Ladbergen schießt zwei Tore und verliert 0:3

Von Fabian Renger

(04.12.22) Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Oder so ähnlich. Jedenfalls hatte Stefan Kilfitt seine gute Laune nicht verloren. Der Trainer des VfL Ladbergen unterlag mit seiner Truppe im Heimspiel dem SC Dörenthe zwar mit 0:3 (0:0), aber Kilfitts Analyse war irgendwie auch zutreffend wie lustig zugleich: "Eigentlich hätten wir das 2:1 gewonnen." Zwei der drei Treffer waren nämlich eigentlich Ladberger Spielern zuzuschreiben - und alle drei Tore fielen erst ab Minute 76. Am Ende kackt die Ende und so. Aber erstmal müssen wir über eine Verletzung reden...

Denn das tat schon weh. Nach nur zwei Minuten knallten VfL-Torwart Louis Haarlammert und Dörenthes Jozsef Till zusamme. Knie, Schulter, Kopf: Alles dabei. Für Till kam sogar der RTW, Haarlammert schleppte sich bis zur Halbzeit durch und setzte danach auch aus. Sicher ist sicher. Es sah jedenfalls nicht gut aus. Hoffen wir nur das Beste für beide...

Nicht eingespielt? Ach was!

Beim VfL fehlte sowieso jede Menge Personal. Das hat Ladbergen nicht exklusiv, dieses Problem, freilich nicht. Aber mit Steffen Weikert, Leon Dürbaum, Abwehrchef Fabian "Jimmy" Rahmeier oder Stammtorwart Levin Lukas fehlten halt auch eine ganze Latte an Stammkräften. Das musst du erstmal auffangen. "Wir waren nicht so eingespielt", meinte Kilfitt. Dafür spielte seine Truppe zunächst jedoch erstaunlich gut auf, die ersten 20 Minuten der Partie gehörte den Gastgebern. Dörenthes Schlussmann Daniel Brügge, der mal wieder ran durfte, hielt seinen Vorderleuten die Null fest.

Die zweite Hälfte der ersten Hälfte - für die Doofen unter euch: Der Zeitraum zwischen Minute 20 und 45 - ging dann etwas mehr an die Gäste. Jarmo Knüppe traf das Lattenkreuz. Allgemein betrachtet war's ein ausgeglichenes Spiel. Ladbergen hätte indes zur Pause führen können. Justin Haarlammert traf Dörenthes Pfosten, den Abstauber drückte Furkan Payyu über die Linie. Referee Mario Principato hob die Hand - Abseits!

Knüppe ohne Kompromisse

Auch im zweiten Durchgang war zunächst Ladbergen das aktivere Team. "Dann haben wir irgendwann das Spiel übernommen", berichtete DSC-Coach Dennis Rottmann. "Unsere Innenverteidigung hat überragend gestanden." Und nach vorne setzte seine Elf nun immer mehr Akzente. Rodrigo Pinto probierte es mal von rechts, Jarmo Knüppe verfehlte gar das leere Tor. Doch später machte es der alte Haudegen besser. Als Ladbergen in der Rückwärtsbewegung nicht gut agierte und im Zentrum nicht präsent war, knallte Knüppe den Ball ansatzlos unter die Latte - 0:1 (76.). "Wir haben weiter mitgespielt und uns nicht hinten reingestellt", waren Rottmanns Männer weit davon entfernt, den Vorsprung nur zu verwalten. Kilfitt hingegen sah in lange Gesichter.

Beim DSC zahlte sich vor allem die Einwechslung von Nico Gütt aus, der auf der linken Seite nochmal für mächtig Furore sorgte. Das 2:0 ging zu 90 Prozent auf sein Konto. Einen Freistoß von der halbrechten 16er-Kante brachte der Joker mit viel Schnitt vorher, Simon "Ulle" Richter klärte den Ball unglücklich ins eigene Netz ab - 0:2 (88.).

Rottmann: "Ein schöner Nachmittag"

Das 3:0 war Louis Schlathölter vorbehalten. Es war das nächste Eigentor des VfL. Dörenthes Florian Rahe hatte zum 70-Meter-Sprint angesetzt und den Ball vorher gespielt. Schlathölter verlängerte in die eigenen Maschen (90+2.). "Vielleicht um zwei Tore zu hoch. Schade, da war deutlich mehr drin", resümierte Kilfitt. Rottmann war derweil logischerweise mega happy: "Ich bin wirklich stolz heute, dass die Jungs so erwachsen Fußball gespielt haben. Aufgrund der klareren Torchancen würde ich sagen, der Sieg geht in Ordnung. Das war ein schöner Nachmittag."

VfL Ladbergen - SC Dörenthe 0:3 (0:0)
0:1 Knüppe (76.), 0:2 Richter (88./ET)
0:3 Schlathölter (90+2./ET)