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Kreisliga A

Tobias Brinkhues erzielte das späte 4:4 für SW Esch - es war ein wunderschönes Tor. Foto: Lehmann

Ein komisches Spiel: Acht-Tore-Spektakel am Haarweg


Von Fabian Renger

(27.02.23) Über dieses Spiel könnte man wohl einen ganzen Buchband verfassen. SW Esch und Brukteria Dreierwalde trennten sich 4:4 (1:2) - und wir sagen es mal so: Langweilig war das nicht. Esch holte ein 1:3 und später ein 3:4 auf, der Treffer zum 4:4-Endstand von Tobias Brinkhues war obendrein ein wunderschöner in der 92. Minute. Obendrein gab's Verletzungen, es gab verschossene Elfmeter und einen Dreierwalder Chancenwucher vom Allerschlimmsten. Wären wir Esch-Trainer Manuel Schnieders oder Dreierwaldes Coach Jan Wissing gewesen: Wir hätten uns vermutlich einweisen lassen.

Los ging der Torreigen nach zehn Minuten. Patrick Schoo brachte die Gäste nach Vorarbeit von Thomas Wieschemeyer mit 1:0 in Führung. Es war verdient. Dreierwalde war deutlich griffiger und überspielte die Escher Hintermannschaft mehrfach relativ leicht mit einem hohen Ball. "Wir haben versucht, vorne drauf zu schieben und Druck zu machen. Das hat nicht die gewünschte Wirkung gebracht", erklärte Schnieders. Seiner Elf fehlte es mal am gemeinsamen Timing, mal an der Kommunikation.

Schmeichelhafter Zwischenstand für die Hausherren

Dreierwalde hätte locker-flockig schnell für klare Verhältnisse sorgen können. Alleine Schoo war sehr fleißig wie verschwenderisch. Er holte einen Elfer raus - und schoss ihn neben das Tor (35.). Er schoss Eins-gegen-Eins-Situationen neben die Hütte. Aber auch Wieschemeyer und Matz Hermeling ließen zwischendurch ganz ordentliche Möglichkeiten liegen. Schmeichelhaft war es, dass Schoo "nur" auf 2:0 erhöhte (44.) und es zu dem Zeitpunkt nicht längst 4:0, 5:0 oder 6:0 für Dreierwalde stand.

Und Esch? Erst verletzte sich Keeper Niklas Prinz am Zeigefinger. Geschätzte Ausfallzeit: Sechs bis acht Wochen. Oliver Schröter kam für ihn in den Kasten. Toll. Immerhin traf Matthias Knollmann mit dem Halbzeitpfiff zum 1:2-Anschluss (45+3.). Sagen wir es mal so: Sein 20-Meter-Schuss hat Gäste-Kepeer Lukas Heeke normalerweise sicher. "Da sind einfach viele Parallelitäten zu den letzten drei Spielen da", erinnerte Brukterias Coach Wissing. Was er meinte: Einen Gegentreffer kurz vorm Pausentee gab's für Dreierwalde bereits in der vergangenen Woche gegen Mettingen. Muss nicht sein. Kopfproblem?

Dreierwalde lässt das 4:2 liegen - schon steht's 3:3

Nach der Pause erhöhte zunächst Wieschemeyer auf 3:1 (50.). Jedoch war Esch irgendwie nicht tot zu kriegen. Der vorherige Vorletzte der Tabelle kam zurück. Tobias Terheyden erzielte einen Doppelpack - 3:3 (53./66.). Das 2:3 bereitete Brinkhues mit einem richtig geilen Außenrist-Steckpass vor. Dem 3:3 ging ein Chipball voraus. Wissing bekam die Krise. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Zumal seine Elf vorm 3:3 auf 4:2 hätte stellen MÜSSEN! Patrick Hinz dribbelte an, marschierte drauf los, schickte den nach vorne geeilten Sebastian Vennemann auf der rechten Seite. Der war durch und legte quer auf Hermeling - und der schob am leeren Tor vorbei. Irgendwie waren sie ja selbst schuld.

Also: 3:3 statt 4:2. Alles wieder offen. Esch war inzwischen zur Viererkette zurückgekehrt und deutlich besser drin. Kurzzeitig hielten die Hausherren das Remis. Bis es wieder bitter wurde. Knollmann traf ins eigene Netz, als er eine knallharte Hereingabe von Schoo klären wollte - 4:3 für den Gast (78.). Ausgerechnet ein Eigentor musste helfen. Irgendwie bezeichnend. Aber es reichte halt immer noch nicht. Es brach die Nachspielzeit an. Ein hoher Ball kam vor die Füße von Brinkhues. Der nahm das Leder volley per Dropkick und prügelte es mit Vollspeed zum 4:4-Endstand in die Maschen (90+2). "Den machst du auch nicht jeden Tag", staunte Schnieders. "Wir haben gut Moral gezeigt. Das tut uns gut, so wieder zu kommen."

Wissing: "Noch viel Luft nach oben"

Wissing wäre wohl am liebsten rückwärts mit dem Kopf durch die Wand gelaufen. Sowohl gegen Mettingen als auch gegen Steinbeck Ende Januar kassierte Dreierwalde ein Gegentor in der Nachspielzeit. Weitere nervige Parallelitäten. Verschenkte Punkte. Unnötig liegnen gelassene Punkte. "Das ist halt einfach zu wenig", beschrieb Wissing die Chancenverwertung richtigerweise als katastrophal. "Unterm Streich kassieren wir auch zu viele Gegentore", vermisste der Dreierwalder Chief obendrein die Kompaktheit und vielleicht auch ein stückweit die Bereitschaft, wie beim 4:4, als der Ballführende keinerlei Druck bekam. "Da ist noch viel Luft nach oben bei uns  - aber auch Hut ab vor Esch und deren Moral."

SW Esch - Brukteria Dreierwalde 4:4 (1:2)
0:1 Schoo (10.), 0:2 Schoo (44.)
1:2 Knollmann (45+3.), 1:3 Wieschemeyer (50.)
2:3 Terheyden (53.), 3:3 Terheyden (66.)
3:4 Knollmann (78./ET), 4:4 Brinkhues (90+2.)
Bes. Vorkommnis: Dreierwaldes Patrick Schoo schießt Foulelfmeter neben das Tor (35.)



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