Später Ausgleich beschert keine Zufriedenheit

Von Jakob Hehn

(27.10.22) Die Siegesserie des Spitzenreiters gestoppt, einen Punkt gewonnen und das wegen eines Treffers in der Nachspielzeit. Björn Jansson, Trainer des SC Halen, war trotzdem nicht ganz zufrieden. "Wenn man die Leistung des ganzen Spiels betrachtet, hätte es eigentlich nur einen Gewinner geben dürfen - uns", sagte er nach dem Abpfiff. Beim 3:3 (1:2) im Heimspiel gegen Falke Saerbeck rettete sich der SCH praktisch mit dem Schlusspfiff doch noch einen Punkt. "Björn hätte bestimmt gerne den Sieg gehabt", sagte Saerbecks Trainer Dragan Grujic und lachte.

Wie ihr bereits gelesen habt, stimmt das auch. Und das ist auch nachvollziehbar. Vor allem, weil die Hausherren früh in Führung gingen. Ein langer Flugball von Tim Brüggemann wurde per Kopf verlängert, sodass Stefan Seiler alleine aufs Tor lief und zur Führung einschob (7.). "Wir hatten mehr Ballbesitz und haben so gut wie keine Chance zugelassen", sagte Jansson. Ihn ärgerten dann die Fehler vor den beiden Gegentreffern. "Dümmer kannst du keine Tore kassieren", ergänzte er.

Wegen Meckerns von Lennart Goeke bekamen die Falken einen Freistoß im Halbfeld zugesprochen. Diesen brachte Marco Schubert perfekt in den Sechzehner und Jonah Böttcher drückte den Ball aus fünf Metern über die Linie (41.). Wenige Minuten später profitieren die Falken von einem Fehler von Halens Schnapper Maximilian Gregor. Dem Keeper flutschte der Schuss von Schubert aus 25 Metern durch die Hände (44.). So ging es mit 1:2 in die Pause. Sehr bitter für die Gastgeber.

Aufholjagd rettete zumindest den Punkt

Grujic war aber auch ähnlich wie Jansson nicht zufrieden. "Wir haben das ganze Spiel versucht, uns spielerisch und flach von hinten zu lösen. Das war auch der Plan. Nur ist Halen durch ihre vielen langen Bälle öfter gefährlich vor unser Tor gekommen", sagte Grujic. Saerbecks Coach beobachtete auch, dass die Halener deutlich robuster und entschlossener in die Zweikämpfe gingen. "Die Halener wollten es einfach mehr", gestand Grujic.

Dennoch bauten die Gäste die Führung aus. Philip Egberts sensationelles Dribbling leitete den Treffer ein. An der Mittellinie fing er an zu laufen und umkurvte bis zum gegnerischen Strafraum gleich fünf Gegenspieler. Dort legte er auf Böttcher ab, der nur einschieben musste (59.). Das Ding gehörte aber eindeutig Egbert.

Von all dem ließen sich die Gastgeber nicht unterkriegen. Durch ein Foul an Alex Fried bekam der SCH einen Elfmeter zugesprochen. Den verwandelte Seiler ganz sicher (77.). Nun häuften sich die Vorstöße und langen Bälle der Halener.  Kurz vor Schluss belohnten sich die Hausherren dann. Beim Durcheinander im Gäste-Strafraum bekommen die Saerbecker den Ball nicht vernünftig geklärt. Fried knallte den Ball aus 13 Metern in die lange Ecke (90.+3). "Es war ein heißes Spiel mit gutem Niveau", sagte Jansson nach der Partie. Grujic sah das etwas anders: "Insgesamt war es kein schönes Spiel. Viele lange Bälle, Standards und Zweikämpfe gab's in Halbzeit zwei." Herrlich, wie sich Meinungen und Wahrnehmungen doch unterscheiden können.

SC Halen - Falke Saerbeck     3:3 (1:2)
1:0 Seiler (7.), 1:1 Böttcher (41.)
1:2 Schubert (44.), 1:3 Böttcher (59.)
2:3 Seiler (77./FE), 3:3 Fried (90.+3)