Saerbeck in Feierlaune

Von Fabian Renger

(03.10.22) Die Kreisliga A hat einen neuen Tabellenführer: Falke Saerbeck! Und einen besseren Zeitpunkt, den Thron zu erklimmen, gibt es wohl kaum. Denn Falke schlug Eintracht Mettingen II locker leichtfüßig mit 4:0 (2:0) - nicht an irgendeinem Sonntag, ne, ne. Sondern ausgerechnet am Saerbecker Kirmes-Sonntag. Nein! Doch! Ohh!

"Meine Jungs waren in Feierlaune", berichtete Falkes Coach Dragan Grujic von einer vermutlich ziemlich spaßigen abendlichen Siegesparty auf dem Kirmes-Festzelt. "Den Lauf nehmen wir gerne mit. Wir sind echt konstant, was den spielerischen und kämpferischen Bereich angeht. Wir haben über 90 Minuten vielleicht eine Chance nach einem Standard zugelassen."

Glasmeyer als Stürmer

Zur Ehrenrettung der Mettinger muss man jedoch sagen: Die Gäste traten mit einer Rumpfelf auf. Verletzungen, Cannstatter Wasen, kurzfristige Erkrankungen: Eintrachts Coach Jochen Löffers war nicht zu beneiden. Er lief mit Helfern aus der Dritten auf. Selbst sein etatmäßiger Schnapper Niklas Glasmeyer war später noch für 15 Minuten als Feldspieler gefordert. Vorne im Sturm natürlich. "Er hatte sich gefreut, er wollte unbedingt ein Tor machen", sagte Löffers lachend. Klappte für Glasmeyer aber nicht. Löffers machte seiner Mannschaft keinen Vorwurf: "Letztendlich haben sie sich teuer verkauft."

Das erste Gegentor fingen sich die Gäste früh. Stefan Winkeljann traf nach vier Minuten. Nach einer Balleroberung spielten die die Hausherren durch die Viererkette durch in den 16er, Florian Müller legte quer für den Torschützen. Frühe Führung. Aber gefühlt schon spät. Grujic: "Da hätte es schon 3:0 stehen müssen. Wir hatten direkt zwei Hundertprozentige in den Anfangsminuten." Die Saerbecker - ohne die verhinderten Konstantin Schürmann und Jonah Böttcher angetreten - pressten vorne ordentlich und setzten Mettingen mächtig unter Druck. So entstand auch das 2:0, als letztendlich Winkeljann im Zentrum einen Diagonalball zu Marco Schubert spielte. Der lief in den 16er rein und spielte diesmal für Felix Steuer quer (31.).

Auch danach kannte dieses Spiel gefühlt nur eine Richtung. "Das Ding wollte einfach nicht rein", ärgerte sich Grujic, der gefühlt sämtliche Akteure aufzählen müsste, wenn es um die vergebene Chancen ginge. Löffers machte indes drei Kreuzzeichen, dass Falke erst wieder in der Schlussphase zweimal zuschnappte. Mettinger Konter verebbten derweil meistens spätestens an der Saerbecker Box. Zu wenig Spritzigkeit, zu wenig Gedankenschnelligkeit, zu viele Ballverluste: Da ging nichts.

Helmer sticht kurz nach der Einwechslung

Joker Leon Helmer erzielte schließlich drei Minuten nach seiner Einwechslung das 3:0 (81.). Es war eine Gurke. Schubert hatte aufs Tor geschossen, der Ball ging an den Pfosten, an Mettingens Keeper Erik Schröer und landete dann Richtung zweiter Pfosten irgendwo auf der Linie, wo Helmer ihn reindrückte. Den 4:0-Endstand markierte schlussendlich Steven Schiemenz nach einer Ecke (90.). Saerbecks achter Sieg in Serie. Stark.

Weniger stark ist, was Mettingen gerade abliefert. Es war die fünfte Pleite nacheinander. Löffers hoffte nachher einfach nur, dass die Stimmung in der Mannschaft nicht kippe - und dass manch einer vielleicht künftig die Prioritäten etwas anders setzt als aktuell.

Falke Saerbeck - Eintracht Mettingen II 4:0 (2:0)
1:0 Winkeljann (4.), 2:0 Steuter (31.)
3:0 Helmer (81.), 4:0 Schiemenz (90.)