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Kreisliga A - Tecklenburg

Ralf Kahsmann (r.), hier neben Stefan Kilfitt, ist beim VfL Ladbergen inzwischen nicht mehr nur Co-Trainer. Foto: Lehman

Fußballverrückt ist untertrieben: Der besonders fußballbekloppte Ralf Kahsmann


Von Fabian Renger

(30.09.22) Eine Sache müssen wir vorweg klären: Wie sollten wir Ralf Kahsmann vom VfL Ladbergen eigentlich nennen? Co-Trainer? Trainer? Cheftrainer? Da waren und sind wir uns noch nie so sicher gewesen. "Trainer. Cheftrainer ist Stefan [Kilfitt, d. Red.], ich bin eher Mittrainer. Co-Trainer sind seit dieser Saison Jannik Potthoff und Fabian Büker", erklärt Kahsmann. Der ist 55 Jahre jung und für uns ein perfekter Anschwitzpartner -  weil es eben so vieles zu berichten gibt über ihn.

Gut, seine eigene Laufbahn war eher übersichtlich. Sowohl in den Junioren als auch bei den Senioren kickte er für den BSV Holzhausen in Niedersachsen. Mit 34 Jahren hörte er als Spieler der Reserve auf. Er war Zeit seines Fußballerlebens häufig in der Bezirksliga aktiv, zumeist als Abwehrchef/Libero. Nach seinem Abschied als Aktiver war erstmal Fußballpause angesagt. Bis sein Sohn auf den Fußball-Trichter kam. "Er war mit dem Sohn von Calle Heemann [Pascal Heemann, heute Mettingens Cheftrainer, d. Red.] im Kindergarten, der hat unseren Jungen zum Fußball angefixt", berichtet Kahsmann. Also ging sein Filius zum Fußball - Kahsmann als guter Papa kam natürlich mit zum Minikicker-Training bei Preußen Lengerich. "Da sah ich Calle alleine mit dem Haufen." Und Kahsmann nahm den üblichen Werdegang: Vom damals Tore schleppenden Vater zum heutigen fußballverrückten Coach.

Zweigleisig: B-Jugend-Bezirksliga, Herren-A-Liga

Denn das ist er wohl. Und zwar einer der besonders bekloppten Sorte. Kahsmann fährt nämlich zweigleisig. Bis heute ist er auch noch im Jugendbereich der Preußen aktiv. Seit etlichen Jahren bildet er mit Dominic Dohe, Spieler von Lengerichs Erster, ein erfolgreiches Trainerduo. Aktuell coachen sie Lengerichs B1 in der Bezirksliga, im Vorjahr gelang ihnen der Aufstieg. Dienstags und donnerstags steht Kahsmann in Ladbergen auf dem Platz, mittwochs und freitags in Lengerich. Montags steht Spezialtraining an, sonntags zwei Partien. Samstags ist immerhin frei.

Die B-Jugend spielt halt auch sonntags. Vergangenen Sonntag hatten es Dohe und Kahsmann eimal mehr eilig. Die U17 spielte morgens um 10.30 Uhr bei Borussia Münster. Dohe und Lengerich kickten in Dreierwalde, Kahsmann mit dem VfL bei Mettingens Zweiter. "Im Kofferraum hast du was zum Wechseln. Du gehst von einem Spiel weg, ziehst auf dem Parkplatz die einen Sachen aus, die anderen Sachen an", berichtet er lachend. "Der Sonntag ist natürlich gegessen. Aber gerade bei den Jugendlichen siehst du am Ende des Jahres, wo die vor einem Jahr waren und wo die heute stehen." Diese Entwicklung mitzuverfolgen, lohne sich und sei der beste Dank. Aber trotzdem extremer Wahnsinn.

Und dann ist da noch die Sache im Büro...

Doch das ist nur eine Geschichte von Ralf Kahsmann. Die andere: "Cheftrainer" Kilfitt ist im wahren Leben sein Untergebener. Anders formuliert: Im Berufsleben ist Kahsmann Chef, Kilfitt sein Angestellter. Das birgt Vorteile. Dann lässt sich bereits im Büro das abendliche Training fein vorbereiten und absprechen, was wer zu machen. "Da kannst du das richtig gut planen", sagt Kahsmann. "Jeder weiß, was abends zu machen ist." Zumal der VfL ja jetzt auch bis zu vierfache Betreuung der Spieler anbieten kann. "Stefan und ich arbeiten die Übungen aus, sprechen über Aufstellung und Taktik. Die beiden Co-Trainer setzen das mit um", will Kahsmann auch sein Wissen weitergeben. Büker fungiert beim VfL beispielsweise noch als A-Jugend-Trainer. Im Büro verfügt Kahsmann indes auch über einen Taktikraum mitsamt großem Video-Monitor. Sämtliche VfL-Heimspiele werden aufgezeichnet und von Kilfitt und Kahsmann bis ins kleinste Detail seziert. Wahrlich verrückt.

Was er zur Ladbergerner Saison zu sagen hat und was ihn gegen Mettingen I Hoffnung gibt, dazu kommen wir jetzt. Kurz vorher der Blick zurück. Mettingens Kapitän Timm Tenambergen und ich trennten uns schiedlich-friedlich 3:3-Unentschieden.

Anschwitzen, 9. Spieltag

SC Dörenthe - Westfalia Westerkappeln (Sa., 14 Uhr)
Eigentlich kann sich der SC Dörenthe direkt die Frustgetränke hinter die Binde kippen. Acht Duelle der beiden Truppen spuckt die Statistik aus. Dörenthe gewann kein einziges Heimspiel gegen Westfalia. Die Kappelner haben also offenbar das Geheimnis des einzigartigen Platzes am Kanal entschlüsselt. Was könnte Dörenthe Auftrieb geben? Der Ergebnisblick unabhängig vom Austragungsort: Der letzte Westerkappelner Dreier gegen Dörenthe datiert vom 7. Juni 2015 - die vier darauf folgenden Duelle endeten Remis bzw. zuletzt dreimal pro Dörenthe. Aber alle fanden halt auf Kappelner Geläuf statt.
Heimspiel-Tipp: Natürlich gewinnt Westerkappeln. 0:1. Nach dem Spiel lautet das Motto am Kanal: Öffnet externen Link in neuem FensterWinken und trinken, ein Boot fährt vorbei...
Kahsmann: Gerade in Dörenthe wird Dörenthe 3:1 gewinnen. 

ISV II - GW Steinbeck (So., 13.15 Uhr)
Hier ist der Spielende eigentlich vorprogrammiert, weil a) bei den vergangenen fünf Partien mit Steinbecker Beteiligung stets die Heimmannschaft gewonnen hat und b) weil laut fussball.de noch nie gegen die ISV gewonnen hat. Na gut, dort sind auch bloß vier Duelle ausgewiesen. Geschenkt. Gibt's sonst noch was zu wissen? Ja, das hier: Die ISV hat ein Problem mit der zweiten Halbzeit. Das Torverhältnis der 1. Halbzeit bisher: 17:9. Das Torverhältnis nach der Pause: 6:17. Wir spüren da eine leichte Disbalance. Immerhin gab's in Hörstel zuletzt ja mal keinen Gegentreffer...
Heimspiel-Tipp: Plus drei. Die ISV siegt zum dritten Mal in Folge. 2:1. Alle drei Tore fallen vor dem Pausenpfiff.
Kahsmann: 2:1. Die ISV hat sich sich ein bisschen gefangen..

Falke Saerbeck - Eintracht Mettingen II (So., 15 Uhr)
Eine Siegesserie von sieben Spielen in Folge spülte Saerbeck ja auf den zweiten Platz. Viermal lag Saerbeck (mindestens) 0:1 hinten. Zuletzt drehten die Saerbecker zweimal hintereinander einen Rückstand noch um. Falke ist sozusagen das Gegenteil der ISV. Denn: 19 ihrer 26 Tore schossen die Falken in der zweiten Halbzeit. In den vergangenen drei ersten Halbzeiten gingen die Saerbecker stets ohne Tor in die Kabine. Müssen wir das noch einordnen?
Heimspiel-Tipp: Falkes Coach Dragan Grujic bat mich, weiterhin gegen Falke zu tippen. Ergo: 1:3. Mindestens ein Tor fällt in der zweiten Hälfte.
Kahsmann: Saerbeck ist top drauf. Seit dem ersten Spiel sind die stark und gefestigt. 3:0.

VfL Ladbergen - Eintracht Mettingen (So., 15 Uhr)
6:0, 2:0, 3:0, 3:0, 3:0: So lauten die nackten Ergebnisse der vergangenen fünf Ligaspiele der Mettinger. Gerade das 3:0 über Arminia Ibbenbüren am vergangenen Freitag fand Kahsmann "respekteinflößend." Aber der VfL muss sich auch nicht verstecken. In sieben von acht Spielen führte Ladbergen übrigensmit 1:0, Ladbergen ist mit 14 Zählern Achter. Eine gute Bilanz. "Wir als Mannschaft sind natürlich gut zusammen geblieben, da baut man natürlich was auf. Eine eingespielte Mannschaft hat natürlich was", spricht Kahsmann die kaum vorhandenen personellen Veränderungen vor der Saison als großen Trumpf des VfL an. A-Jugendliche wurden teils bereits im Vorjahr eingesetzt und ans Team heran geführt. Mit der bisherigen Ausbeute sei man zufrieden, aber: "Es wäre schön, wenn wir die Führungen mal bis zum Ende durchhalten würden." Gerade so Punktverluste wie gegen Steinbeck oder Hörstel wiegen noch immer schwer.
Heimspiel-Tipp: Gibt's nicht. Mettingen kassiert mal wieder Gegentreffer. Zum Sieg reicht es trotzdem. 2:3.
Kahsmann: Ein Highlight. Mettingen hat ja einen Mega-Lauf. Respekt, das ja auch gegen richtige Gegner. Sie haben anscheinend zueinander gefunden. Trotzdem haben wir eine Chance, weil wir extrem heimstark sind. 2:2. Da kriegen wir geballte Power, aber wir versuchen sie in der Abwehr zu beschäftigen.

Arminia Ibbenbüren - Brukteria Dreierwalde (So., 15 Uhr)
Wer aufs fussball.de-Profil von Brukteria klickt, entdeckt vier Bilder. Unter anderem - wieso auch immer -  Öffnet externen Link in neuem Fensterdas Foto vom Nutzer "IANRUSH9" mit einer Zigarre im Mund aus dem Jahr 2016. Würden wir jetzt nicht unbedingt als nächstes Bewerbungsfoto verwenden. Ansonsten hatten beide unter der Woche etwas aufzuarbeiten: Brukteria das seltsame Spiel gegen Lengerich inkl. kaputtem Netz, Arminia die klare wie verdiente Pleite von Mettingen.
Heimspiel-Tipp: Feel the rush...2:1.
Kahsmann: Das Glück von Arminia. 2:1. Ich weiß nicht, wie die Arminen das in diesem Jahr machen. Da ist Wille und Potenzial genug da.

Preußen Lengerich - SW Esch (So., 15 Uhr)
So, Leute. Zeit für eine kleine Internet-Perle. Die heutigen (Teilzeit-)Escher Stefan "Paulo" Brink und Tilo Lindemann spielten einst bei der ISV. Im Sommer 2017 stellten die Kollegen von "Crunchtime" die beiden damaligen ISV-Neulinge per Video-Fragerunde vor. Bruns hat 17,30€ im Geldbeutel, Lindemann hat bei "Brokeback Mountain" geweint, beide haben Angst vor Spinnen, beide stehen auf Schwedinnen - und unser heimliches Highlight ist der Hunde-Opa bei Brink im Hintergrund. Film ab.(Öffnet externen Link in neuem FensterHIER KLICKEN) Es lohnt sich. Wirklich.
Heimspiel-Tipp: Wegen des Videos tippe ich aus Sympathie auf einen Sieg auf Esch. 1:2
Kahsmann: Lengerich wird gewinnen, die gewinnen immer irgendwie. Wenn Martin Fleige spielt und da ist, wird's wieder funktionieren. Wie Martin es macht, ist schon faszinierend gut und er reißt die Mannschaft einfach mit. Die machen einen 2:1-Sieg.

SV Büren - Cheruskia Laggenbeck (So., 15 Uhr)
Die Mettinger Zu-Null-Serie...ach, wollte ich ja nichts drüber schreiben. Auch wenn ich's müsste. Denn Laggenbeck kassierte jetzt dreimal in Folge halt keinen Gegentreffer. Weil ich sonst keine Ahnung habe, was ich schreiben soll, einfach der Hinweis, dass beide punktgleich sind. Der Vierte empfängt den Sechsten.
Heimspiel-Tipp: Wir hatten heute noch kein Remis. 1:1.
Kahsmann: 2:2.

SC Halen - SC Hörstel (So., 15 Uhr)
Konstanz? Das ist doch nur diese Stadt am Bod...höhöhöhöhöh. Aber ne, im Ernst: Der SC Halen kriegt das irgendwie nicht gebacken. Auf einen sauberen Dreier wie gegen Lienen folgt eine Pleite wie gegen Hopsten. Die war zwar höchst unglücklich, dennoch vermeidbar. Trainer Björn Jansson wirkte im Anschluss ziemlich verschnupft. Das galt aber auch für Hörstels Wolfgang Bröring, der erstmals seine Mannschaft nicht schützte, sondern arg kritisierte.
Heimspiel-Tipp: Hörstel zeigt sich zwar deutlich formverbessert, aber - nix da. Halen nutzt diesmal zumindest ein paar Torchancen. 4:1.
Kahsman: Halen macht sicherlich drei Tore, Hörstel glaubt aber noch dran und schießt eines. Dazu ist Halen hinten zu anfällig. 3:1.



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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