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Kreisliga A

Steven Schiemenz (2.v.l.) hat es nur kurz ohne Fußball ausgehalten. Fotos: Renger

Irgendwie fehlte der Fußball dann doch


Von Fabian Renger

(07.02.25) Am Sonntag wird Steven Schiemenz 27 Jahre jung. Das ist natürlich kein Alter. Und trotzdem sagte er dem Fußball vor der Saison 'Goodbye'. "Wenn man gefühlt 20 Jahre Fußball spielt, weiß man gar nicht, wie es ohne ist", schaut Falke Saerbecks Innenverteidiger zurück. Und? Wie war's? "Irgendwie nicht so schön, wie ich es dachte..." Also erfolgte im Oktober bereits der Rücktritt vom (verfrühten) Rücktritt.

Zunächst einmal der Blick zurück. Wieso in Dreiteufelsnamen überlegt jemand im besten Fußballalter überhaupt, so früh in 'Rente' zu gehen? Das hatte erstmal praktische Gründe. Schiemenz wohnt seit einiger Zeit in Münster und hat kein eigenes Auto. Das ist eher unpraktikabel, Saerbeck hat schließlich keinen Bahnhof. Ständig auf die Taxidienste vom Teamkollegen Fabian Erber oder Trainer Nicholas Beermann angewiesen zu sein, das ist auch keine Dauerlösung. Also dachte sich Schiemenz, dass er es halt mal ohne das runde Leder probiert. Er hat ja auch noch andere Talente.

Schiemenz war sogar mal Boxer

Boxen beispielsweise. Er war, kein Witz, im Superschwergewicht unterwegs. Im Amateurbereich beginnt das schon ab 91 Kilo, verrät der Saerbecker. Vor ein paar Jahren - irgendwann zu Corona-Zeiten -  zog es ihn studienbedingt nach Thüringen. Und da kam er auf den Geschmack des Boxens. Mit damals rund 97 Kilo Kampfgewicht ging es in den Ring.

Sogar einen echten Fight überstand Schiemenz. Sein Gegner brachte 110 Kilo auf die Waage. "Einen Kampf habe ich gemacht, danach war Schluss", berichtet Falkes Defensivmann lachend. Den Kampf verlor er übrigens. "Das macht mental schon echt viel mit einem, wenn einer dir da im Eins-gegen-Eins direkt ins Gesicht schlagen will. Eine krasse Erfahrung." Glauben wir aufs Wort. "Du bist so im Fokus drin. Das ist echt verrückt, vom Drumherum kriegt du gar nichts mit."

Schiemenz geht zur Ersten - und stieg direkt auf

Das härtete ihn vielleicht ab für Falke. Während seines Studiums spielte Schiemenz in Falkes zweiter Mannschaft weiter Fußball. Irgendwann wollte er ein bisschen mehr. Er erinnert sich grinsend: "Ich bin dann zum Ende der Saison zur Ersten hochgegangen und dann sind wir in der nächsten Saison direkt aufgestiegen. Das lasse ich einfach mal so stehen..." Die Aufstiegssaison war die Saison 2022/23. Schiemenz blieb in der Bezirksliga am Start. Und dann kündigte sein Trainer Beermann plötzlich an, dass er auf seinen Innenverteidiger verzichten müsste. Das war im vergangenen Sommer der Fall. Fußballpause war angesagt.

Schiemenz suchte auch in Münster mal einen neuen Boxverein - vergebens. Der Gang ins Fitnessstudio machte auch nicht wirklich glücklich. "Das hat mir nicht das gegeben, was mir der Fußball gibt." Bereits im August gab er im Pokalspiel gegen Dreierwalde sein verfrühtes Kurz-Comeback. Beermann hatte damals schlichtweg keine Spieler mehr. Zwei Monate später griff Schiemenz schließlich wieder richtig an. "Von Außen zuzugucken, war dann doch nicht so spannend. Auf lange Sicht ist es schöner, selbst auf dem Platz zu stehen. Das vermisst man dann doch schon sonntags."

Es gibt nur ein Szenario...

Schiemenz ist quasi der Prototyp eines Saerbeckers: Relativ groß gewachsen und definitiv keiner, mit dem du dich gerne anlegst im Zweikampf. Bei dem Hintergrundwissen gilt das wohl doppelt und dreifach. Am Anfang habe er Schwierigkeiten gehabt, wieder reinzufinden, räumt er  ein. Doch die Vorbereitung hilft. "Es geht viel, viel besser jetzt. Der Konkurrenzkampf bei uns pusht auch immer mehr."

In Saerbeck kennt er eh jeden Grashalm. Er ist gebürtiger Saerbecker und war eigentlich immer für Falke aktiv, abgesehen von einem kurzen Ausflug zum SC Greven 09 zum Ende der Jugendzeit. Doch das ist Schnee von gestern. Schauen wir abschließend nach vorne. Falke ist bekanntlich Tabellenführer, fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf Verfolger Laggenbeck. Einer der beiden wird's machen. Für Schiemenz gibt's "kein anderes Szenario", als sich den Aufstieg als Ziel vorzunehmen. "Wenn du da oben stehst und überlegst, der zweite Platz wäre auch okay, dann bist du falsch..." 

Schiemenz (l.) ist inzwischen fester Bestandteil von Falkes erster Mannschaft.


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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
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2    TuS Altenberge 19    57:18 45  
3    Germ. Hauenhorst 18    53:14 45  
4    SV Bösensell 19    43:20 44  
5    Appelhülsen 19    60:27 42  

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