"Alles rausgehauen"

Von Fabian Renger

(10.10.22) Jens Hollmanns Analyse fiel unmissverständlich aus. Wir wollten von Westfalia Westerkappelns Trainer wissen, warum seine Mannschaft im Heimspiel der ISV-Reserve mit 0:1 (0:1) unterlegen war. Hollmanns Antwort: "Weil wir komplett nicht da waren. Viele erreichten nicht die Normalform." Nach vorne fehlte es Westerkappeln an der Durchschlagskraft. "Und das, was wir hatten, haben wir stümperhaft vergeben." Beim Gegentreffer half sein Team obendrein selbst mit.

Der Freistoß von Matthias Eiter aus halbrechter Position war eigentlich ein dankbarer Torwartball. Doch Westfalias Keeper Florian Brönstrup ließ das harmlose Teil durch seine Hände flutschen und der Ball war drin (39.). Kann passieren. Bis dato war nicht so viel passiert. ISV-Torhüter Bjarne Hallmann wehrte aus kürzester Distanz ab (31.). Die ISV kreierte derweil mehrere Halbchancen, vornehmlich über die linke Verteidigungsseite der Kappelner. "Wir hatten ein bisschen mehr Ballbesitz, die Zweikampfquote lag auch auf unserer Seite", erkannte ISV-Coach Freddy Stienecker leichte Feldvorteile für seine Elf.

ISV mit Verletzungspech - Aktürk muss ins Hospital

Bis zur Pause wurde die auch ordentlich dezimiert. Erst erwischte es Jannis Keller (Zerrung). Für ihn kam Mahsun Aktürk. Und ihn traf es ganz doof. Er fiel auf die Schulter, die flog raus. Hatte Aktürk wohl schonmal. Der Krankenwagen rollte an. "Soweit ist alles wieder okay", gab Stienecker am Montag Entwarnung.

Nach der Pause hätten die Ibbenbürener fast auf 2:0 erhöht. Es kam zur Doppelchance. Die ISV setzte sich in der Kappelner Box fest. Den Schuss von Johannes Weweler parierte Brönstrup stark, den Nachschuss setzte Tom Bergmann an den Pfosten (51.). Später hätte Sarujan Sritharan es beinahe besser gemacht. Er wühlte sich gegen mehrere Verteidiger durch, befand sich am Fünfereck eigentlich in einer guten Abschlussposition und schoss trotzdem ans Außennetz (80.). Von den Gastgebern kam indes kaum noch Nennenswertes.

"Wir hatten eine Chance in der ersten Halbzeit, anderthalb in der zweiten", stelle Hollmann ernüchtert fest. Das ist gegen die ISV, die schon 27 Gegentreffer kassierte, natürlich viel zu wenig. Lag aber auch an deren Auftritt. "Wir haben alles rausgehauen", freute sich Stienecker über eine starke kämpferische wie läuferische Leistung.

Westfalia Westerkappeln - ISV II 0:1 (0:1)
0:1 M. Eiter (39.)