Kreisliga B
"Der Graben war zu tief": Sluka ist nicht mehr Stellas Reserve-Coach
Von Fabian Renger
(23.08.22) Ja, das ging schnell. Kaum sind zwei Spieltage um, schon gibt's den ersten Trainerwechsel in der eingleisigen Kreisliga B. Am Dienstagmorgen überbrachte uns Stella Bevergerns Senioren-Sportwart Timo Reinert nämlich folgende Nachricht: "Wir haben uns gestern Abend einvernehmlich vom Trainer der Zweiten getrennt." Dieser Trainer der Zweiten hörte bis Montagabend auf den Namen Lutz Sluka. Die Trennung kommt absolut überraschend.
Schließlich war und ist Sluka eigentlich als Erfolgstrainer zu bezeichnen. Ihm war es gelungen, Stellas Zwote überraschenderweise zur C-Liga-Meisterschaft mit nur drei Pleiten aus 25 Spielen zu führen. Damit hatte niemand gerechnet, geplant sei das auch nicht gewesen, berichtete uns der Coach noch Anfang Juni. "Das wird eine harte Saison, aber der größte Teil der Mannschaft ist dafür, dass wir es auf jeden Fall versuchen", erklärte der Ex-Trainer damals. Es war nämlich zuvor lange unsicher, ob Stella II auch wirklich die riesige Herausforderung B-Liga annimmt. Das tat die Truppe dann aber.
Misslungener Saisonstart
Der Saisonstart misslang. Beim Brochterbecker SV verlor Stella II zum Auftakt 3:7, das zweite Saisonspiel am Sonntag ging daheim gegen Teuto Riesenbeck III 0:2 verloren - dort coachte Reinert die Truppe. Sluka war allerdings zu dem Zeitpunkt noch Trainer. Er fehlte - wie vorher verabredet - aus privaten Gründen. Die Trennung erfolgte erst Montagabend. In der Vorbereitung absolvierte Stella II drei Testspiele. Bei GW Steinbeck II gewann das Team 1:0, beim SC Dörenthe II gab's eine 1:2-Pleite und zum Abschluss bei SW Esch II eine 0:6-Niederlage. Alles drei übrigens C-Ligisten.
Doch lang genug herum palavert: Warum kommt's jetzt zur Trennung? Wegen ein paar verkorkster Freundschaftsspiele oder zwei Niederlagen zum Start jedenfalls natürlich nicht, wie Reinert betont. "Es gab intern ein paar Unstimmigkeiten", erklärt der Sportwart. "Wir saßen zusammen und dann haben beide Seiten gesagt, dass man getrennte Wege gehen sollte. Der Graben war so tief, den konnte ich nicht mehr zu buddeln." Dem scheidenden Coach lobt Reinert aber nochmal ausdrücklich: "Er hat aus dem Haufen eine richtig gute Truppe geformt."
Für den Funktionär ist das Ganze natürlich bescheiden. Gerade am Anfang der Saison musst du erstmal einen neuen Trainer finden. Und dann wird's, wie oben angeklungen, halt auch echt nicht leicht. Zunächst hat er aber eine Lösung parat. Dirk Ostendorf, Stellas Reserve-Top-Torjäger des Vorjahres (31 Tore), übernimmt die Mannschaft interimistisch gemeinsam mit der Unterstützung von André Meiners. In den nächsten etwa vier Wochen soll es das Duo richten. Etwas Zeit hat Reinert also vorerst gewonnen.