Tohuwabohu am Kanal

Von Fabian Renger

(17.10.22) Zwei Rote, ein verwarnter Trainer: Es war schon ein bisschen Tohuwabohu angesagt am Kanal in Dörenthe. Der heimische DSC hatte Eintracht Mettingen zu Gast. Das Rückspiel dürfte aber nicht als Hochrisikospiel durchgehen. Beide Teams hatten sich im Nachhinein wieder lieb. Ach ja: Mettingen gewann mit 3:1 (2:0). Und nicht mit 2:1, wie bei fussball.de fälschlicherweise zu lesen war.

Wer flog vom Platz? Welcher Trainer wurde verwarnt? Na gut. Beginnen wir mit der größten Action. Unspektakulär war's bei Dörenthes Benedikt Bußmann. Er flog für ein wiederholtes Foulspiel mit Gelb-Rot (90+1.).

Spannender war's zuvor bei Marcel Kohl. Dörenthes Patrick Klaas und Mettingens Coach Pascal Heemann hatten sich in den Haaren. Ein ordentlicher Disput unter Männern. Es folgte eine kleine Rudelbildung. In der Folge schickte Referee Frank Brockmann DSC-Ersatzkeeper Marcel Kohl wegen eines vermeintlichen Schubsers mit Rot runter. Heemann bekam Gelb, er hatte im Eifer des Gefechts einen Dörenther abgeschmissen (80.). "Dann ist man irgendwie mehr Spieler an der Seite und nicht nur der Übungsleiter für eine hundertstel Sekunde", stand Heemann zu seiner Schuld. "Das war eine Unsportlichkeit!" Er hatte sich aber später bereits bei allen Beteiligten - sowohl beim Gegner als auch bei seiner Truppe - dafür entschuldigt. Es ist auch niemand zu Schaden gekommen. Also: Schwamm drüber...

Mettingen führt verdient

Die erste Torgelegenheit hatten die Hausherren. Christoph Plake köpfte links am Tor vorbei (3.). Doch das Spiel verlagerte sich in der Folge immer mehr in die Richtung des DSC-Kastens. Der heimische Keeper Daniel Schäfer geriet unter Dauerbeschuss. "Er hat unfassbar gut gehalten", berichtete DSC-Coach Dennis Rottmann von bestimmt fünf entschärften Fünf-gegen-Eins-Situationen. Es gab jede Menge zu tun für ihn. Mirko Baune, Florian Lagemann, Marius Moormann: Allesamt testeten Schäfers Künste. Zweimal überwanden sie ihn. Florian Lagemann traf nach Vorarbeit von Jan-Niklas Misch im Nachsetzen (21.), Moormann erledigte das 2:0. Ein Freistoß von der rechten Seite, nahe der Seitenauslinie, flog an Freund und Feind vorbei ins Netz. "Einstudiert. Das war genauso geplant", verriet Heemann später. Glenn Schröer machte das 3:0 klar, was allerdings wegen einer Abseitsstellung nicht zählte. Mettingen war bis dato super aggressiv in den Zweikämpfen, überzeugte mit der Stimmung auf dem Acker. "Es lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Der eine oder andere hatte nicht seinen Tag", räumte Rottmann ein.

"In der Halbzeitansprache sage ich noch, das Spiel ist noch nicht gegessen, es wird nochmal eine hitzige Partie", offenbarte Heemann derweil hellseherische Fähigkeiten. Seine Mahnung an Konzentration und Konzentration wurde nämlich direkt noch wichtiger. Dörenthe verkürzte. Plake traf. Jarmo Knüppe hatte einen langen Ball verlängert, Plake ihn mit der Brust schön angenommen und direkt mit dem zweiten oder dritten Kontakt aus der Luft ins Tor verlängert (54.). "Wir kommen gut raus, sind besser drin. Die zweite Halbzeit war ausgeglichener", meinte Rottmann. Nur richtig zwingend wurde seine Elf halt nicht.

Auf und neben dem Platz wurde es fortan immer hektischer. Der Kessel brannte. Nach kurzem Wanken fand Mettingen aber schnell wieder zu sich, doch verpasste es, den Deckel drauf zu setzen. (Mirko Baune, Alex Schoppe, Marius Moormann) Es folgten die Platzverweise und schließlich ein mit aufgerückter Schäfer. Nach einer Ecke war er nicht schnell genug hinten und Schröer traf schlussendlich zum 4:1-Endstand ins leere Tor (90+4.).

SC Dörenthe - Eintracht Mettingen 1:3 (0:2)
0:1 Lagemann (21.), 0:2 Moormann (24.)
1:2 Plake (54.), 1:3 Schröer (90+4.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote für Dörenthes Benedikt Bußmann (90+1.) und Rote Karte für Dörenthes Marcel Kohl (80.)