Lienen schafft's aktuell nur im Training

Von Fabian Renger

(28.08.22) "Gefühlt sind wir Trainingsweltmeister, weil wir es im Training auf die Kette kriegen." Nur im Spiel, da klappte es für Lars Falke und SW Lienen auch gegen Falke Saerbeck wieder nicht. Mit 1:4 (0:2) verlor Lienen sein Heimspiel. Dritte Partie, dritte Pleite. Oh weh. Falke hoffte im Anschluss, dass es bald was wird mit einem Erfolgserlebnis. Denn: "Den Jungs fehlt generell das Selbstvertrauen." Mit Niederlagen wird sich zweifelsfrei nicht ändern. Warum auch gegen Saerbeck kein Punkt raus sprang?

In der ersten Halbzeit war das leicht zu erklären. Falke vermisste bei seinen Jungs die letzte Konsequenz in den Zweikämpfen. Das ist nie gut - gerade gegen Saerbeck. Vor allem im Zentrum fehlte es den Gastgebern am nötigen Zugriff. Saerbecks Trainer Dragan Grujic hingegen war natürlich ziemlich zufrieden: "Das Zentrum war gut in Bewegung. Wir haben gepresst, sie zu Fehlern gezwungen." Das 1:0 der Gäste ging aufs Konto von Konstantin Schürmann. Die Hausherren verstolperten einen Ball am Saerbecker 16er, bekamen den zweiten Ball nicht zu fassen und schon rollte der Kugel plötzlich in die andere Richtung. Schürmann löste sich gut und rannte einem SWL-Verteidiger davon, schloss ins kurze Eck ab (6.). Es roch aber wohl nach Abseits, so Falke.

Grujic lobte den Auftritt seiner Farben: "Wir waren ständig bei denen im 16er." Stefan Winkeljann kam über die like Seite, Jonah Böttcher über rechts und dazu Felix Steuter und Schürmann in der Offensive. Grujic fand am Gefallen am Geschehen. "Wir waren am Ball richtig stark, haben immer wieder den Ball laufen lassen."

"Wenn du einen guten Tag hast, fällt der rein"

Saerbeck schraubte das Resultat bis zur 53. Minute bereits auf 4:0. Jonah Böttcher (17.), Marco Laumann (48.) und Steuter (53.) trugen sich in die Torschützenliste ein. Mal nach einem Eckball per Kopf, mal nach einer Unstimmigkeit in Lienens Defensive, mal aufgrund von Geschwindigkeitsvorteilen.  Es war aber nicht so, dass Lienen komplett abgemeldet war. Keineswegs. Beim Stand von 0:2 fiel ein Freistoß von Maximilian Warkentin auf Saerbecks Latte. "Wenn du einen guten Tag hast, fällt der rein", kommentierte Falke. "Wenn wir den Mut hatten, uns durchzuspielen, hatten wir unsere Aktionen nach vorne." Nur Mut und Selbstvertrauen...naja, siehe oben. Gute Tage sind aktuell auch schon lange her. Zumindest an Spieltagen.

Nach dem vierten Treffer schaltete Saerbeck einen Gang runter. Yannik Lunow hatte die erste dickere Gelegenheit, zu verkürzen, als er von Außen rein lief, den Ball aber nicht richtig traf und nur an sein Knie bekam. Bezeichnend. Warkentins Ehrentreffer zum 1:4 war schließlich nicht mehr als Ergebniskosmetik (73.).

SW Lienen - Falke Saerbeck 1:4 (0:2)
0:1 Schürmann (6.), 0:2 Böttcher (17.)
0:3 M. Laumann (48.), 0:4 Steuter (53.)
1:4 Warkentin (73.)