Kreisliga B
Die Ballermänner der Liga treffen aufeinander
Von Finn Determeyer
(22.09.23) Kleine Reiseempfehlung für den Sonntagnachmittag gefällig? Wir legen hier mal die Heckenrosenstraße 36 in Bevergern ans Herz. Dort empfängt Stella Bevergern, aktuell Tabellendritter, um 15 Uhr den Spitzenreiter SW Esch zum B-Liga-Topspiel. Heißt auch: Duell der beiden besten Offensiven. Esch steht bei 36 Toren, Stella netzte in sechs Spielen schon 28-mal. Na, das kann ja heiter werden…
Der Saisonstart neigt sich jetzt langsam, aber sicher dem Ende zu. Und man kann festhalten: Beide Teams sind hervorragend aus den Startlöchern gekommen. Esch hielt sich bis zum 6. Spieltag sogar ohne Punktverlust. Schon fast gruselig. Beim 1:1 (0:0) gegen die Zweitvertretung vom TuS Recke am vergangenen Sonntag ließen die Mannen von Spielertrainer Emanuel Beckmann-Smith dann doch mal was liegen. An der Leistung lag’s aber wohl nicht. „Recke war die beste Mannschaft, gegen die wir bislang gespielt haben. Die haben sich den Punkt auch verdient“, so Beckmann-Smith.
Beckmann-Smith weiß, auf wen er achten muss
Am Sonntag in Bevergern wird es aber wieder ein ganz anderes Spiel, das weiß auch der Escher Übungsleiter. Der trieb ja bislang eher jenseits des Tecklenburger Fußballkreises sein Unwesen. Wer deshalb, wie wir Leichtgläubigen, auf den Gedanken kommt, er kenne den kommenden Gegner nicht, der täuscht sich. „Thele, Gashi, Spanier, Alhaddad – die haben richtig gute Einzelspieler in allen Mannschaftsteilen“, haut er wie aus der Pistole geschossen sogar direkt mal ein paar Namen raus. Alle Achtung, da macht wohl jemand seine Hausaufgaben. „Ich habe mich natürlich schon schlau gemacht und Bevergern auch gegen Ende der letzten Saison bereits verfolgt“, erklärt Beckmann-Smith. Besonders die guten Bälle, mit denen Stella von hinten raus die schnellen Außenpositionen füttert, sind ihm ins Auge gefallen.
Stella will in diesem Jahr hoch
Zeit, den Blick nach Bevergern zu richten. 14 Punkte aus sechs Spielen – das kann sich sehen lassen. Nur vier Punkte ließ Stella bislang liegen. Die wurden laut Coach Thomas Overmeyer zwar „unnötig verschenkt“, aber insgesamt ist man natürlich zufrieden mit dem Aufgalopp. Außerdem unterstreicht der Saisonstart das, was Stella in diesem Jahr will: Aufsteigen. „Ich glaube, mit allen anderen Zielen würden wir uns unglaubwürdig machen“, so Overmeyer. Den letzten A-Liga-Fußball gab’s in Bevergern zuletzt 2014/2015 zu bestaunen. Da coachte Neu-Nationaltrainer Julian Nagelsmann noch die Hoffenheimer A-Jugend. Jup, das ist lange her. Entsprechend groß ist die Sehnsucht an der Heckenrosenstraße…
Grund zum Optimismus gibt es reichlich. Besonders von der absoluten Abhängigkeit der Herren Arben Gashi (35 Tore in der Vorsaison) und Marcel Spanier (26 Tore) in Sachen Tore schießen konnte man sich etwas lösen. „Wir funktionieren jetzt als Kollektiv schon deutlich besser“, so Overmeyer. Hinzu kommt die erfrischende Verjüngungskur durch Jungspunde wie Luis Dechering , Fabiano Niehaus, Ole Wenninghoff, Alexander Löwen oder Paul Friedrich. Da löst auch der Gedanke an die 36-Tore-Offensive von SW Esch bei Overmeyer keine Bauchkrämpfe aus: „Wir verteidigen aktuell wirklich gut und stabil.“ Personell sieht’s übrigens hüben wie drüben recht rosig aus. Beide Trainer können aus dem Vollen schöpfen.
Was gibt’s sonst noch zum Spitzenspiel zu sagen? „Wir freuen uns einfach drauf“, bringt’s Overmeyer auf den Punkt. Besondere Wiedersehens-Vorfreude hat er auf die Begegnung mit dem Escher Wladi Kratz, mit dem Stellas Coach einst in Spelle zusammen zockte. Esch-Legende Kratz ist Baujahr 1982, ein Jahr älter als Overmeyer und tritt immer noch gegen die Pille. Respekt. Beckmann-Smith ist indes ebenfalls vorfreudig: „Ich bin gespannt, was passiert. Bevergern hat ein richtig schönes Stadion und einen großen Platz.“ Wer diesen schönen, großen Platz am Sonntag samt Fußballspiel bestaunen möchte, kann das im Livestream bei fussball.de tun.
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