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Kreisliga A

Im Sommer ist Ende im Gelände für Dragan Grujic: Er hört bei Falke Saerbeck auf. Foto: Renger

Alles andere als eine leichte Entscheidung: Grujic zieht sich im Sommer zurück


Von Fabian Renger

(26.01.23) Am vergangenen Freitag hatte Falke Saerbecks Fußballobmann Bernhard Voskort ein Gespräch mit Dragan Grujic, Cheftrainer der Ersten. "Ich bin davon ausgegangen, dass es nichts lange zu bereden gibt und habe ihm gesagt: Dragan, es ist ja wohl klar, egal, wo wir im nächsten Jahr spielen, du machst bei uns weiter und fliegst nur raus, wenn wir jetzt alle Spiele verlieren..." Den letzten Satz meinte der Obmann natürlich nicht ernst. Joar. Und dann eröffnete ihm Grujic plötzlich, im Sommer aufhören zu wollen. Voskort war perplex. Wir waren es auch, als uns Grujic am Donnerstagvormittag darüber unterrichtete. Damit hätten wir jetzt auch nicht gerechnet...

Mit der klassischen Floskel 'Gehen, wenn es am schönsten ist' hat der Entschluss des Trainers aber nichts zutun.  Auch wenn das nahe läge: Falke ist Spitzenreiter, spielte eine famose Hinrunde und hat allerbeste Möglichkeiten, bis zum Saisonende um den Aufstieg mitspielen zu können. Da hätte der Coach auch denken können: Besser wird's nicht mehr, ich packe meine sieben Sachen und verpiesel mich. Doch das war keinesfalls so. Ganz im Gegenteil. "Das wäre nicht mein Ding gewesen", erklärt Grujic. "Ich werde kürzertreten müssen aufgrund privater Umstellungen." Er wird den elterlichen Gastronomiebetrieb mit angeschlossener Hotellerie in Gimbte übernehmen. Ab in die Selbstständigkeit. Ein Zeitfresser.

Leicht gefallen ist dem Übungsleiter dieser Schritt absolut nicht. "Es war auch für mich selbst sehr schwierig, dass ich in der nächsten Saison erstmal gar nichts mehr mache und mich dazu entscheiden musste, Falke zu verlassen", sagt Grujic und hat spürbar einen kleinen großen Kloß im Hals. Die Tagesabläufe werden sich verändern, anders getaktet sein. Die Taktiktafel muss bald erstmal in den Keller verstaut werden. "Alles andere wäre nicht richtig, mich nicht voll auf die Sache konzentrieren zu können", stellt Grujic nochmal klar.

Klare Ansage der Mannschaft

Nicht nur Voskort hat ein langes Gesicht gezogen, auch die Mannschaft war erstmal verstört. "Die Jungs haben erstmal groß geguckt - aber die Reaktion fand ich richtig gut. Sie haben gesagt: Jetzt steigen wir erst recht auf", berichtet der scheidende Trainer. "Das ist eine klare Ansage, dass man alles dafür tun will. Am Ende hatte ich drei schöne Jahre. Ich wurde toll aufgenommen und hätte mich im Sommer auch für keinen anderen Verein interessiert und klar weitergemacht in Saerbeck. Aber von den Umständen her ist es jetzt das Beste."

Voskort zeigt natürlich Verständnis. "Es ist echt schade", betont der Obmann. "Er wird hoffentlich die Früchte ernten." Der Funktionär erinnert sich: Unter Klaus Wiethölter habe es vor einigen Jahren einen ähnlich gelagerten Fall gegegen. Da war Falke in der Winterpause zwar im Verfolgerfeld und nicht Ligaprimus, aber Wiethölter kündigte ebenfalls seinen Abschied an -  und die Mannschaft riss sich den Allerwertesten auf, stieg am Ende auf.

Das Feld ist bestellt, die Aussichten sind rosig

Aber bis dahin ist es derzeit ein weiter Weg. 44 Punkte sammelten die Saerbecker bislang, die beiden ärgsten Verfolger Arminia Ibbenbüren (43) und Eintracht Mettingen (41) haben allerdings noch ein Spiel mehr in der Hinterhand. Wir wollen an dieser Stelle mal nicht wieder das große Loblied auf die Entwicklung und prächtige Zusammenstellung der Falken-Kombo singen, verweisen einfach mal auf unseren Teamcheck. Kurz gesagt: Das Zeug haben die Falken in dieser Spielzeit. Bis Ende Februar möchte Voskort den Trainerposten neu besetzt haben. Es gibt schlechtere Adressen: Falkes A- und B-Jugend standen im Herbst im Kreispokalfinale. Die nächsten Böttchers, Schür- und Laumänner stehen offenbar in den Startlöchern. Auch ein Kunstrasenplatz ist in greifbarer Nähe.

Ob Grujic' Co-Trainer Mattis Potthoff an Bord bleibt, hängt natürlich auch vom neuen Trainer ab. "Wir gehen davon aus und hoffen, dass er weiter macht", positioniert sich Voskort klar. Für den scheidenden Coach beginnt derweil eine kleine Abschiedstournee. Angefangen mit Fußball hat Grujic mit dreieinhalb. Es gab eigentlich nie eine Pause. Gespielt hat der Offensivspieler sogar bis hoch zur Oberliga. "Das wird definitiv eine Umstellung, ab Ende Mai nicht mehr auf dem Platz zu stehen. Dafür liebe und lebe ich die Sportart einfach", sagt er. Vielleicht läuft's ja wie damals in Gimbte, wo er sich damals mit dem Aufstieg verabschiedete. So oder so: Ein bestelltes Feld hinterlässt er.

Grujic' Laufbahn

Grujic hat viel gesehen in seinem Fußballerleben. Er fing beim VfL Osnabrück an, zog später nach Greven, spielte dort beim SC Greven 09. Aber nur für zwei, drei Jahre, ehe ihn Preußen Münster für die Jugendabteilung entdeckte. Leute wie Christian Pander, die Metzelder-Brüder oder Julian Lüttmann - bis heute ein ganz enger Kumpel - zockten mit ihm zusammen. Als Fußball-Senior kickte Grujic später abermals bei den Nullneunern, später unter Klaus Bienemann bei Emsdetten 05. In Emsdetten gelang ihm der Oberliga-Aufstieg. Es ging weiter zum FCE Rheine - wieder Oberliga. Aber nur ein Jahr. Aufgrund anhaltender Knieprobleme ging er zurück in den niedrigeren Fußball. Einige Jahre Preußen Borghorst, später unter Gero Mocciaro zum 1. FC Nordwalde. Jeweils Bezirksliga. Schlussendlich holte Guido Lake den Offensivmann Grujic (Zehner, Linksaußen, Stürmer) zu BG Gimbte. Zunächst Spieler, später als Trainer. Mit BGG gelang ihm 2020 der Aufstieg in der A-Liga, danach zog es ihn gen Saerbeck.



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