Die doppelte K-Frage: Mit Konstanz zum Klassenerhalt

Von Fabian Renger

(20.01.23) Nach einem Jahr den Verein zu verlassen, das tut man nicht. So sah das Klaus Frank im Januar 2022. Im Januar 2023 klingt das beim Cheftrainer von GW Steinbeck ähnlich. Er hat abermals verlängert. Auch weil er das Gefühl hat, vielleicht noch nicht ganz fertig zu sein. "Ich kann in Ruhe arbeiten. Du hast nie irgendwie Stress", erzählt der Übungsleiter. "Die Infrastruktur hat sich gebessert durch den neuen Kunstrasenplatz. Der Verein wollte unbedingt verlängern, die Mannschaft wollte unbedingt." Und er wollte natürlich auch.

Der Plan für die restliche Spielzeit ist klar: Auf zum erneuten Klassenerhalt. Als Tabellen-15. ist GWS akut gefährdet. Andererseits: Jedes Jahr in der Kreisliga A ist ein Geschenk für den Club und Bonus. "Der Verein kann sich gut reflektieren", spürt der Chefcoach, der im Sommer in seine dritte Saison gehen wird, großes Vertrauen und großen Rückhalt. Großer Fan seiner Mannschaft ist er logischerweise auch. Und daher mahnt er: "Ich weiß, dass sie viel mehr kann, als sie ab und zu zeigt. Es gilt, ein paar Stellschrauben zu lösen - es sind zwischendurch zu viele schwankende Leistungen dabei." Kommen wir damit zur zweiten K-Frage: Die der Konstanz.

36 Gegentore nach der Pause

Die fehlt tatsächlich zwischenzeitlich. Die längsten Serien ohne Pleiten waren eher Kurzfilme: Einmal gab's zwei Siege hintereinander; ein weiteres Mal einen Dreier sowie ein Remis nacheinander. Mehr positive "Serien" sucht man vergebens. Positiv: Drei der fünf Saisonsiege gab's ohne Gegentreffer. Besonders bedrohlich ist derweil der Leistungsabfall nach der Pause. 36 der 56 Gegentreffer fielen in der zweiten Halbzeit. Und wenn wir schonmal bei Statistiken sind: Erst fünfmal erzielte Steinbeck das 1:0. Das geht auf die Dauer auch nicht gut.

"Wenn die Leistung stimmt, kannst du auch um Platz zehn mitspielen. Aber dafür müssen alle an einem Strang ziehen", hat der Übungsleiter mitunter ein kleines Kopfproblem diagnostiziert. Da legten sein Staff und er im Winter die Hand an. Vor zwei Wochen ging es beispielsweise mit der ganzen Bande zu Twente Enschede. Eine Runde Eredivisie. Auch eine schöne Teambuilding-Aktion.

Niemand macht sich aus dem Staub

"Das Gute ist, dass keiner abhaut", kann Frank - das ist in Steinbeck sowieso Usus - auch in der neuen Saison auf seinen bisherigen Kader bauen. "Wir versuchen, vielleicht noch den einen oder anderen punktuell dazu zu bekommen." Potenzial besitzt Franks Mannschaft: Ältere Semester wie z.B. Dennis Kewe (kam aus Hopsten vor der Saison zurück) gibt's im übersichtlichen Maße. 

Franks Zusage gilt ligaunabhängig, berichtet uns GWS-Fußballseniorenobmann Thomas Rieke. Er bekräftigt aber: "Wir sind mit ihm und seiner Arbeit mit der Mannschaft zu 100 Prozent zufrieden und überzeugt, dass wir mit Klaus die Kreisliga A halten werden und uns dann weiter in der Liga etablieren."