Mettingen dürfte jetzt Zahnschmerzen haben

Von Fabian Renger

(31.03.23) Wer auch immer sich hinter dem Pseudonym "Nordschacht" verbirgt, er - oder sie, so viel Zeit muss sein - macht den Job gut. "Nordschacht" tickert die Spiele von Eintracht Mettingen. Auch beim Heimspiel gegen den SC Dörenthe stand "Nordschacht" am Tickerendgerät. Tore wurden keine vermeldet, die Partie endete torlos. Und "Nordschacht" hatte eine nette Umschreibung dieser Partie parat. "Von einem mäßigen Spielniveau zu sprechen wäre übertrieben. Da geht deutlich mehr in HZ 2", lautete das Halbzeitfazit. Etwas übertrieben, ja, aber vom Grundsatz her stimmte das.

Torsten Kreyenhagen hatte in den Mettinger Reihen die Ehre, seinen urlaubenden Cheftrainer Pascal Heemann zu vertreten. Wobei es in der ersten Hälfte tatsächlich weniger eine Ehre war. "Die erste Halbzeit war von uns überhaupt nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben", grübelte Kreyenhagen nach dem Abpfiff, was er da gesehen hatte. Der Auftritt seiner Mannschaft gab ihm Rätsel auf. Mettingen wirkte nervös, unruhig, vielleicht sogar ein stückweit unsicher. War es der mangelnde Spielrhytmus nach massenweisen Spielausfällen? Der Druck, der auf der Eintracht im Aufstiegskampf lastet? Man weiß es nicht. "Man hat das Gefühl gehabt, als wenn man auf einer Eisfläche spielt", sah Kreyenhagen technische Unzulänglichkeiten noch und nöcher und obendrein Fehler in der Zuordnung.

Mettingen grübelt - Dörenthe komplimentiert

Torchancen waren hüben wie drüben eher Mangelware. Mettingen hatte zwei gefährliche Freistöße in petto. Glenn Schröer traf das Aluminium, Lucas Bovenschulte verfehlte das Dörenther Gehäuse. Und als sich Levin Damer rechts durchsetzte, hielt DSC-Schnapper Daniel Brügge stark. Dessen Vorderleute muckten einmal durch Florian Rahe in der Offensive auf. "Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir haben richtig gut dagegen gehalten. Mettingen hat nicht die richtigen Mittel gefunden, um uns zu schlagen", schickte DSC-Coach Dennis Rottmann Liebesgrüße an seine Männer raus. Dörenthe hatte Mettingen offenbar so sehr den Zahn gezogen, dass die Gastgeber an Zahnschmerzen litten...

Im zweiten Abschnitt schienen sich die Gastgeber gefangen zu haben. "Die war gut", konstatierte Kreyenhagen. Mettingen investierte viel, schmiss einiges nach vorne. Allerdings scheiterte die Eintracht entweder an sich selbst, an Brügge oder auch an der Zielgenauigkeit. Dennish Sriskandarajah, Mirko Baune oder auch Tim Gilhaus probierten es mal. Meistens waren es eher Fernschüsse oder Halbchancen. Licherloh brannte es aber kaum in der Dörenther Box. "Da war keine Situation dabei, wo unser Tor wirklich in Gefahr war", so Rottmann.

"Ein Plus-, ein Bonuspunkt"

In der Schlussphase wurde es noch etwas hektisch im Tüötten-Sportpark. Erst recht, nachdem sich Schröer nach einem Foulspiel verletzt hatte. "Wir wünschen gute Besserung! Das war aber kein Foul, um irgendwen absichtlich zu verletzen", sagte Rottmann. "Wir haben das heute gut verteidigt, Mettingen ist wenig eingefallen. Das war ein erkämpfter, verdienter Punkt - für uns ein Plus-, ein Bonuspunkt." 

Besser als "Nordschacht" könnten wir dieses Spiel derweil nicht zusammenfasen. Der (oder sie) schrieb nämlich: "Zum Schluss war es nur noch ein Geknüppel mit Verletzungen hier und da, und Nicklichkeiten auf und neben dem Platz. Mettingen gegen Dörenthe halt, wie man es seit Jahren nicht anders kennt, das sind Spiele mit Hau-Druff-Mentalität, und überwiegend Shake hands wenn’s vorbei ist."  Falls du einen Nebenjob brauchst: Wir würden dich übrigens nehmen...

Eintracht Mettingen - SC Dörenthe 0:0