Mettingen trifft zu den richtigen Momenten

Von Fabian Renger

(18.09.22) Wenn es nach Preußen Lengerichs Coach Sascha Höwing gehen würde, dann wäre die 0:3 (0:1)-Heimpleite gegen Eintracht Mettingen wunderbar einfach zu beschreiben gewesen. "Wir waren die klar bessere Mannschaft, fand ich. Wir machen aus viel relativ wenig und Mettingen macht aus wenig relativ viel." Eine Analyse, mit der sein Gegenüber nicht ganz so mitging.

Für Pascal "Calle" Heemann war es ein besonderes Spiel. Mettingens Trainer arbeitete noch bis zum November 2020 mit Höwing gemeinsam in Lengerich als Trainer. Heemann wohnt vor Ort. Heemann spielt noch in Preußens Altherren. Doch: Hier hat ja nicht Eintracht Heemann gespielt.

Kümmern wir uns daher lieber um die Frage: Wie haben Heemanns Mettinger diesen Dreier eingefahren?  "Wir haben den Fokus darauf gelegt, Martin Fleige aus dem Spiel zu nehmen", erklärte Heemann. Heißt: Flanken von den Außenbahnen sollten möglichst vermieden, die Außen möglichst zu gemacht werden. Auch Lufthoheit war Heemann ein Anliegen. Viele Bälle habe seine Truppe dort gewonnen, stellte er zufrieden fest. Und nach Ballgewinnen wollte Mettingen den schnellen Richtungswechsel vollziehen. Das alles habe seine Mannschaft gut umgesetzt. Der Sieg sei verdient gewesen, so Heemann.

Damer mit 'nem schönen Nagler

Nun gut. Kommen wir zu den Fakten, die da wären: 1:0 für die Eintracht, Torschütze Levin Damer, 37. Minute. Relativ zentral kam er zum Abschluss und nagelte die Pille mit links fein in den Winkel. Geht schlechter.

Lengerich war insbesondere nach dem Seitenwechsel tonangebend und drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen.  Die größte Gelegenheit besaß eben jener Martin Fleige. Vielleicht zehn Zentimeter fehlten ihm bei einer Hereingabe. "Wenn der drin ist, dürfen wir nicht doof angucken", so Heemann. Oft blieben Lengerichs Offensivmomente aber noch so gerade am Abwehrbein eines Mettingers hängen.

Moormann mit Doppelpack

Mitten rein in Lengerichs richtig gute Phase erhöhte Marius Moormann auf 2:0 (60.). Perfekter Zeitpunkt. Hernach mussten die Hausherren logischerweise hinten auf machen. Mettingen blieb konzentriert und hatte nachher gute Konterchancen. Mirko Baune oder Glen Schröer verpassten allerdings das  frühere dritte Tor, teilweise machten sie Bekanntschaft mit Preußens gut aufgelegtem Goalie Tim Kipp. Das 3:0 war schlussendlich abermals Moormann vorbehalten, der nach 87 Minute einnetzte. Es roch wohl nach Abseits, aber geschenkt.

Höwing war bis aufs Ergebnis "voll und ganz zufrieden. Wir haben es Mettingen nicht leicht gemacht. Ich glaube, dass mindestens Punkt - wenn nicht sogar drei - verdient gewesen wären."

Preußen Lengerich - Eintracht Mettingen 0:3 (0:1)
0:1 Damer (37.), 0:2 Moormann (60.)
0:3 Moormann (87.)