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Kreisliga A - Tecklenburg

Raphael Munsberg (r.) setzt auf den dritten Sieg von Westerkappeln in Folge. Foto: Lehmann

"Können uns wenig beschweren"


Von Fabian Renger

(04.11.22) Mich mit meinen 29 Jahren einmal wieder jung fühlen. Bei Westfalia Westerkappeln wäre das ohne Weiteres möglich. "Es kam schon vor, dass wir Alt gegen Jung gespielt haben und ich mit 23 überlegen musste, ob ich zu Alt oder Jung gehöre", berichtet Raphael Munsberg. Man könnte also schon fast von jugendlicher Leichtigkeit reden, wenn man über den Aufsteiger spricht. Munsberg ist Kapitän des Tabellenzehnten und damit Anführer eine Mannschaft, die sich wahrlich nicht ins Höschen macht.

In neun von 13 Saisonspielen führte Westerkappeln mit 1:0. Sieben Siege stehen sechs Unentschieden gegenüber. Ein Remis ist bislang Fehlanzeige. Angst habe es keinesfalls vor der A-Liga gegeben, erklärt Munsberg. Das hätte aber auch verwundert: In den beiden vergangenen B-Liga-Spielzeiten verloren die Kappelner kein einziges Match. Über zweieinhalb Jahre waren sie in Punktspielen ungeschlagen. Sowas stärkt das Selbstbewusstsein. Und mit Jens Hollmann hat die Truppe zudem einen Trainer, der weiß, wie man seine Mannen anspornt. Das bestätigt Munsberg: "Verlieren kann der gar nicht haben. Er ist völlig ehrgeizig dabei, nimmt uns mit und projiziert seinen Ehrgeiz auf uns, sodass wir alle mit Feuer ins Spiel gehen."

"Manchmal fehlt die Abgewichstheit"

Ein Blick auf die nackten Ergebnisse zeigt: Das Feuer lodert gewaltig. Mit mehr als zwei Toren Unterschied verlor die Westfalia kein einziges Match. Das höchste der Gefühle war mal ein 2:4 gegen Dreierwalde. Alle vier Gegentreffer gab's in der Schlussviertelstunde. Die entscheidenden Gegentore bei den Pleiten gegen Halen und Saerbeck (jeweils 1:2) fing sich Westerkappeln ebenfalls erst kurz vorm Abpfiff. "Da fehlt uns manchmal die Abgewichstheit", sagt Munsberg. Die Kehrseite, wenn alle noch so jung sind. Keeper Edgar David Cabrera Martinez dürfte mit seinen 30 Jahren übrigens der älteste im Kader sein. Altherrenfußball ist was gänzlich anderes.

Acht Ligaspiele der Westerkappelner endeten bislang obendrein nur mit einem Tor Unterschied. Gnadenlos unterlegen waren sie bisher noch nie. Aber gnadenlos wen abgefertigt hat die Mannschaft halt auch noch keinen. Das 2:0 in Hopsten in der vorigen Woche war beinahe als Kantersieg zu bewerten. Da gewann Westerkappeln dreckig. Muss auch mal sein. Wie zieht man solche oder andere knappe Spiele dann trotzdem auf seine Seite? Hier klingt die Antwort furchtbar banal und ausgelutscht. Munsberg: "Was uns ein wenig auszeichnet, ist, dass wir sehr viel privat miteinander machen. Es gibt keine kleine Grüppchen, sondern eine große." Das regelt einiges. Alter hin, Alter her. Neue Liga hin, neue Liga her.

Eine große Gruppe

Punktuelle Verstärkung gab es ja vor der Saison obendrein. Neuzugang Torwart Cabrera Martinez war ebenso wie Marco Lutterbeck einst Kappelner, hinzu kamen Leute wie Mika Becker und Dominik Ullmann, die ebenfalls eingeschlagen sind. Lange Rede, kurzer Sinn: Läuft bei der Westfalia. "Im Moment können wir uns wenig beschweren", sagt dann auch der Kapitän, der sein Geld in der Kämmerei der Gemeinde Lotte verdient. Weil wir Verwaltungskram nicht ganz so aufregend finden, kommen wir nun lieber zum Spieltag.

In der vorigen Woche lief gar nix. Mit 2:3 verlor ich gegen Dreierwaldes Niklas Grotke. Einzig Hörstels Auferstehung habe ich genau so vorhergesehen. Hmm.

Anschwitzen, 15. Spieltag

Eintracht Mettingen II - Westfalia Hopsten (So., 12.30 Uhr)
Eigentlich kann Hopsten sich gleich drei Punkte einsacken. Denn wenn Mettingen II spielt, gewinnt offenbar nur noch die jeweilige Auswärtsmannschaft. Die vergangenen vier Partien mit Mettinger Beteiligung entschied das jeweilige Auswärtsteam für sich. Insgesamt war das schon siebenmal der Fall. Zudem holte die Eintracht-Reserve nur vier ihrer 14 Zähler daheim.
Heimspiel-Tipp: Auswärts sind wir asozial, denn wir saufen schon auf der Fah...ach, ne, falsches Thema, sind ja nicht bei den Ballermann Hits. 0:2.
Munsberg: 2:2

Westfalia Westerkappeln - SC Hörstel (So., 14.30 Uhr)
Kaum holte Hörstel die Gesellen Frederik Heller und Patrick Bösker aus dem Ruhestand, schon feierte der SCH den ersten Dreier. Der Sieg gegen Steinbeck war Balsam auf die geschundene Seele - der Mannschaft und des Trainers Wolfgang Bröring. Nach 13 Spielen hat das Team nun immerhin vier Zähler auf der Habenseite und liegt in Tuchfühlung mit dem Rest der Tabelle. Die Tordifferenz von -44 ist natürlich weiterhin desaströs. Munsberg sagt: "Wir haben das erste Mal in dieser Saison die Chance, drei Spiele nacheinander zu gewinnen. Wir wollen mit Hörstel und Steinbeck jetzt noch eine kleine Serie zum Abschluss des Jahres starten." Dazu bedarf es allerdings mal endlich einer gewohnten Heimstärke. Nur sechs der 21 Punkte holte Kappeln daheim. Eine so richtige Erklärung habe man nicht so wirklich gefunden, sagt Munsberg. 
Heimspiel-Tipp:  3:0. Hörstel macht's gut, aber Westerkappeln nimmt das Spiel einfach ernst.
Munsberg: Da wir aktuelle relativ viele Verletzte haben, sage ich 3:1 für uns.

Preußen Lengerich - Falke Saerbeck (So., 14.30 Uhr)
Sowohl gegen Arminia als auch gegen Ladbergen führte Lengerich zur Pause, um im zweiten Durchgang jeweils kein Tor mehr zu erzielen und die Partien beide noch zu verlieren. Lengerichs Oral Dogru hatte gegen Ladbergen gar den Eindruck, seine Elf würde nur zu acht agieren und der Gegner mit 15 Leuten. Schlimmer kann eine Derby-Analyse ja kaum ausfallen. Saerbeck litt indes gegen Büren unter dem idiotischen Spruch eines Zuschauers, der einen Abbruch provozierte. Beim Stand von 2:2 - in der 86. Minute. Egal, ob Auenland oder Ausland: Der Spruch ging gar nicht. Punkt.
Heimspiel-Tipp: Tolles Spiel. Diesmal ohne danebene Sprüche aus dem Publikum. 2:3. Saerbeck ist zurück in der Spur. Lengerich spielt aber ausnahmsweise beide Hälften gut, kriegt die Pille bloß nicht oft genug rein.
Munsberg: 1:2

SV Büren - SC Dörenthe (So., 14.30 Uhr)
Man, war das bitter für Dörenthes Jonas Stroot. Da gibt er nach einer ewigen gesundheitsbedingen Spielpause sein Comeback und trifft kurz nach seiner Einwechslung zum vermeintlichen Siegtreffer. Nachher reichte es gegen Esch doch nur zu einem Zähler. Da konnten wir unsere "Das perfekte Comeback"-Story direkt wieder einpacken. Danke für nichts! Gegen Büren hatte Dörenthe in der Vorsaison übrigens nichts zu bestellen. Beide Partien entschied der SVB für sich, jeweils zu Null. Würde also mal wieder Zeit. Nice to know: Beide Teams belegen übrigens den vorletzten Platz der Fairplay-Tabelle...
Heimspiel-Tipp: Achtungserfolg des DSC! 1:1. Joszef Till trifft vorne wie hinten.
Munsberg: Da darf ich als Westfalia-Spieler nicht auf einen Bürener Sieg tippen. 1:1.

SW Esch - ISV II (So., 14.30 Uhr)
Allmählich hat Freddy Stieneckers ISV-Reserve es begriffen, die Null zu halten. Vier der vergangenen sieben Spiele gewann der Bezirksliga-Unterbau, dreimal davon zu Null. Stabil! Auch wenn 34 Gegentreffer natürlich weiterhin viel zu viele sind. Aber wir erkennen insgesamt eine Entwicklung. Stienecker wird im Training also offenbar zugehört. In Esch herrschte unter der Woche wahrscheinlich mal wieder bessere Laune. SWE holte dank des niemals alternden Wladi Kratz in der 91. Minute noch einen Punkt in Dörenthe. Vielleicht ein Brustlöser. Allerdings hat SWE zuhause erst fünf (!) Tore geschossen. Wir analysieren messerscharf: Die Sterne stehen günstig für eine weitere ISV-Nullnummer.
Heimspiel-Tipp: 0:1. Esch gibt alles, müht sich, aber die Gästen ziehen einen dreckigen Sieg. Ibbenbürens Alleskönner Johannes Weweler agiert diesmal als Libero.
Munsberg: Die ISV hat sich ja in der letzten Woche warmgeschossen. 0:3

Brukteria Dreierwalde - SC Halen (So., 14.30 Uhr)
Hier gibt es nichts zu sehen, bitte geht weiter. Dreierwalde blieb zum vierten Mal in Folge ohne eigenes Tor. Halen zeigte gegen Mettingen eine "komplette Minusleistung" und hinterließ einen Björn Jansson, der bestimmt im Anschluss ein Felix Magath-Gedächtnis-Straftraining mit Medizinbällen praktiziert hat...
Heimspiel-Tipp: Positiv aus Sicht der Hausherren: Dreierwalde schafft mal wieder ein Törchen. Negativ aus Sicht der Hausherren: Halen schießt vier. Endstand: 1:4. Wenn das zutrifft, erwarte ich ein Siegerselfie des SCH.
Munsberg: 0:2

Eintracht Mettingen - SW Lienen (So., 14.30 Uhr)
Jan Büscher pfeift. Das hat er schon beim letzten Duell der beiden im März diesen Jahres getan. Damals siegte Mettingen mit 4:0. Wie auch schon im Duell im August 2021 im Kreispokal. Nur zwei der 17 Auseinandersetzungen seit 2006 gewann Lienen. Mettingen schoss 17 Tore in den vergangenen vier Pflichtspielen, Lienen erzielte im selben Zeitraum sechs. Wir würden ja jetzt gerne irgendetwas hierhin schreiben, was für SWL sprechen könnte. Aber uns fällt nichts ein. Möglicherweise einfach das Tor einfach zumauern. Gibt übrigens Öffnet externen Link in neuem Fensterbei Amazon Maurerkellen für schlappe 9,18€. "Ich benutze sie um Bratkartoffeln auf der großen Pfanne zu wenden. Macht was her. Für mehr würde ich den Kram aber nicht nutzen", schreibt da jemand. Spricht für Qualität...
Heimspiel-Tipp: No risk, no fun. Überraschung. 2:2.
Munsberg: 4:1

Cheruskia Laggenbeck - GW Steinbeck (So., 15 Uhr)
Steinbeck geht's wie Lienen: Wir haben keinen Schimmer, wie das hier funktionieren soll. Alle sechs Partien gegen Laggenbeck seit 2011 verlor GWS. Zuletzt die Pleite in Hörstel. Es gibt wenig, an den sich die Steinbecker hochziehen könnten. Spät kommen lohnt sich übrigens: Sowohl in Hörstel als auch beim Spiel gegen Hopsten - jeweils verlor GWS 1:3 - stand's zur Pause noch 0:0. Mal gucken, wie Laggenbeck das Pokalspiel gegen Lotte (2:7) vom Donnerstagabend verkraftet.
Heimspiel-Tipp: 3:0.
Munsberg: 3:1

Arminia Ibbenbüren - VfL Ladbergen (So., 16 Uhr)
Bei Partien mit VfL-Beteiligung fallen im Schnitt 4,615 Tore. Bei Spielen mit Arminias Beteiligung sind's 4,692 Tore. Heißt: Alles unter vier Toren wäre eine Enttäuschung. Bleibt zu hoffen, dass der VfL - von dem gefühlt dreißigtausend Derbysieger-Fotos im Umlauf waren nach dem Lengerich-Match - nicht noch verkatert ist von der Vorwoche. Ich war ja an Halloween los, bin in der Index-Schlagerküche versackt, hab ein bisschen "Anna-Lena" gegröhlt und merke es immer noch. Man wird nicht jünger...
Heimspiel-Tipp: Keine Etikettenfälschung. Ein grundsolides 5:3 steht uns ins Haus.
Munsberg: 3:2



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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