Falke Saerbeck

Fazit Hinrunde: Falke Saerbeck sprang von Level zu Level zu Level. Nach dem 1:7 am ersten Spieltag gegen die ISV-Reserve reihte die Mannschaft von Dragan Grujic  Sieg an Sieg. Elf waren es am Stück, erst ein 3:3 gegen den SC Halen am 26. Oktober bedeutete das Ende der Erfolgsserie. Dann gab es noch das Büren-Spiel, das wir nicht wieder thematisieren wollen, ein 1:1 gegen Arminia Ibbenbüren und schließlich war erst der SC Dörenthe am letzten Spieltag vor Weihnachten der Endboss. Dem DSC unterlag Saerbeck mit 1:2. Die zweite "richtige Pleite". Dennoch: Tabellenführer, Wintermeister. Wer hätte das gedacht? "Ich kann mich nicht beschweren, wir haben uns mehr erarbeitet als erwartet", bilanziert Grujic. Die Qualität der Truppe war immens stark. Alte Hasen wie Marco Schubert, Felix Steuter, Stefan Winkeljann performten wie gewohnt und dazu gesellten sich so junge Durchstarter wie Konstantin Schürmann, Davin Laumann oder Jonah Böttcher. Falke steht nicht unverdient oben.

Vorbereitung: Wer oben steht, muss offenbar nicht spielen. Naja. Eher war das Wetter schuld, dass Tests gegen den TuS Laer und Reckenfeld ausfielen. Großartige Sorgen hat Grujic ansonsten aber nicht. Zwei Testspiele sind bereits im Netz eingetragen, weitere sollen folgen, bevor Lienen am 5. Februar an die Lindenstraße reist. "Auch die Platzverhältnisse waren nicht so schlecht, dass wir nichts machen konnten", sagt Grujic. Vielleicht also noch ein bisschen den Wettergott anbeten, dass da so bleibt...

Personal: Ein großer Faustpfand der Hinrunde war, dass die Saerbecker quasi nie nennenswerte Verletzungssorgen hatten und alle fit blieben: Sowohl die Bodyguards in der Defensive, die Überflieger in der Offensive. Einzig Paul Riethues fiel zu Saisonbeginn aufgrund eines Kreuzbandrisses aus. Was weh tun dürfte: Offensiv-Strippenzieher Marco Schubert hat's im Dezember erwischt, das Wadenbein ist gebrochen. Das war's dann aber auch. Aus dem Skiurlaub gab's "nur" Corona-Fälle als Mitbringsel und einen verletzten Co-Trainer - aber das ist ein anderes Thema. Neuzugänge gab's im Winter keine.

Das wollen wir in der Rückrunde besser machen: "Was heißt besser machen? Wir haben ja in dieser Saison alles besser gemacht im Vergleich, als wir vor zwei Jahren angefangen sind..." Grujic zuckt zurecht mit den Schultern. Uns fällt auch nichts ein. Vielleicht mehr Tore schießen, Saerbecks Offensive ist "nur" die sechstbeste. 

Das wollen wir in der Rückrunde beibehalten: Über die Ausdauer und seine Robustheit holte sich Saerbeck viele Spiele. Da soll bitteschön so bleiben. "Wenn wir so durchstiefeln wie in der Hinrunde, dann werden wir noch viel Spaß haben", sagt der Trainer. "Die Fitness ist das A und O in der Liga: Wenn du über 90 Minuten physisch und mental dabei bist, gewinnst du Spiele hinten raus." Dass die Stimmung beim Spitzenreiter passt, keiner lustlos wirkt, jeder mitzieht - das müssen wir wohl nicht gesondert hervorheben.

Saisonziel: So, Dragan Grujic, Zeit für eine Kampfansage und sag' doch bitteschön, dass ihr aufsteigen wollt. "Das unterschreibe ich. Wir hatten das Ziel, unter den ersten vier zu landen. Aber nach so einer Hinrunde wollen wir alle alles mitnehmen da sage ich nicht: Mit dem zweiten Platz bin ich auch zufrieden", gibt sich Grujic erfrischend kämpferisch. "Wir versuchen alles, um am Ende der Saison Erster zu sein - aber dafür müssen wir die Leistung wieder genauso abrufen. Man darf auch nicht vergessen, dass die anderen ein Spiel mehr haben als wir. So haben wir es aktuell nicht in der eigenen Hand."

Heimspiel-Prognose: Falke ist Erster mit 44 Punkten, hat aber schon 19-mal gespielt. Arminia lauert mit 43 Zählern auf Platz zwei, Mettingen mit 41 auf dem dritten Rang. Beide haben noch ein Spiel mehr in der Hinterhand. Da Saerbeck es mag, von uns unterschätzt zu werden, sage ich jetzt einfach: Falke wird am Ende Dritter.