Kreisliga A
Hopsten hat das Herz in der Hand
Von Fabian Renger
(05.12.22) Lasst euch nicht täuschen von Spielverläufen! Man hätte meinen können, dass Westfalia Hopsten und SW Esch sich einen 90-minütigen packenden Fight geliefert haben. Esch ging - nach torloser erster Hälfte - schließlich zweimal in Führung und verlor dann doch noch mit 2:3. Aber nichts da. Beide Trainer berichteten unisono davon, dass die Westfalia durchweg tonangebend war. Selbst SWE-Coach Manuel Schnieders zog den Hut vor der Einstellung des Kontrahenten.
"Das war ein beherzter Auftritt von Hopsten. Man hat gemerkt, dass sie als Team agiert haben", lobte er. Hopsten war griffiger, nahm die Zweikämpfe besser an und gewann auch die zweiten Bälle in der Regel. Hinzu kam eine Fehlerhäufung im Passspiel der Schwarz-Weißen. Kurzum: Hopsten hätte früh führen dürfen. Aber: Leon Schrey schloss zu früh ab. Noah Terheiden scheiterte an SWE-Goalie Oliver Schröter.
Nach dem Seitenwechsel nahmen die Dinge schließlich ihren besonderen Lauf. Plötzlich führte Esch. Eckball, gefühlte 90 Sekunden Pingpong, Hopsten fand keinen Feuerlöscher und Tilo Lindemann netzte ein - 0:1 (56.). Hä?
Schrey schreitet zum Freistoß
Aber Hopsten stand seinen Mann. Schnieders hatte noch gewarnt: Vermeidet Freistöße, die haben Leon Schrey in ihren Reihen. Doch seine Warnung verhallte. Es gab Freistoß für die Gastgeber, natürlich schritt Schrey zur Tat. "Da geht der ganz locker hin und macht den aus dem Stand mal eben weg", umschrieb es Schnieders. 1:1 (68.).
Hopsten war am Drücker - und fing sich dennoch das 1:2. André Jostmeier tankte sich nach einer Ecke der Hausherren mit riesigem Willen zur anderen Seite durch und schoss zur erneuten Gäste-Führung ein (77.). Doch Hopsten war nicht klein zu kriegen. Michel Schmiemann ist Hopstener Außenverteidiger und nahm sein Herz nach dem Wiederanstoß in die Hände. Er sprintete rund 50 Meter mit dem Ball über den ganzen Platz und glich prompt aus (78.). Das war noch nicht alles: Metin Saadi Mihe und Terheiden servierten schließlich für Nico Bruns, der den 3:2-Endstand verantwortete (82.).
Verdiente Nummer
"Wirklich gut rausgespielt", lobte Hopstens Trainer Ralf Scholz. "Wir haben mehr als hochverdient gewonnen, auch weil wir einen guten Ball gespielt haben." Besonders schön für ihn: Seine Elf schafft es nun auch kräftemäßig, bis zur 90. Minute ihr Ding durchzuziehen. Nach dem 3:2 wären auch noch eine vierte oder fünfte Bude möglich gewesen. Ein Lattentreffer folgte noch und auch ein total missglückter Distanzversuch von Schrey.
"Es war ein ganz klar verdienter Sieg - kämpferisch und fußballerisch waren sie einen Ticken besser. Die Gegentore entstehen durch individuelle Fehler", gratulierte Schnieders fair.
Westfalia Hopsten - SW Esch 3:2 (0:0)
0:1 Lindemann (56.), 1:1 Schrey (68.)
1:2 Jostmeier (77.), 2:2 Schmiemann (78.)
3:2 Bruns (82.)