Schmeiduch ist Hettwers verlängerter Arm

Von Fabian Renger

(12.07.22) Da haben wir euch doch glatt noch eine Extra-Meldung unter den Tisch fallen lassen. Im Zuge der Zu- und Abgangsübersicht tauchte bei Arminia Ibbenbüren der Name Jonas Schmeiduch auf. Wird euch jetzt vielleicht nicht so viel sagen. Uns als Otto-Normal-Westfalen auch erstmal nicht. Doch das ist trotzdem mal eine kleine runde News wert.

Schmeiduch ist nämlich ein Neuzugang der Arminen, der was auf dem Kasten hat. Arminias neuer (alter) Cheftrainer Benjamin Hettwer coachte ja bis zum Ende der vorigen Saison den Bezirksligisten Viktoria Gesmold (Bezirksliga Weser-Ems). "Kurz nachdem wir die Verpflichtung von Benjamin klar gemacht hatten, ruft er mich an und sagt mir, dass sich ein Spieler von ihm gemeldet hat, der gerne mitgehen würde", erklärt Arminias Fußballobmann Dennis Lammers. Das wollte Schmeiduch auch, das ist Schmeiduch auch. Aber: Nicht nur als Spieler, sondern auch als Hettwers verlängerter Arm auf dem Acker - sprich: als spielender Co-Trainer.

"Sie denken fußballgleich"

"Die Symbiose passt, die beiden denken fußballgleich", berichtet Lammers. "Jemanden auf dem Platz zu haben, den man schon länger kennt, das tut uns und auch der Mannschaft gut." Zumal sich Schmeiduch mit 24 Jahren im besten Fußballeralter befindet und auch eine gewisse Vita vorzuweisen hat.

Er spielte bereits beim SV Rödinghausen in der U19 und beim SC Melle in der Herren-Landesliga. Zuletzt in Gesmold gelangen ihm elf Treffer (30 Einsätze) in der abgelaufenen Saison. Außerdem soll auch die Zahl an Assists im zweistelligen Bereich gelegen haben. Schmeiduch ist im zentralen Bereich des Mittelfelds (Sechs/Acht/Zehn) oder im Angriff beheimatet. "Er wird aber leider den Großteil der Vorbereitung fehlen", sagt Lammers. Eine Sprunggelenks-Verletzung ist schuld. Dafür kommt auf Schmeiduch zeitnah eine gewisse Verantwortung zu: Hettwer verabschiedet sich wie abgesprochen für eine kurze Zeit in den Urlaub, der neue Co übernimmt dann. Dass er das kann, das bemerkte man in Gesmold. Zuletzt war Schmeiduch dort U19-Coach. Und die A-Jugend spielt immerhin in der Bezirksliga.

Keine vierte Mannschaft mehr

Eine schlechte Nachricht muss Lammers dann allerdings auch noch loswerden. Denn erstmals seit 20 Jahren könne man keine vierte Mannschat stellen, erklärt der Funktionär. "Das war ein Schritt, der uns extrem schwer gefallen ist." Aber es sei unausweichlich gewesen. Seit Jahresbeginn habe man immer wieder in die vier bisherigen Seniorenmannschaften reingehorcht, Bereitschaften unter den Aktiven abgeklopft, Listen verglichen. "Der Hauptgrund ist, dass wir in den vergangenen zwei Jahren sehr viele Karteileichen in unseren Spielerlisten hatten", sagt Lammers. Die wollte man nun beseitigen. "Wir hatten sehr viele Spieler, die in der gesamten Saison vielleicht drei, vier Spiele machen."

Die Karteileichen rausgerechnet, kam man bei einer - wenn man es so nennen will - Netto-Spieleranzahl raus. Und von etwa 130 Spielern landete man so "nur" noch bei knapp 80. Für vier Mannschaften, die sich eine Saison lang problemlos über Wasser halten sollen, wohl tatsächlich eine sehr knappe Angelegenheit. Daher strich der Verein nun die Vierte und geht "nur" mit dreien (jeweils eine in A-, B- und C-Liga) an den Start. Überall herrscht dafür noch größerer Konkurrenzkampf und es besteht ein größerer Puffer, falls eine Kombo von der Seuche heimgesucht wird. Kann auch Vorteile haben.