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Kreisliga B

Benedikt Fernandez verfügt über reichlich Profi-Erfahrung, sechsmal stand er sogar für Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga im Tor. Zuletzt musste er mehrfach für die Reserve der Sportfreunde Lotte in der Kreisliga B ran - als Torwart und Feldspieler. Foto: Renger

"Fußball ist ein Mannschaftssport"


Von Jakob Hehn und Christian Lehmann

(17.11.22) Benedikt Fernandez kennt die ganz große Bühne. In der Fußball-Bundesliga stand er für Bayer Leverkusen gegen Borussia Dortmund oder Schalke 04 im Kasten, zwei Einsätze feierte er sogar im Uefa-Cup gegen Galatasaray Istanbul und den FC Zürich. Viele Jahre lang hat der gebürtige Bonner mit spanischen Wurzeln zudem in der Regionalliga und der 3. Liga gespielt. Inzwischen hat der 37-Jährige aber auch erfahren, was es heißt, Basisarbeit zu leisten. Er betreut die Reserve der Sportfreunde Lotte in der Kreisliga B - und da läuft es noch nicht so richtig rund. 

Momentan stehen die Männer vom Autobahnkreuz auf Tabellenplatz 15 mit nur zwei Punkten Vorsprung aufs Tabellenende. Einen Grund für die sportlich ausbaufähige Bilanz sieht der Coach der Sportfreunde in der mauen Trainingsbeteiligung. "Wenn von 38 Leuten aus der WhatsApp-Gruppe nur maximal neun Spieler zum Training kommen, ist das natürlich sehr blöd. Da bin ich wirklich enttäuscht", stellt Fernandez klar. Bei den Sportfreunden trainieren die zweite und die dritte Mannschaft zusammen, aber warum kommen so wenige Spieler zum Training?

Das liegt auch an den eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten. Die Anlage in Lotte wird bekanntlich umgebaut, deswegen wurden auch die vergangenen acht B-Liga-Spiele der Reserve-Truppe auswärts ausgetragen. "Wir trainieren seit Wochen nur in unserem kleinen Kunstrasen-Käfig", erläutert Fernandez. Zwar bestehe die Möglichkeit, auf den Platz des BSV Leeden/Ledde auszuweichen, dort wird allerdings nur auf Asche trainiert. "Da ist die Motivation natürlich noch geringer. Auf einem kleinen Feld kann man dagegen weder taktische noch spielerische Elemente einstudieren", sagt der ehemalige Leverkusener. Dazu kommt noch, dass Lotte momentan viele verletzte oder kranke Spieler hinnehmen muss.

Fernandez muss selber auf's Feld

Teilweise treten die Sportfreunde deshalb oft nur mit einem Zwölf-Mann-Kader an. "Eigentlich bin ich seit 2018 in Fußball-Rente. Mein Knie und Rücken haben einfach nicht mehr mitgemacht", sagt Fernandez, der in den vergangenen Spielen aber selber doch wieder auf den Platz musste. Und das nicht nur im Tor, auf seiner gewohnten Position, sondern zuletzt sogar in der Innenverteidigung. "Wenn dann da auch noch ein Halb-Krüppel über den Platz läuft, kann das halt nichts werden", übt sich der frühere Regionalliga-Meister und mehrfache Landespokal-Gewinner in Galgenhumor. 

"Der Großteil der Mannschaft hat im vergangenen Jahr noch eine Liga tiefer gespielt. Deswegen fehlt uns auch die Qualität in der Breite", so Fernandez. Um in der Kreisliga B bestehen zu können, sollten auch regelmäßig Spieler aus der ersten Mannschaft aushelfen. "Das war auch einer der Gründe, warum wir überhaupt in der Kreisliga B angetreten sind. Das wurde vorher auch mit der Mannschaft kommuniziert", erklärt der Coach. Gegen den SV Uffeln hat sich das besonders das bemerkbar gemacht. Dort waren vier Oberliga-Spieler dabei und Lotte drehte noch eine 1:2-Rückstand in Unterzahl. Am Ende gewannen sie 5:2.

"Einzelspieler bringen nicht so viel"

In der Summe kamen aber oft "nur" zwei bis drei Spieler runter. "Einzelspieler bringen auch oft nicht so viel. Fußball ist ein Mannschaftssport. Wir machen in der Defensive zu viele individuelle Fehler. Da helfen auch zwei gute Leute vorne nicht immer", so Fernandez. In der Tat gewannen seine Jungs von den vergangenen neun Partien nur das Spiel gegen Uffeln. Der Coach weiß, dass die gegnerischen Mannschaften die Verstärkung von ganz weit obennicht immer gutheißen. "Uffelns Trainer hatte mal nachgefragt, wie viele von oben dabei waren und mit dem Kapitän von Hopsten hatte ich auch eine Diskussion darüber..." 

Der Ex-Profi kann die gegnerischen Trainer aber auch verstehen. "Natürlich ist das für die betroffene Mannschaft blöd, aber das ist eben unser Vorteil, den wir uns auch zu Nutze machen", stellt er klar. Generell ist es auch nicht ungewöhnlich, dass Spieler der Ersten bei der zweiten Mannschaft aushelfen. Der Unterschied in der Ligazugehörigkeit sei bei Lottes Mannschaften zwar groß, stellt für Fernandez aber kein Problem dar. "Wo sollen wir dann die Grenze ziehen, wenn ein Oberliga-Spieler nicht in der Kreisliga B spielen darf? Darf das dann auch kein Spieler aus der Westfalenliga oder der Landesliga? Und wenn doch, warum?"

Für die jeweiligen Spieler, die größtenteils Profi-Ambitionen haben, sei es auch nicht immer einfach, sonntags in der Kreisliga B zu spielen. Meist gibt's dann entweder auf die Socken - oder aber auf die Ohren. "Die Jungs müssen sich ja auch die Sprüche der Gegner und der Fans anhören", verteidigt Fernandez seine Jungs. Aufgrund von Verletzungsproblemen im Oberliga-Team von Trainer Fabian Lübbers hat sich das mit der Verstärkung von oben zuletzt ohnehin weitestgehend erledigt. So oder so müssen die Sportfreunde mehr liefern, um die Talfahrt der Zweiten, die 2014 noch in der Landesliga unterwegs war, zu stoppen.



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