Kreisliga A
Kein Scherz: Fleige stürmt ab dem Sommer für Ladbergen
Von Jakob Hehn und Fabian Renger
(12.02.23) Da sind uns alle Gesichtszüge entgleist. Am Samstagnachmittag scrollten wir während der Bundesliga-Übertragung durch WhatsApp und stolperten über die Statusmeldung von Stefan Kilfitt, Trainer des VfL Ladbergen. Der präsentierte dort stolz einen Neuzugang. Also nicht nur irgendeinen Neuzugang, nein, die fleischgewordene Torgefahr schlechthin wird Ladbergener: Martin Fleige! Ja, Freunde, wir waren auch kurzzeitig für einige Sekunden baff. Preußen Lengerichs Torjäger vom Dienst, mit 27 Toren derzeit bester Torjäger der Liga und Torschützenkönig der Vorsaison, wechselt im Sommer an die Königsbrücke.
Man sollte mit Begrifflichkeiten wie Paukenschlag, Sensationstransfer oder Ähnlichem vorsichtig umgehen, sparsam sein. Aber in diesem Fall passt das alles. Im März wird Fleige 34. Über ihn muss man wohl kaum noch ein Wort verlieren. Es wäre noch untertrieben, die Floskel mit dem 'wissen, wo die Bude steht' an dieser Stelle anzuführen. (Alles andere könnt ihr im jährlichen Anschwitzen mit ihm nachvollziehen: Hier, hier oder hier :-D)
"Er möchte noch ein bis zwei Jährchen richtig Gas geben"
"Es ist doch legitim, wenn ein Spitzenspieler zu einem Spitzenteam wechselt", witzelt Kilfitt im Gespräch mit uns. "Martin ist mega kopfballstark, geht mit der Birne überall rein - da kennt er gar nix. Sein Bewegungsradius ist auch sehr geil, er hat den passenden Torriecher einfach, kann Bälle stark festmachen. Menschlich ist er auch ein gestandener Mann. Er möchte noch ein bis zwei Jährchen richtig Gas geben." Richtig Gas gibt er auch derzeit noch: Erst am Sonntag gelang Fleige beim Lengericher 5:1-Erfolg in Westerkappeln ein Viererpack. Dieser Mann ist ein Phänomen.
Wie kommt aber Kilfitt an Fleige? "Wir mussten da gar nicht mehr viel tun", umschreibt es der Übungsleiter. Soll heißen: Im Rahmen des Trainerwechsels bei den Preußen (Schüttpelz übernimmt von Höwing) wollte sich der Angreifer einfach nochmal umorientieren. Da gibt's sicherlich schlechtere Adressen als Ladbergen. Kilfitts Co Fabian Büker ist mit Fleige, dem ewigen Lengericher, befreundet und vermittelte. Der Weg zwischen Ladbergen und Lengerich ist jetzt auch keine Weltreise. Long story short: Klang alles nach einer Win-Win-Situation. Wenngleich es durchaus überrascht, dass ein Martin Fleige Preußen Lengerich verlässt - das sprengt auch noch etwas unser Vorstellungsvermögen. Aber nun gut.
Fleige kriegt die 13
Im Restaurant von Kilfitts Frau traf man sich jedenfalls, tauschte die Vorstellungen aus. "Er war und ist noch sehr ehrgeizig", hat Kilfitt festgestellt. Etwa zehn Tage später rief Fleige schließlich bei ihm durch und sagte zu. Die Nummer '13' bekommt der Angreifer. Wie viel Tore werden erwartet? "Mindestens 15 muss er schießen - vielleicht sogar pro Hin- und Rückrunde", flachst Kilfitt. Nichts ist unmöglich. Und dann lass mal Simon Richter, Flamur Zeqiri oder Furkan Payyu fit bleiben - mit Ladbergens Offensive dürfte zu rechnen sein...