Böttcher war einfach zu schnell

Von Fabian Renger

(11.03.22) Sag mal, von wo kommt der denn her? Falke Saerbeck gewann am Donnerstagabend sein Nachholspiel beim SV Dickenberg mit 3:0 (1:0). Alle drei Treffer gingen aufs Konto von Jonah Böttcher. Kennt ihr nicht? Naja, wir geben zu: Wir mussten uns auch erstmal schlau machen. Klären euch aber nun gerne auf.

Bereits im Spätsommer wechselte der Jungspund, der sein erstes Seniorenjahr absolviert, vom SC Greven 09 nach Saerbeck. Das Studium verhinderte zeittechnisch eine Bezirksliga-Laufbahn. Die Drähte zwischen Falkes Übungsleiter Dragan Grujic und 09-Chefcoach Marcel Pielage sind kurz. Also wurde der pfeilschnelle Offensivspieler (Linksaußen, Sturm) zu einem Falken. "Jonah hat kurze schnelle Beine, hat einen unheimlichen Antritt mit kleinen Schritten. Für uns ist er auf jeden Fall eine Verstärkung für die Offensive", lobte Grujic nach dem Sahne-Tag des Jonah Böttcher. Der ist seit dem 1. Januar spielberechtigt und kam bereits gegen Dörenthe und Steinbeck in der Liga zu Einsatzminuten.

Gövert: "Da kannst du nicht viel verteidigen"

"Ich hab erst gedacht, die rechte Seite haben wir im Griff", schilderte derweil SVD-Coach Rüdiger Gövert seine Eindrücke. Erst sei ihm Böttcher gar nicht aufgefallen. Bis der in die Sprints ging und das Tempo anzog. "Da kannst du nicht viel verteidigen, er ist einfach zu schnell gewesen."

Insgesamt war Gövert aber einverstanden mit der Leistung seines Teams. Besonders das Defensivverhalten seiner Elf gefiel ihm ganz gut. "Nach vorne fehlte uns die Durchschlagskraft", vermisste er allerdings in der Offensive festgemachte Bälle.

Saerbeck hatte auf dem relativ holprigen Platz - nichts für Ungut, lieber Dickenberger Platzwart, es ist halt so in dieser Jahreszeit - vor der Pause noch ein paar Probleme, generell aber etwas mehr vom Spiel. Es war bis dahin ein relativ ausgeglichenes, verhältnismäßig temporeiches Match, indem es viel um Zweikämpfe und lange Bälle ging. Tristan Wesselmann verstolperte in der Anfangsphase die mögliche Führung für die Hausherren. Saerbeck ging nach schließlich 20 Minuten in Front. Paul Riethues und Böttcher setzten SVD-Keeper René Fechner unter Druck, aus gut 20 Metern schlenzte Böttcher die Kugel schließlich in den Giebel.

Zweite Halbzeit? Grujic: "Eine einseitige Sache"

Nach der Pause blieb es dabei: Saerbeck kam oft bis zum 16er durch. "In der zweiten Halbzeit war das Spiel eine einseitige Sache", fand Grujic. "Es war aber nicht so, dass sie sich permanent Chancen herausgespielt haben", merkte indes Gövert an. Einen Schnittstellen-Pass aus dem Zentrum verwertete Böttcher, indem er mit viel Tempo an der Heim-Viererkette vorbei ging und stramm abschloss - 2:0 für Falke (72.). Kurz darauf spielte Böttcher abermals seine Geschwindigkeitsvorteile aus und ließ ein paar Dickenberger stehen - 3:0 Saerbeck (75.).

"Zwei Tore Unterschied wären auch okay gewesen", resümierte Gövert, der sich vor allem über ein paar Durchbrüche auf den Außenbahnen freute. Danach war dann aber finito für seine Elf. Grujic fazitierte: "Das 3:0 war ganz in Ordnung, es hätte nicht höher ausfallen müssen." Abgesehen von zwei Gelben Karten war es auch ein absolut faires Spiel. Und Referee Stefan Schönfelder hatte alles im Griff. Soll auch mal gesagt werden.

SV Dickenberg - Falke Saerbeck 0:3 (0:1)
0:1 Böttcher (20.), 0:2 Böttcher (72.)
0:3 Böttcher (75.)