Neunminütiger Blackout der ISV

Von Fabian Renger

(26.03.23) Nein, natürlich war das so nicht geplant. Die Reserve der ISV hatte Westfalia Westerkappeln zu Gast. Zur Pause waren keine Tore gefallen. Nach 59 Minuten stand es plötzlich 3:0 für die Gäste - gleichbeutend mit dem Endstand. Die Westfalia hatte einfach mal drei Treffer innerhalb von neun Minuten erzielt. Was war das denn bitteschön: Hatten die Ibbenbürener nach der Pause keine Lust mehr? Hatten die Kappelner irgendetwas in ihrem Pausentee? Vielleicht von allem ein bisschen was. Und ein Hauch von Brasilien wehte auch durch das Sportzentrum Ost.

"Da sahen wir einfach nicht gut aus", wirkte ISV-Coach Freddy Stienecker ratlos wie auch bedient, als wir ihn auf diesen neunminütigen Blackout ansprechen. Mika Becker schepperte einen Freistoß von der 16er-Kante zum 1:0 in den Knick (50.). 60 Sekunden später spielte Westerkappeln wunderbaren Fußball. Letztlich wurde Marco Lutterbeck fein in die Tiefe geschickt, er legte den Ball per Hacke - Brasilien, sagten wir ja - in den zum Raum zum instinktiv gestarteten Becker und es stand 2:0. "Hut ab", lobte Westfalias Coach Jens Hollmann. Macht ihr das eigentlich im Training auch immer so? Das 3:0 war übrigens auch astrein rausgespielt. David Ramirez kam über den rechten Flügel und legte von dort für Steffen Kellermeyer vor. Der platzierte die Kugel von dort oben links in den Maschen (59.). Kellermeyer ist eigentlich absolut nicht dafür bekannt, Tore zu erzielen. Hoffentlich hatte er einen Torjubel parat...

Schade um Brönstrup

Damit war die Sache durch, der ISV war der Stecker gezogen. Sie kam überhaupt nicht mehr ins Spiel (zurück), die Zweikampfführung der Gastgeber war dürfte. Hollmann verteilte derweil ein "großes Kompliment an meine Mannschaft." Er hatte notgedrungen eine komplett neue Viererkette aus dem Boden stampfen müssen, diese performte aber durchgehend super. Was schade war: Referee Jan Büscher pfiff etwas zu früh ab. Eigentlich hatte Hollmann seinen Ersatztorwart Florian Brönstrup noch einwechseln wollen. Brönstrup war an diesem Tag als Feldspieler vorgesehen. Just als ihn Hollmann reinbringen wollte, war aber Schicht. Brönstrups Tag als Stürmer kommt wohl noch...

In der ersten Halbzeit waren die Geschehnisse relativ verteilt und ausgeglichen. Leichte Feldvorteile sah Stienecker bei seinen Männern, nur halt kaum bis gar keine nennenswerten Chancen. Die Gäste waren zumindest gefährlicher. Becker traf das Lattenkreuz (1.), Nils Mindrup scheiterte nachher im Eins-gegen-Eins an ISV-Goalie Bjarne Hallmann (25.). Es war kein Spiel, das eines vom Hocker haute, aber auch keines zum Abgewöhnen. Was dann allerdings nach der Pause passierte? "Das ist mir immer noch ein bisschen unerklärlich", grübelte Stienecker.

ISV II - Westfalia Westerkappeln 0:3 (0:0)
0:1 Becker (50.), 0:2 Becker (51.)
0:3 Kellermeyer (59.)