Acht Tore Wahnsinn in Velpe Süd

Von Hannah Opitz

(16.08.22) Da kommt man ja gar nicht aus dem Staunen heraus: Zwei Elfmeter, eine zurückgezogene rote Karte und eine Aufholjagd, die am Ende doch scheiterte - das ist die Kurzzusammenfassung dieses edlen B-Liga-Auftaktspiels.  Letztendlich holte Stella Bevergern einen 5:3 (4:1)-Auswärtssieg beim SC VelpeSüd. 

Der FairPlay-Held Spanier

Wir sind in der 8. Minute: Arben Gashi dribbelt mit dem Ball am Fuß in den Strafraum der Velper, als er von Torwart Kevin Junkermann von den Beinen geholt wird. Schiedsrichter Andreas Müller zögert keine Sekunde: der Pfiff ertönt und der Unparteiische zeigt auf den Punkt. Gleichzeitig zieht er die rote Karte. Aber warte mal: Doppelbestrafungen gibt es doch gar nicht mehr. Oder? Große Diskussionen im Strafraum. Der FairPlay-Held heißt Marcel Spanier, der den Schiedsrichter zu Gunsten der Velper aufklärt. Müller nimmt die Rote zurück. Den Elfmeter gibt es trotzdem: Henry Rohlmann schnappt sich die Kugel und verwandelt souverän.

Wenn man jetzt aber denkt, dass es 1:0 steht, hat man sich geschnitten: Das war nämlich schon der zweite Treffer der Gäste. Gerrit Mersch luchste zuvor dem gegnerischen Innenverteidiger den Ball ab und schob zum 1:0 ein (3.). "Die ersten 25 Minuten waren allererste Sahne. Wir haben alle Fehler der Gegner bestraft", lobte Stellas Coach Thomas Overmeyer sein Team.  Mit dem 2:0 war es nämlich bis zur Trinkpause noch lange nicht getan: Marcel Spanier traf zum 3:0 (12.), nachdem sich Außenverteidiger Edgard Wiedemann an der Seitenlinie durchgesetzt hatte.

"Drei Chancen, drei Gegentore"

 "Ich habe mich echt gefragt, ob in den Getränken Schlaftabletten waren", meinte Overmeyer. Nach der Trinkpause lief das Spiel ausgeglichener. "Wir haben die ersten 20 Minuten komplett verpennt. Drei Chancen, drei Gegentore", ärgerte sich Velpes Kapitän Jannik Neuhaus. Daxs Velpe nun besser spielte und Bevergen dann pennte, änderte nichts daran, dass die Gäste weiter munter zulangten. In der 31. Minute spielte Marco Lünnemann einen Querpass auf Lutz Grotemeier, der zum 4:0 einnetzte. Vor der Halbzeit erlöste Marcel Teepe die Velper und erzielte nach einem langen Ball den Anschlusstreffer (38.)

In der 44. Minute dann der nächste Hammer: Gashi versuchte, Torwart Junkermann auszuspielen. Der traf erneut den Gegenspieler, statt den Ball. Was gibt das? Richtig, Elfmeter. Am Spielstand änderte sich aber nichts, denn Gerrit Mersch schoss neben das Tor.

Spanier trifft zum Doppelpack

"Im zweiten Durchgang hatten wir dann schon mehr Ballbesitz und Chancen", meinte Neuhaus. Diese Verbesserung belohnte erneut Marcel Teepe, der zum 4:2 einschob (49.). Für Marcel Spanier war die 4:2-Führung aber noch nicht genug: Durch eine gelungene Einzelaktion traf der Spieler zum Doppelpack (5:2/59.) "Ich war dann froh, dass irgendwann abgepfiffen wurde", sagte Overmeyer. Sein Team kassierte nämlich kurz vor Schluss noch den dritten Gegentreffer. Christian Zwinger schob in der 87. Minute ein. 

"Der Gegner hatte eine starke und schnelle Offensive. Und wir haben grundsätzlich  kein gutes Spiel gespielt", ärgerte sich Neuhaus über die verlorenen drei Punkte. "Der Sieg war definitiv verdient", meinte Overmeyer. Wenn man den vergebenen Elfmeter und die zwei Großchancen von Albert Gashi und Kevin Schlautmann dazu nimmt, war Bevergern wohl die dominierende Mannschaft

SC VelpeSüd - Stella Bevergern     3:5 (1:4)
0:1 Mersch (3.), 0:2 Rohlmann (8./FE),
0:3 Spanier (12.), 0:4 Grotemeier (31.),
1:4 Teepe (38.), 2:4 Teepe (49.)
2:5 Spanier (59.), 5:3 Zwinger (87.)
Bes. Vorkommnis: Stellas Gerrit Mersch schießt Foulelfmeter neben das Tor (44.)