Zeciris perfektes Wochenende

Von Fabian Renger

(25.09.22) Ein perfekteres Wochenende hätte Flamur Zeciri gar nicht haben können. Freitags heiratete VfL Ladbergens Torjäger vom Dienst, samstags kurierte er sich in Ruhe aus - und am Sonntag holte er mit seiner Truppe einen 3:1 (1:0)-Auswärtssieg bei Eintracht Mettingen II. Die Kirsche auf der Sahnetorte: Der Treffer zum Endstand ging obendrein auf sein Konto. "Das hat er sich verdient", freute sich VfL-Coach Stefan Kilfitt. Und mal ehrlich: Statt nach der Hochzeit direkt in die Flitterwochen zu fliegen, kann man doch wirklich lieber auf Torejagd gehen...

Mettingens Coach Jochen Löffers war unterdessen nach der vierten Niederlage in Serie (fünf Partien ohne Sieg) etwas konsterniert. Besonders die Fehlpass-Quote gab ihm Rätsel auf. "Ich weiß nicht, was los war. Das war mit Abstand das schlechteste Spiel von der Passqualität." Auch kämpferisch sei seine Elf nicht auf der Höhe gewesen. War das schon der Kopf, der eben angeht, wenn du in einer Negativspirale drin bist?

Das ist ein Fall für Hobby-Pschologen. Kümmern wir uns nun lieber um den Fußball. Beide Teams schenkten sich nichts. Ladbergen erspielte sich einige gute Möglichkeiten und ging durch einen Strafstoß in Führung. Den holte Robin Decker raus, Eintrachts Christian Nagelmann hatte sich etwas unclever angestellt. Furkan Payyu verwandelte vom Punkt (24.). Hernach hatte Ladbergen aber durchaus Glück. Die Hausherren hätten durch Henrik Hirtz und Jan-Niklas Misch vor der Pause schon zum Ausgleich kommen können. Misch traf beispielsweise nur den Pfosten.

Misch erst an den Pfosten, später ins Tor

Die zweite Halbzeit war derweil noch fast jungfräulich, als Misch es besser machte und zum 1:1 einschoss (47.). Der nominelle Kicker von Mettingen I hatte seiner eigentlichen Mannschaft am Freitag aus beruflichen Gründen nicht helfen können und durfte so bei der Zwoten mit zocken. Seine Bude bewirkte bei Ladbergen kurzzeitig Taumelgefühle. Der VfL geriet fünf bis zehn Minuten lang ein bisschen aus dem Tritt, verlor den Faden.

"Der wäre bei uns nicht rein gegangen"

"Danach haben wir das Spiel aber an uns gerissen, auch gefällig kombiniert", sagte Kilfitt. Der zumindest nicht unverdiente Lohn: Steffen Weikert zog aus 18 Metern in relativ zentraler Position einfach mal ab. Der Ball wurde abgefälscht und schlug im Mettinger Netz ein - 2:1 für die Gäste (73.). Löffers: "Der wäre auf unserer Seite bei unserem Tag heute nicht rein gegangen."

Zeciri, aufgrund naheliegender Hochzeits-Gründe erst nach 59 Minuten ins Spiel gekommen, machte später mit dem 3:1 den Deckel drauf, als er sich fein mit Simon Richter den Weg nach vorne bahnte (89.).

Eintracht Mettingen II - VfL Ladbergen 1:3 (0:1)
0:1 Payyu (24./FE), 1:1 Misch (47.)
1:2 Weikert (73.), 1:3 Zeciri (89.)