional, als es um die Szene geht.

Der "pure Kampf" war es aus Sicht von Plake im Stadion am Kanal, und "sicherlich nicht unser bestes Spiel". Doch irgendwie stand die Partie damit für Plake auch sinnbildlich für die Saison: "Es gibt sicherlich Teams in der Liga, sie ästhetischeren Fußball spielen. Trotzdem ist der Aufstieg mit unserer Bilanz irgendwie auch verdient." Apropos Ästhetik: Zumindest vom Körperbau machten die Teutonen ja auch eine Liga höher schon Eindruck, wenn wir an die Hundertschaft in Greven zurückdenken... Also hier nochmal die Warnung an alle weiteren Bezirksliga 12 Teams: Ab Sommer kommt die Hundertschaft wieder regelmäßiger zu Besuch!

Zusammenhalt, Konstanz und die Heimstärke entscheiden

Die Gründe dafür, dass Teuto nach dreijähriger Abstinenz ab kommender Saison wieder überkreislich spielt, sind natürlich vielschichtig. Im Vordergrund stand während der Saison und auch am Sonntag immer wieder der Zusammenhalt. Kein Wunder also, dass mit Domagalla ein Joker entscheidend traf. "Wie wir als Team die durchaus vielen Ausfälle kompensiert haben, das war schon Wahnsinn", zollt Plake seinen Jungs großen Respekt.

Der Zusammenhalt kommt dabei nicht von ungefähr: Selbst der einzige externe Neuzugang der vergangenen Saisons, Florian Schocke, hatte bereits zuvor eine Riesenbecker Vergangenheit. Fast alle Spieler kommen aus der eigenen Jugend, kennen sich häufig jahrelang - da ist die Identifikation mit dem Verein quasi angeboren. Und der Zusammenhalt geht auch über die erste Mannschaft hinaus, auch Jungs aus der der Zweiten oder Dritten sprangen bei Personalnot in die Bresche und machten einen klasse Job.

Der breite Kader war sicherlich auch ein wichtiger Faktor dafür, dass Riesenbeck eine fast schon unheimliche Konstanz auf den Rasen brachte: Ganze zwei Niederlagen gab es in bisher 28 Saisonspielen - eine im November 2021 in Dreierwalde, eine im April in Büren. Zuhause blieb Teuto ungeschlagen, bekam in der Austiegsrunde zuhause nicht einmal ein Gegentor. Und während die Verfolger aus Büren und Mettingen immer mal wieder unerwartet patzten, hielt sich Teuto vor allem auch gegen die vermeintlich kleinen Teams gänzlich schadlos. 67 Punkte aus 28 Spielen sprechen am Ende für sich und zeigen: Dieser Aufstieg ist ohne Frage verdient!

Dörenthe: Fast Spielverderber, dann erster Gratulant

Ob der Sieg in Dörenthe hingegen verdient war, sei mal dahingestellt. Die Hausherren, für die es tabellarisch um nichts mehr ging, machten ihren Job als Spielvberderber gegen merklich nervöse Riesenbecker lange grandios. Flo Rahe und Jarmo Knüppe ließen die Führung noch liegen, dann fälschte Teuto-Kapitän Niklas Heilemann einen Schuss von Patrick Klaas ins eigene Tor ab (37.). "Die Führung zur Pause war verdient", befand DSC-Coach Dennis Rottmann.

Im zweiten Durchgang kämpfte sich Teuto dann rein, kam durch einen schönen Angriff samt perfekten Abschluss durch Schocke zum Ausgleich (67.) und schließlich gaaanz spät noch zum glücklichen Siegtreffer. "Für uns war das bitter, die Niederlage hatten die Jungs nicht verdient", ärgerte sich Rottmann und gratulierte dennoch fair: "Ich gönne es Teuto von Herzen, die haben es sich absolut verdient! Auch wenn wir den Punkt gerne gehabt hätten, freuen wir uns mit und gratulieren!"

SC Dörenthe - Teuto Riesenbeck 1:2 (1:0)
1:0 Heilemann (ET, 37.), 1:1 Schocke (67.)
1:2 Domagalla (90.+4)