Beeindruckende ISV wird Laggenbecks erste Stolperfalle

Von Fabian Renger

(27.10.24) Wow! Nach elf Siegen aus elf Spielen stolperte Cheruskia Laggenbeck im zwölften Anlauf erstmals. Bei der Reserve der ISV verlor das Team von Marc Wichmann mit 2:3 (1:2). Der Auftritt der ISV war beeindruckend, der Auftritt der Laggenbecker hingegen war eher erschreckend. "Wir haben heute gezeigt, zu was wir in der Lage sind, was für eine Wucht wir haben, wie energisch wir verteidigen können", war ISV-Coach Kevin Gütt berechtigterweise stolz auf seine Mannen. Insbesondere in der ersten Hälfte überfuhr die ISV die Gäste regelrecht.

"Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen und uns nicht gegen die Niederlage gewehrt", stellte Wichmann nachher fest. Klar hatten ihm insgesamt 14 Spieler gefehlt. Die Pleite in Ibbenbüren war aber nicht am fehlenden Personal festzumachen. Möglicherweise war der ein oder andere etwas überspielt. Schien fast so. Wichmann wollte auch gar nicht so wirklich draufhauen: "Die Jungs, die heute gespielt haben, hatten zuletzt wenig Pausen. Dass die Leistung irgendwann einbricht, muss man akzeptieren."

Gütt: "Das hat richtig Spaß gemacht!"

Wohl wahr. Aber es stand halt auch ein Gegner auf dem Platz. Und die Gastgeber waren bestens eingestellt. Sie gingen drauf, verzeichneten massenweise hohe Ballgewinne. Die an den Tag gelegte Leidenschaft war bemerkenswert. "Wir haben Laggenbeck weit weg von unserem Tor gehalten", lobte Gütt. "Das hat richtig Spaß gemacht."

Das 1:0 erzielte Damijan Fazlic nach einer Ecke von rechts (34.). Davor und danach hätten Jannis Keller, Nico Jürgens oder auch Felix Kuhlenbeck den Spielstand in die Höhe schrauben können. Bei Keller war der Querpass die falsche Entscheidung, ein eigener Abschluss wäre besser gewesen. Bei Kuhlenbecks Kopfball war das Tor zu klein. Kurz vor der Pause spendierten die Hausherren dem Gast ein Tor, vorm eigenen 16er wurde Cheruskias Nils Koopmann die Kugel in den Fuß gespielt. Der bedankte sich - 1:1 (44.). "Da hofft man, dass es ein bisschen besser wird...",so Wichmann. Wurde es nicht. Florian Schulte stellte per Abstauber auf 2:1 für die ISV (45.). Die Halbzeitführung.

Laggenbecks Auftritt mit dem Ball war "gruselig"

Nach dem Seitenwechsel verteidigten Gütts Männer etwas tiefer. Laggenbecks Körpersprache wurde stimmiger. Das Gesamtbild der Gäste blieb aber irgendwie blass. Wichmann monierte zahlreiche Fehlpässe und technische Fehler: "Mit dem Ball war es ziemlich gruselig. Der Rekord war heute, glaube ich, dass wir den Ball vielleicht fünfmal in den eigenen Reihen gehalten haben."

Schulte markierte schließlich das 3:1 (66.), Mahsun Aktürk verpasste zweimal nach einem Konter das 4:1. Es blieb also stets latent gefährlich. Irgendwann konnte man bei den Hausherren einen leichten Kräfteverschleiß bemerken, sie hatten halt auch jede Menge investiert. Niklas Schmolling verkürzte zum 3:2 (90+2.). Danach hatte Joel Manchen sogar noch das 3:3 auf dem Schlappen. Klappte aber nicht. "Das wäre ein bisschen sehr unverdient gewesen", so Wichmann. "Das sollte unser Anspruch sein, dass das unser Standard ist. Das war ein Ausrufezeichen an die Liga! Die Art und Weise war nicht glücklich, sondern richtig gut", so Gütt. "Die Jungs können stolz auf sich sein!"

Wichmann nahm's abschließend dann noch mit Humor: "Ich kann jetzt wenigstens wieder in Ruhe einkaufen fahren..." Wir behaupten: Es gibt Schlimmeres im Leben als eine erste Saisonniederlage am zwölften Spieltag...

ISV II - Cheruskia Laggenbeck     3:2 (2:1)
1:0 Fazlic (34.), 1:1 Koopmann (44.)
2:1 Schulte (45.), 3:1 Schulte (66.)
3:2 Schmolling (90+2.)