Kreisliga A
Torreiches Duell mit bitterem Ende
Von Fabian Renger
(14.11.22) Ein bitterer Beigeschmack blieb dann doch übrig. In der Nachspielzeit rasselten Simon "Ulle" Richter (VfL Ladbergen) und Daniel Hintze (Cheruskia Laggenbeck) zusammen. Hintze endete mit einer fetten Platzwunde auf dem Kopf sogar noch im Krankenwagen und Krankenhaus. Richter ließ sich dort ebenfalls die Lippe nähen. Zu allem Überfluss verdrehte sich zwischendurch auch Ladbergens Robin Decker noch das Knie. Ach so: Fußball wurde auch noch gespielt an der Ladbergerner Königsbrücke. 3:3 (3:2) hieß es nach dem Abpfiff. Und je nachdem, wen man fragte - es war ein ganz nettes Spielchen.
Also jedenfalls für Ladbergens Coach Stefan Kilfitt. "Das war sehr gut anzusehen, es hat Spaß gemacht", fand er. Nach handgestoppten 58 Sekunden führte seine Elf schon. Ein langer, von hinten raus geschlagener Ball landete bei Timon Will, der nach einer wunderbaren Mitnahme zum 1:0 einschoss. Ladbergen bekam Selbstbewusstsein. Laggenbeck drehte die Partie dennoch in Windeseile. Erst zählte ein Tor aufgrund einer Abseitsstellung nicht, danach feierten die Gäste einen Doppelschlag. Joel Manchen glich nach einer schönen strammen Hereingabe zum 1:1 aus (17.) und kurz danach brachte Luca Bajorath Laggenbeck vom Elfmeterpunkt mit 2:1 in Front (19.). Manchen wurde gefoult. Einer von beiden muss ja immer beteiligt sein. Alte Regel.
Up and down
Doch Langeweile kam keine auf. Jetzt war Ladbergen wieder dran. Marcel Witzke steckte durch zu Richter, der aus der zweiten Reihe zum 2:2 einnetzte (20.). Genau das, den Mut aus der zweiten Reihe zu haben, hatte Kilfitt eingefordert. Richter hat gut funktionierende Ohren. Und auch Füße. Laggenbeck produzierte völlig ohne Not einen Einwurf. Der endete bei Will, der sich in Richtung Zentrum drehte und auf Richter weiterleitete - aus neun Metern war die Kugel drin. 3:2 für den VfL (36.).
"In der ersten Halbzeit waren wir defensiv extrem schlecht", ärgerte sich Cheruskia-Übungsleiter Vladan Dindic. "Das wurde in der zweiten Halbzeit einen kleinen Tacken besser." Fußballerisch betrachtet sei seine Elf gegen Dreierwalde neulich um "zwei bis drei Klassen besser" gewesen. War aber auch nicht so leicht. Sebastian Kuschel und Nico Schröer fehlten im Zentrum. Dennoch befand Dindic: "Von uns erwarte ich einfach mehr." Vor allem weniger Fehler seien wünschenswert, davon leistete sich Laggenbeck zu viele vor der Pause.
Nach dem Seitenwechsel entfachten die Gäste deutlich mehr Druck. "Ich musste in der Halbzeit gar nicht viel sagen. 45 Minuten habt ihr Zeit, um das gerade zu biegen", so Dindic. Manchen, Bajorath, Hintze: Sie alle vergaben zunächst. Erst in der 67. Minute glich Dennis Mantler zum 3:3-Endstand aus. Verdient. Doch jetzt kam auch Ladbergen nochmal auf. Die hochkarätigste Möglichkeit war ein Freistoß, den die Laggenbecker erst abwehrten. Der Nachschuss von Richter von der halbrechten Seite aus spitzem Winkel endete knapp neben dem Tor. Flamur Zeciri erzielte noch das vermeintliche 4:3, doch das zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht.
Ehe es in der Nachspielzeit zum Zusammenknall kam, auf den alle Beteiligten auch gerne hätten verzichten können.
VfL Ladbergen - Cheruskia Laggenbeck 3:3 (3:2)
1:0 Will (1.), 1:1 Manchen (17.)
1:2 Bajorath (19./FE), 2:2 Richter (20.)
3:2 Richter (36.), 3:3 Mantler (67.)