Selbst der Trikotwechsel half nicht

Von Fabian Renger

(22.08.22) Also jetzt hat Jan Wissing vermutlich bald alle Tricks durch. Selbst den Trikotsatz hat der Trainer der derzeit aus der Form geratenen Brukteria Dreierwalde schon gewechselt. Und auch das hat nichts gebracht. Die Performance im Heimspiel gegen Überraschungsmannschaft Eintracht Mettingen II wurde nämlich nicht wirklich besser. Also genau genommen wurde sie sogar noch schlechter. "Nicht gut, nicht ausreichend, mangelhaft - Fünf. Ne, das war nix", kritisierte Wissing. Endstand: 0:3 (0:2). Ausreden suchte Wissing dann auch keine. Dabei hätte es da durchaus Möglichkeiten gegeben - wir sagen nur: Jan-Niklas Misch, Marius Moormann, Tim Gilhaus.

Das Trio spielt normalerweise in Mettingens erster Mannschaft, war aber freitags noch im Urlaub und kein Thema für Mettingen I. Sonntags konnten sie dann immerhin der Reserve helfen. Doch dass die drei mitgespielt haben? Das war Wissing egal. "In einer guten Verfassung könnten wir gegen so eine Mannschaft gewinnen", sagte der Dreierwalder Übungsleiter. Doch seiner Elf fehlte es an Bewegung mit und ohne Ball. Defensiv müsste seine Elf aggressiver auftreten, enger am Mann sein. Mehr Ballbesitz reicht dir nicht immer.

Erst Chance vergeben, dann zwei Dinger kassiert

Das Match begann so wie in letzter Zeit ständig. Die erste Chance hatte Dreierwalde in Person von Robin Steggemann, doch er scheiterte an Niklas Glasmeyer im Mettinger Kasten (7.). Statt selbst zu führen, lag Brukteria dann hinten. Misch traf per Flachschuss zum 1:0 (8.), Moormann war nach einer Misch-Flanke mit dem 2:0 zur Stelle (10.). Sören Berlekamp hätte gar erhöhen können, setzte den Schuss aber zu hoch an (19.).

"Wir haben denen das Spiel überlassen, weil's für uns nicht so nötig war", setzte Mettingen laut Coach Jochen Löffers auf das Credo: Lauern und kontern. Dreierwalde machte daraus aber nicht so viel, brachte Glasmeyer selten so richtig in Bedrängnis. Mettingen wirkte torgefährlicher, Misch und Gilhaus vergaben gute Gelegenheiten. Das 3:0 war schließlich erst in der 84. Minute angesagt. Und das war ein komisches Teil, eine Art Gurke. Ein Schuss von Moormann endete in den Fängen von Brukterias Goalie Yannick Hasenclever, der Ball ging von ihm irgendwie in die Luft, dann wieder runter und Henrik Hirtz rannte in den Ball. Plötzlich war das Leder im Netz.(wir hoffen, das war halbwegs verständlich - der Erklärbär in uns ist etwas überfordert) Hirtz stand als Torschütze drin. "Da müssen sich Marius Moormann und Henrik Hirtz drüber streiten", kommentierte Löffers lachend. Vielleicht sei auch Hirtz besser als Torschütze. "Sonst will Marius ja nächste Woche wieder bei uns spielen..."

Dreierwalde trainierte derweil bereits am Montagabend wieder. Freiwillig. Die Truppe, so Wissing, wollte vorm Freitagsspiel gegen Mettingen I unbedingt zwei trainieren. "Die sitzen nachher nicht in der Kabine und freuen sich. Sie wissen schon, dass es gerade nicht läuft. Wir haben die Sachen ganz klar angesprochen und müssen daran arbeiten." Auch wenn er weiß, dass Besserung auch erst in zwei oder drei Wochen in Sicht sein könnte. Aber den aktuellen Trikotsatz sollte Dreierwalde trotzdem erstmal behalten...

Brukteria Dreierwalde - Eintracht Mettingen II 0:3 (0:2)
0:1 Misch (8.), 0:2 Moormann (19.)
0:3 Hirtz (84.)