Bevergern verpasst die Aufholjagd

Von Jakob Hehn

(30.01.23) Zum Debüt von Christian Weyde, Neu-Coach der Reserve von Stella Bevergern, gab's eine Pleite. Dennoch spürte man, dass neues Leben im Tabellenletzten steckt. "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit eigentlich nichts mehr ausgemalt. Ohne diesen Druck kamen wir nochmal ran", sagte Weyde. Nach einem 0:3-Halbzeitrückstand bei der zweiten Mannschaft des TGK Tecklenburg kämpfte sich sein Team nochmal ran und stellte auf 2:3. Für einen Punkt oder sogar mehr reichte es dann aber nicht.

Ab Minute eins merkte man aber erstmal, dass die Kobbos genau da weitermachen, wo sie vor der Pause aufgehört haben. Dominanter Ballbesitzfußball ist das Stichwort. "Wir hatten 90 Prozent Ballbesitz, Bevergern kam hinten gar nicht raus und hat nur mit langen Bällen agiert", beschrieb Tecklenburgs Spielertrainer Mathieu Chaillan das Spielgeschehen. Er selber war dann auch verantwortlich für die erste Bude. Nach einer punktgenauen Flanke aus dem Halbfeld von Atilla Kocaman drückte Chaillan den Ball mit dem Knie über die Linie (17.). "Wir waren einfach zu ängstlich und haben uns unter Druck setzen lassen", ärgerte sich Weyde über die erste Halbzeit.

Von Stella kam weiterhin sehr wenig. Per Doppelschlag bestätigte Lauritz Sundermann dann die Überlegenheit der Hausherren. Erst traf er nach einer erneuten Flanke von Kocaman und stellte wenige Augenblicke später mit einem Strahl aus 25 Metern auf 3:0 (25./26.). Was ein Gerät. "Für mich das Tor des Tages", sagte Chaillan. So zufrieden der Übungsleiter auch war, es hätte wohl noch höher ausfallen können. "Mit dem 3:0 war Bevergern noch gut bedient."

Gestocher und Strafstoß

Nach dem Seitenwechsel trat Stella dann ganz anders auf. Die großen Torchancen blieben zwar noch aus, jedoch war jetzt Platz zum Fußballspielen. "Die haben uns nicht mehr so hoch angelaufen. Mit jeder Minute haben wir dann an Selbstbewusstsein gewonnen", erklärte Weyde das Bevergernes Aufbäumen. Die Kobbos verloren ihre Lauffreudigkeit und nahmen auch die Zweitkämpfe nicht mehr an. "Bevergern hat es ruhig hinten raus gespielt und die Schnittstellen gefunden", analysierte Chaillan. "Einige haben bestimmt gedacht, dass man bei einem 3:0 gegen den Tabellenletzten in der zweiten Hälfte entspannt was kicken kann. Wenn wir  nächste Woche so eine zweite Halbzeit spielen, gibt das nichts." Kommende Woche müssen seine Jungs zur Zweiten von Arminia Ibbenbüren.

Max Bosch sorgte dann auch für den ersten Treffer der Mannschaft im Jahr 2023. Nach einer Ecke klärten die Tecklenburger den Ball nicht entscheidend aus dem Sechzehner. Die ersten beiden Abschlüsse parierte Torwart Erik Esmeier noch, war aber beim Schuss von Bosch dann ohne Chance (60.). Eine Minute später gab's dann noch Strafstoß für Stella. Kapitän Miko Bohne stieg Bosch auf den Knöchel. Den fälligen Elfer verwandelte Henry Rohlmann (61.). Die Gäste waren da und zu spielen waren ja noch 30 Minuten. "Es war ein offener Schlagabtausch. Wir hätten den Ausgleich machen können, hätten aber auch genauso gut das 4:2 kassieren können", verriet Weyde. Treffer gab's aber keine mehr. "Es war erstmal wichtig, auf Platz drei vorzuspringen", freute sich Chaillan. Wenn die Bevergerner aber bei einer Mannschaft aus den Top Drei so mithalten können, ist der Abstieg noch längst besiegelt. 

TGK Tecklenburg II - Stella Bevergern II 3:2 (3:0)
1:0 Chaillan (17.), 2:0 Sundermann (25.)
3:0 Sundermann (26.), 3:1 Bosch (60.)
3:2 Rohlmann (FE/61.)